Du sollst Zeugnis bewahren

Weltkultur Palmyra ist ein Symbol für die Koexistenz der Religionen, das der Islamismus vernichten will. Die reaktionäre Ideologie wird aber scheitern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2015
So sah Palmyra früher aus: Die berühmte Ruinenstadt im Mai 2007
So sah Palmyra früher aus: Die berühmte Ruinenstadt im Mai 2007

Foto: Louai Beshara/AFP/Getty Images

Wenn kulturelle Monumente, die vor oder neben dem Islam entstanden sind, in die Hand islamistischer Kämpfer fallen, geraten sie in Gefahr, zerstört zu werden. Man denke an die Buddha-Statuen im afghanischen Baniyan und die Marabuts im malischen Timbuktu. Inzwischen verbreitet der Islamische Staat (IS) Videobilder von Massakern an Menschen und Monumenten. So war es in Mossul, Nimrod und Hatra – um nur einige der Orte im Irak zu nennen, an denen mesopotamisches Weltkulturerbe geschleift wurde. So blieb es, als die syrische Armee im Mai die nordöstlich von Damaskus gelegene Stadt Tadmor aufgeben musste. Danach war zu erwarten, dass der IS deren antiken Teil – besser bekannt unter dem Namen Palmyra – verwüsten würde. Erstaunlicherweise geschah zun