Halber Himmel

Interview Najet Adouani wird in Tunesien bedroht, nun lebt die Dichterin in Deutschland. Ein Gespräch über Familie, Politik und fliegende Seelen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2015
Najet Adouani musste als umstrittene Dichterin ins Exil
Najet Adouani musste als umstrittene Dichterin ins Exil

Foto: Matthias Walendy für der Freitag

Nach der „Jasminrevolution“ 2012 hat sie ihr Land verlassen, als unbequeme Dichterin machte sie sich dann weltweit einen Namen. Schon als Jugendliche setzte sich Najet Adouani für soziale Gerechtigkeit, Demokratie und die Rechte von Frauen ein und wurde von der Staatsmacht verfolgt. Von 1983 bis 1998 war sie in einer ersten Phase des Exils, kehrte zurück und wanderte wieder aus. Zurzeit lebt Adouani als Stipendiatin des deutschen PEN-Zentrums in Berlin.

An einem Augusttag spazieren wir durch die stille Straße im Berliner Wedding, in der sie – anonym – zu Hause ist. Im Humboldthain setzen wir uns auf eine Bank. Nadjet Adouani redet sehr leise.

der Freitag: Frau Adouani, viele kennen Tunesien als Urlaubsort. Wie wird man dort zur Dichterin?

Nadjet Adouani: