Harare Reloaded

Porträt Tsitsi Dangarembga ist die Verkörperung von kosmopolitisch. In Simbabwe kümmert sich die Künstlerin, Regisseurin und Autorin um die Zukunft eines ganzen Kontinents
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2015
Die Aktivistin Tsitsi Dangarembga kämpft in Simbabwe für die Rechte der Frauen
Die Aktivistin Tsitsi Dangarembga kämpft in Simbabwe für die Rechte der Frauen

Foto: Jonas Ludwig Walter für der Freitag

Sie sei auf auf dem Sprung in Berlin, sagt Tsitsi Dangarembga, sie will dann gleich weiter nach München, zu ihrer Tochter. Als wir beim Gespräch sitzen, nimmt sie sich jedoch viel Zeit. Für eine Frau, die die Zukunft eines ganzen Kontinents mitgestaltet, wirkt sie erstaunlich schüchtern.

der Freitag: Frau Dangarembga, als Afrikanerin, die im Ausland groß geworden ist – wie war Ihre Kindheit?

Tsitsi Dangarembga: Ich habe in England gelebt und besuchte dann eine Missionsschule in Rhodesien. In meiner Familie wurde kein Unterschied zwischen der Ausbildung von Mädchen oder Jungen gemacht, dafür auf anderen Gebieten. Mein Vater wollte, dass alle Kinder die Küche sauber halten. Aber meine Mutter forderte meinen Bruder zum Beispiel niemals auf zu koche