In der Familienfalle

Nahost/Nordafrika Familiäre Netzwerke verhindern Altersdiskriminierung und das politische Austragen von Generationenkonflikten. Aber sie stützen auch patriarchale Verhältnisse. Diese lassen sich nur durch einen Sozialstaat überwinden – doch der fehlt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2021

Dass es weltweit Generationenkonflikte gibt, kann niemand bestreiten. Für nichtprivilegierte junge Menschen werden die persönlichen Zukunftsaussichten nicht nur vom Klimawandel verdunkelt, sondern auch von Unwägbarkeiten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt. Schnell heißt es dazu in Deutschland, die „Alten“ seien es, die Naturressourcen rücksichtslos verbraucht hätten und sich kraft ihrer politischen Macht auch weiterhin ökonomische Privilegien sicherten. Andererseits existiert auf dem Arbeitsmarkt und – trotz Verbots – auch in den Institutionen eine kaum kaschierte Altersdiskriminierung. Diese steht in eugenischer Tradition und hat sich derzeit besonders in den Bevölkerungsteilen ausgebreitet, die Corona-Schutzregeln prinzipiel