Karikieren, zivilisieren, bombardieren

Clash of Cartoons Die westliche Gesellschaft riskiert einen Heiligen Krieg, dem sie nicht gewachsen ist
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Dass die dänische Tageszeitung Jyllands-Posten nicht gewusst habe, was sie tat, als sie am 30. September Karikaturen des Propheten Mohammed publizierte, stimmt nicht. Im Gegenteil, sie wollte bewusst einen Eklat herbeiführen. Wegen anfangs ausbleibender Resonanz fragte die Redaktion nämlich selbst bei so genannten radikalen Imamen nach, was sie über die Cartoons dächten. Es handelte sich dabei nicht um irgendwelche witzigen Sachen, die allein schon wegen des Verbots einer Darstellung Gottes und des Propheten im Islam problematisch gewesen wären. Die Zeichnungen sollten nicht weniger als die Behauptung illustrieren, dass der Prophet ein Terrorist gewesen sei. Wer in der heutigen Weltlage so etwas druckt, will bei seinem Publikum die Assoziation wecken, dass Jes