Letzte Ausfahrt Idlib

Türkei Präsident Erdoğan will, dass sein Land die Folgen der gescheiterten Syrien-Politik des Westens nicht allein tragen muss
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2020
Erdoğan ist jetzt allein zuständig für den Schutz der in Idlib konzentrierten Anti-Assad-Kombattanten
Erdoğan ist jetzt allein zuständig für den Schutz der in Idlib konzentrierten Anti-Assad-Kombattanten

Foto: Adem Altan/AFP/Getty Images

Es gibt ein Sprichwort, das an die Haltung der EU gegenüber der Türkei erinnert: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass!“ Obwohl NATO-Mitglied und theoretisch weiterhin EU-Beitrittskandidat, missachtet Ankara nicht nur die hehren Ziele seiner Verbündeten, sondern tanzt auch ständig aus der Reihe durch Vorstöße auf syrisches bzw. syrisch-kurdisches Gebiet. Mancher Europäer fragt sich bereits, was die türkische Armee eigentlich in der Provinz Idlib noch zu suchen hat, wird sie doch von syrischem und russischem Militär massiv angegriffen.

Es geht schlichtweg um Begrenzung des Schadens, den die Türkei durch das Desaster des Syrienkriegs erlitten hat. Werden zugleich die Grenzen nach Europa für Flüchtlinge geöffnet, die