Marlboros im Harem

Nicht in Berlin Raqqa, heute unter dem Regiment des IS, war früher eine orientalische Stadt im interessantesten Sinn
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2015

Als die heute-show neulich den Abzug der IS-Führung aus ihrem bisherigen Hauptquartier im nordsyrischen Raqqa kommentierte, wurde der Ort als ziemlich öde bezeichnet und zum Beweis ein grasender Esel gezeigt. Mich machte das wütend, aber die Wut war nur das saure Sahnehäubchen auf der Wut, die sich bei mir seit der Besetzung Raqqas durch den „Islamischen Staat“ angestaut hatte. Denn ich kenne Raqqa! Und ich habe schönste Erinnerungen an die Gastfreundschaft der Menschen dort und an die gewaltigen historischen Monumente.

Zugegeben, der Großteil der erst vor gut 100 Jahren gegründeten Ansiedlung wirkt auf Europäer zunächst ziemlich öde. Spontanes privates Bauen bedeutet in der arabischen Welt bis heute meist schmucklose, nachlä