Mit den Augen des Westens

West-östlicher Diwan heute Auch die kulturellen Beziehungen des Westens zur arabischen Welt sind von neokolonialen Zügen geprägt
Exklusiv für Abonnent:innen

Dass die Frankfurter Buchmesse 2004 als Schwerpunkt die arabische Literatur gewählt hat, gibt Anlass zu einer Bilanz der vielfältigen Beziehungen zwischen dem Westen, insbesondere Deutschlands, und der arabischen Welt. Die besten Vertreter der Aufklärung - darunter Goethe - hielten die islamische Kultur für nicht weniger groß als die unsere. Auch die sich entwickelnde Orientalistik sprach ihr zumindest ein Potential der Gleichberechtigung zu. Es kam sogar ein schwärmerischer Zug in die deutsch-arabischen Beziehungen, dessen populärer Ausdruck schon im 19. Jahrhundert von Wilhelm Hauffs Kunstmärchen bis zu Karl Mays Büchern über Kara Ben Nemsi reichte.

Orientalistische Wissenschaft und Archäologie wurden auch staatlicherseits gepflegt, w