Moses, der Ägypter

Identität In seinem letzten Vortrag "Freud und das Nichteuropäische" hat sich Edward Said mit Sigmund Freuds Lektüre des Alten Testaments auseinandergesetzt
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Der 1948 mit seiner Familie aus West-Jerusalem vertriebene Edward Said ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der gewichtigste theoretische Kritiker des Eurozentrismus gewesen, den man seit Huntingtons Clash of Civilisations besser "Westzentrismus" nennen sollte. 1978 trat Said mit seinem grundlegenden Werk über den Orientalismus hervor. 1993 erschien das gegen die Vorstellung einer westlichen Kulturmission gerichtete, viel zu wenig rezipierte Buch Kultur und Imperialismus. Der an der Columbia-University lehrende Wissenschaftler starb 2003 als vielfach ausgezeichnete, hochangesehene Persönlichkeit. Damit repräsentierte er die in den USA - im Gegensatz zur ganz von der Restauration eingeholten Wissenschaftslandschaft Europas - immer noch erhaltene Polarität