Pioniere am Hindukusch

Weibliches Schreiben im vorpolitischen Raum Zum 100. Geburtstag von Marieluise Fleißer
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Den Aufbruch, den Demokratie und Frauenfrage nach dem Ersten Weltkrieg und der Novemberrevolution nahmen, und seine Grenzen verkörpert niemand besser als Marieluise Fleißer. Dem selbst aus der Provinz kommenden Schrei nach Emanzipation und sexueller Entfesselung gab die Ingolstädterin eine Stimme. Dass sie dazu überhaupt in der Lage war, verdankte sie dem Vater. Der Eisenwarenhändler ermöglichte der in einer Klosterschule als hochbegabt eingeschätzten Tochter eine Ausbildung wie für einen Sohn. Sie gehörte 1920 zu den ersten studierenden Frauen, verweigerte aber das Examen einer Mittelschullehrerin. Sie wollte Schriftstellerin sein. Später wird der Vater sie immer wieder ›auffangen‹, weil das Schreiben sie nicht ernährt. Von