Säkularer Prophet

Porträt Beji Caid Essebsi hat sich als Präsident Tunesiens dem Laizismus verschrieben, um den islamistischem Terror abzuwehren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2015
Außenminister, Jurist, Verleger und vieles mehr: Beji Caid Essebsi
Außenminister, Jurist, Verleger und vieles mehr: Beji Caid Essebsi

Foto: Fethi Belaid/AFP/Getty Images

„Tunesien erklärt den Terroristen den totalen Krieg. Wir werden keinen materiellen, moralischen oder logistischen Aufwand scheuen, um denen das Handwerk zu legen, die den Tod säen.“ Mit dieser Botschaft wandte sich der 88-jährige Präsident Beji Caid Essebsi am 19. März an sein Volk. Gerade hatte es in Tunis den schwersten Anschlag seit der Rebellion und dem Sturz des Autokraten Ben Ali am 14. Januar 2011 gegeben. Dschihadisten waren in das archäologische Nationalmuseum von Bardo eingedrungen und hatten 21 Menschen erschossen – die meisten davon waren Touristen.

Das Attentat richtete sich nicht nur gegen den Tourismus als den Wirtschaftszweig, der das Land mit der westlichen Moderne verbindet. Es galt auch dem Ort, an dem wertvolle Zeugnisse de