Sie haben Guillotinen dabei

Libanon Nach der verheerenden Explosion in Beirut gibt es wütende Proteste gegen die Regierung. Wandel muss kommen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2020
Demonstranten in der Innenstadt Beiruts am 8. August
Demonstranten in der Innenstadt Beiruts am 8. August

Foto: Joseph Eid/AFP/Getty Images

Sie besetzten Ministerien, demonstrierten auch am vergangenen Sonnabend wieder zu Tausenden gegen die Klüngelwirtschaft der Eliten, viele Protestierer führten Attrappen von Guillotinen mit sich. Andere wedelten mit Henkerskordeln, forderten die Todesstrafe für Regierungsmitglieder, die sie „Mörder“ nannten. Die Streitkräfte mussten die Ministerien zurückerobern, ein Polizist kam bei den Tumulten um. Die nach der verheerenden Explosion im Hafen Beiruts wieder aufgeflammten Proteste im Libanon bleiben nicht folgenlos: Einige, auch international bekannte Clanführer erklärten ihren Rücktritt, etwa der Chef der christlichen Partei der Phalangisten, Samy Gemayel, und der Drusenführer Walid Dschumblatt. Ministerpräsident Hassan Di