Synthese und Schwanengesang

Übervater Brecht Die "Ästhetik des Widerstands" zeigt, dass die Linke die oft kritisierte Postmoderne mit konstruiert hat
Exklusiv für Abonnent:innen

Noch weniger als mit dem Faschismus setzte man sich in der Bundesrepublik mit dem Antifaschismus auseinander. Diesem die wirkungsmächtige Ästhetik des Widerstands gewidmet zu haben, bleibt das große Verdienst von Peter Weiss. Es ist um so höher zu bewerten, als hier nicht nur die Leiden und Opfer thematisiert wurden, die die antifaschistische Aktion forderte, sondern auch die Kampfesebene der Ästhetik. Mit der Bemerkung "Heute, da für mich die Zeit reif ist, um die Linien, die damals entstanden, zusammenzuführen, sehe ich, daß wir mit der kulturellen Revolution den Umbruch meinten, der den politischen Kampf erst zur Erfüllung bringen konnte", steht Weiss weit über dem Problembewusstsein heutiger Linker in Politik und Kultur.

Die Singularit