Trauer und Tränen

Algerien In der Sahara breiten sich Konfliktherde aus, seit Alteingesessene mit Übersiedlern aus dem Norden um knappe Ressourcen konkurrieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2015
Die Armee lässt die Wüstenstadt Ghardaia nicht aus den Augen
Die Armee lässt die Wüstenstadt Ghardaia nicht aus den Augen

Foto: Farouk Batiche/AFP/Getty Images

Die Vorstellung, dass in der Sahara nur wenig Menschen leben, ist überholt. Nicht nur die gut bezahlten Arbeitsplätze bei den Erdöl- und Erdgasgesellschaften haben in den vergangenen Jahrzehnten Hunderttausende aus dem Norden in den Süden Algeriens gelockt. In den 90er Jahren gab es eine regelrechte Fluchtbewegung von Menschen aus dem Norden, die während des Bürgerkrieges mit der Islamischen Heilsfront (FIS) von Terror und Ausplünderung bedroht waren. Zwar nennen sich im südlichen Landesteil des Maghreb-Staates auch Städte mit 200.000 Einwohnern weiterhin Oasen. Doch vermitteln sie nur noch an wenigen Orten ein idyllisches Bild, das man gemeinhin mit derartigen Enklaven verbindet.

Die teils in einem rasanten Tempo gewachsenen Städte verdiene