Trügerische Fassaden

Arabien Nicht nur die Regierungskrise in Tunesien zeigt: Der islamischen Welt ist mit der Demokratie des Westens oft nicht geholfen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2016

Er wurde als demokratischer Aufbruch gefeiert – doch für viele ist der Arabische Frühling längst gescheitert. Als sichtbare Zeichen gelten der Syrien-Krieg und Ägyptens regierende Obristen um Präsident Abd al-Fattah as-Sisi. Auch Tunesien, Mutterland der Arabellion von 2011, gelingt es kaum, eine stabile Regierung zu bilden, die den sozialen Hoffnungen, wie sie die „Revolution“ vor fünf Jahren geweckt hat, gerecht wird. Und sind die Massenverhaftungen in der Türkei, die seit dem Putschversuch nicht abreißen, kein Zeichen dafür, dass der lange mit Wohlwollen bedachte demokratische Fortschritt in diesem Land eine Chimäre war? Sollte also doch etwas dran sein am Verdacht, dass der Islam – jedenfalls in seinen derzeitige