Zweite antikoloniale Revolution

Westafrika Nach dem Tschad, Mali und Guinea wurde jetzt auch in Burkina Faso geputscht. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich verliert an Einfluss. Was bedeutet das für die Region?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2022

Im Vorjahr wurde im Tschad, in Mali und Guinea geputscht. Nun ging am 24. Januar auch in Burkina Faso die Macht an eine Militärregierung über. Was auffällt: Es handelt sich ausnahmslos um Länder der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, die bislang enge Beziehungen zu Frankreich unterhalten. Von Guinea abgesehen, liegt der tiefere Grund für die Umstürze im Scheitern einer Militärkooperation mit der Ex-Kolonialmacht bei der Bekämpfung islamistischer Gruppen. Seit dem Zusammenbruch Libyens 2011 kontrollieren sie immer größere Territorien im Sahel, terrorisieren die Bevölkerung und betreiben Parallel-Administrationen. In Burkina Faso haben Dschihadisten seit 2016 die nationalen Streitkräfte aus den nördlichen und