Wir bomben nicht für jeden

Libyen Marschall Haftar könnte das Land stabilisieren. Im Westen hat er trotzdem viele Gegner
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2019
Ob Haftar die Schlacht um Tripolis gewinnt, bleibt abzuwarten
Ob Haftar die Schlacht um Tripolis gewinnt, bleibt abzuwarten

Foto Abdullah Dom/AFP/Getty Images

Die von Chalifa Haftar geführte Libysche Nationalarmee (LNA) wollte einen Schritt nach dem anderen wagen. Erst hat sie die Cyrenaika im Osten des Landes stabilisiert, dann Anfang des Jahres islamistische Verbände aus den südlichen Regionen vertrieben, schließlich am 4. April eine Offensive gegen die Tripolitanien im Westen beherrschenden Milizen eröffnet. Letzteres ist insofern ein Affront gegen die internationale Gemeinschaft, weil diese Einheiten nominell der von den Vereinten Nationen eingesetzten „Einheitsregierung“ unter Premier Fayiz as-Sarradsch unterstehen, der sie aber mitnichten unter seiner Kontrolle hat. Wie zu erwarten, haben die bislang untereinander konkurrierenden Milizen seit Haftars Armee energisch vorrückt zum engeren Bündni