Zerstückeln heißt zerstören

Syrien Eine internationale Anti-IS-Koalition braucht zunächst ein klares Bekenntnis zur territorialen Integrität des Landes
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2015
Ein syrischer Rebell, der mit dem Bus aus der Stadt Homs evakuiert wird
Ein syrischer Rebell, der mit dem Bus aus der Stadt Homs evakuiert wird

Foto: Louai Beshara/AFP/Getty Images

Oft wird gesagt, der Syrien-Konflikt könne nur gelöst werden, wenn außer dem Islamischen Staat (IS) auch Präsident Baschar al-Assad verschwinde. Dessen Regime habe die bislang 250.000 Bürgerkriegstoten maßgeblich zu verantworten. Solcherart einseitige Schuldzuweisung, die sich stets auf die Führungsperson eines Landes konzentriert, hat durchaus Tradition und gehorcht politischem Populismus. Zu erinnern wäre an den einstigen irakischen Staatschef Saddam Hussein, der als Wiedergänger Adolf Hitlers galt, oder an den Umgang mit Serbiens Präsident Slobodan Milošević, der Ende der 90er Jahre im Westen zum Hauptschuldigen der jugoslawischen Bürgerkriege erklärt war. Es geht bei diesen Stigmatisierungen um Ziele, die weit ü