Zündeln und befrieden

Schiitisch-sunnitische Fehde Cäsars "bellum gallicum" im besetzten Land?
Exklusiv für Abonnent:innen

Zeit und Orte der Anschläge konnten am 2. März 2004 nicht symbolträchtiger sein: die große schiitische Prozession zum Aschura-Fest, bei dem Hunderttausende Pilger in Kerbala durch leidenschaftliche Selbstkasteiung mit Hossein den letzten leiblichen Verwandten des Propheten Mohamed betrauerten, der im Jahre 680 in Kerbala durch seinen sunnitischen Gegner getötet worden war. Ein Attentat auf den im benachbarten Najaf befindlichen Grabschrein seines Vaters, des Kalifen Ali, konnte im letzten Moment vereitelt werden. In Bagdad traf dieselbe unsichtbare Faust exakt zur gleichen Zeit wie in Kerbala eine schiitische Prozession.

Doch was steckt hinter diesen Anschlägen? Für die US-Militäradministration war rasch klar, nur al Qaida sei zu einem solch koordinie