Das Tor zum Anderen

Trümmerhaufen Mit "Das Tor zur Sonne" hat Elias Khoury ein Epos der Palästinenser geschrieben
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Doktor Khalil ist "ein zeitweiliger Arzt in einem zeitweiligen Krankenhaus in einem zeitweiligen Land". Er ist eigentlich kein Arzt, sondern höchstens ein in China notdürftig ausgebildeter Krankenpfleger. Sein Vorgesetzter stiehlt Medikamente und verschachert sie; ohnehin fehlt es am Nötigsten, Angehörige pflegen die paar Patienten, schließlich ist eigentlich nur noch einer da, der alte Yunus, der im Koma liegt. Beirut, Flüchtlingslager Schatila, Anfang der neunziger Jahre.

Die Rahmenhandlung des neuen Romans von Elias Khoury ist einfach: Khalil pflegt den Komapatienten, der von allen andern aufgegeben wurde, monatelang rund um die Uhr, er verlässt das Krankenhaus nahezu nicht mehr, was auch ein Vorwand ist, um der blutigen Rache eines Clans zu entgehen.