Arbeitsbedingungen in Katar ohne Verbesserung

Fußball WM 2022 Es handelt sich um die Schattenseite der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar.

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Um für die Fifa-Weltmeisterschaft 2022 die Stadien und die Infrastruktur rechtzeitig fertig zu bekommen, schuften auf den Baustellen von dem Wüstenemirat Tausende ausländische Arbeiter. Nun erhebt der IGB (Internationaler Gewerkschaftsbund) gegen die dort herrschenden Arbeitsbedingungen schwere Vorwürfe.

Jedes Jahr könnten bis zu der WM bis zu 600 Arbeiter sterben, rechnet laut der britischen Zeitung „Guardian“ der IGB vor. Das sei die Konsequenz, falls die Regierung in Doha keine notwendigen Maßnahmen ergreife, damit sich die Arbeitsbedingungen verbesserten. Die gefährliche und harte Arbeit und die mangelnde Hygiene in den Unterkünften sei der Grund für die Todesfälle. Der „Guardian“ hatte vorher über 44 Arbeiter aus Nepal einen Artikel veröffentlicht, die in Katar auf Baustellen innerhalb von nur zwei Monaten im Jahr 2013 gestorben seien. Die Todesursache sei bei mehr als der Hälfte von ihnen ein Arbeitsunfall oder Herzversagen.

Inzwischen rief die Regierung von Nepal aus Katar die Botschafterin zurück. Bereits vor Monaten hatte sie aufgrund der Arbeitsbedingungen von ihren Landsleuten davon gesprochen, es sei ein „offenes Gefängnis“. Der „Guardian“ hatte von ihr Zitate abgedruckt, sodass sich die Regierung in Katar beschwert hatte. Daher wurde sie inzwischen abberufen. Auch werden Vorwürfe laut gegenüber der Fifa, den nationalen Fußballverbänden, aber auch gegenüber von Sportwettenanbietern, Sportausrüstern und anderen in die WM involvierten Instanzen, denn von keiner Seite kam bisher Kritik an den herschenden Bedingungen.

Schätzungen zufolge arbeiten in Katar ungefähr 1,2 Millionen Ausländer. Von diesen stammen die meisten aus Indien, Sri Lanka und Nepal. Der IGB erwartet, dass aus diesen Ländern 500.000 weitere Arbeiter nach Katar kommen werden. In dem Golfstaat arbeiten die meisten Ausländer als Bauarbeiter. Die Arbeiter wurden laut Berichten zur Arbeit gezwungen, auch bei Temperaturen von 50 Grad. Trinkwasser sei ihnen dabei verweigert worden. Es gibt außerdem Berichte, dass Löhne nicht gezahlt und Pässe beschlagnahmt wurden. Krankheiten seien in den überfüllten Unterkünften weit verbreitet. Laut „Guardian“ berichtete der indische Botschafter in Katar von 82 Indern, die dieses Jahr in den ersten fünf Monaten in Katar gestorben seien. Somit seien seit 2010 bereits über 700 Arbeiter ums Leben gekommen.

Der „Guardian“ zitiert Sharan Burrow, die IGB-Generalsekretärin, dass die Behörden von Katar nichts Substanziellen unternehmen würden, um das Problem anzugehen. Deshalb hatte sie schon ein Treffen mit Katars Arbeitsminister. Burrow sagt, von Seiten des Weltfußballverbandes Fifa brauche es ein klares Signal. Eine Weltmeisterschaft dürfe der Verband nicht dulden, die auf einem System aufgebaut sei, die auch „System mordender Sklaverei“ genannt werden könne. Hierzu zeigte sich der Weltfußball-Verband Fifa „besorgt“ und dieser kündigte an, in dem Wüstenstaat die Verantwortlichen zu kontaktieren.

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Geschrieben von

Sandra Hirschkamp

Freudinge Grüße aus Eltingen (bei Stuttgart), ich hoffe meine Blogbeiträge finden hier Anklang.

Sandra Hirschkamp

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