Ein neuer Tag

Porträt Yvonne Dinger weiß nicht, wie lange ihre Tochter noch leben wird. Denn diese leidet am sehr seltenen Miller-Dieker-Syndrom. Wie kann man trotz allem Normalität schaffen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2018
„Ich weiß nicht, ob ich gut genug bin“
„Ich weiß nicht, ob ich gut genug bin“

Foto: Verena Kathrein für der Freitag

Wenn Yvonne Dinger aus dem Zimmerfenster ihrer kleinen Tochter schaut, kann sie den Friedhof sehen – den Ort, an dem sie ihr Kind begraben wird. Dass es so sein wird, weiß sie. Wann genau, weiß sie nicht. Ihre Tochter Katharina hat das Miller-Dieker-Syndrom. Die Lebenserwartung von Kindern mit dieser Krankheit liegt bei zwei bis drei Jahren. Katharina ist sieben. Sie ist über der Zeit.

In der kleinen Gemeinde Isen, in der Nähe von München, steht ein sonnengelbes Haus am Ende einer Sackgasse. Henry und Yvonne Dinger haben das Haus vor der Geburt ihrer Tochter gebaut. Sie wollten für ihre kleine Familie ein Zuhause schaffen. Heute fühlt es sich an manchen Tagen anders an. Das liegt an dem Friedhof gegenüber. Und allem, was er bedeutet. „Ich