Gegen die Wand

58. Biennale Natascha Süder Happelmanns steiniger Weg nach Venedig bildet sich im Deutschen Pavillon nicht ab
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2019

Zur fröstelnd-ruinösen Stimmung im Deutschen Pavillon passt das kühle Maiwetter auf der Biennale in Venedig: Die Eingangstür im repräsentativen Portal bleibt verrammelt, der Steinfußboden wirkt lange nicht geputzt. Die Wände sind fleckig, Licht dringt nur durch die Oberfenster des historisch aufgeladenen Gebäudes, an dessen Geschichte sich seit dem Umbau durch die Nazis Kunst- und Architekturbiennale Jahr für Jahr mehr oder weniger offensiv abarbeiten. Eine meterhohe Staumauer aus grauem Beton teilt dieses Mal den Pavillon: Davor liegen 22 Steine, zum Teil in einer Art Wasserlache aus Latex. Auf der Rückseite hängen 48 Lautsprecher in einem Baugerüst. Elektronische Beats mischen sich mit Vogelgezwitscher und Trillerpfeifen.

Falsch.