Schweinisches Paradoxon

Esskultur Schnitzel, Schinken, Hackepeter: Das Schweinefleisch prägte lange den hiesigen Alltag. Jetzt vergeht vielen der Appetit. Warum eigentlich?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2016
Der gute alte Schinken schmeckt vielen nicht mehr
Der gute alte Schinken schmeckt vielen nicht mehr

Illustration: der Freitag

Dass Deutschland ein Land von Traditionen ist, die sich auch in der Hausmannskost abbilden, gehört hier zum Selbstbild. Doch wer erinnert sich noch gern an die Hundemetzgereien, die es in deutschen Landen bis in das fortgeschrittene 20. Jahrhundert gab? Pferdemetzger dagegen sind wieder schwer im Kommen, seit Hundeliebhaber das Pferdefleisch als besonders bekömmlich für ihre besten Freunde propagieren. Wie aber steht es um das Schweinefleisch? Liebt der Deutsche seine Mett-, Blut-, Brat- und Leberwurst überhaupt noch, den geräucherten Schinken, das Schnitzel und auch den Hackepeter, oder schämt er sich dessen?

Als die oppositionelle Nord-CDU aus Kiel, mitten in der Fastenzeit, den Antrag formulierte, dass das Schweinefleisch nicht aus deutschen Kantinen zu verb