Montag, 7. September: Pandemie in Frankreich
Während der Corona-Krise war und ist Deutschland nicht der schlechteste Ort zum Überleben (wie so oft, es ist schließlich reich, egoistisch und organisiert genug). Während einer sich gerade aufbauenden Zweiten Welle das Land zu verlassen für ein stärker betroffenes – wenn auch immer noch sehr gut dastehendes im internationalen Vergleich, keine Frage –, ist also vielleicht nicht die naheliegendste Idee. Wenn man darauf aber sein Studium ausgelegt und eigentlich auch wirklich Lust darauf hat, dann stellt sich die Frage eher andersherum: Ist es schlimm genug, das nicht zu tun? Und die Antwort ist nein.
Seit zehn Tagen bin ich nun also in Frankreich. Es hat sich angefühlt wie ein Wettrennen gegen die Zeit, als ich losfahren wollte: Wird Frankreich noch zum Risikogebiet, bevor ich ankomme? Es wurde es nicht, aber dass die Zweite Welle schon jetzt sehr viel stärker zuschlagen würde als in Deutschland, das war offensichtlich. Das Land war schon mit roten Gebieten gesprenkelt, als ich losgefahren bin – und jetzt ist es das noch mehr. Die Zahlen liegen nicht mehr in den Hunderten, sondern in den Tausenden an Infektionen pro Tag.
Aber so anders wirkt das Leben in den Straßen erst einmal trotzdem nicht, als ich ankomme. Es herrscht Maskenpflicht in den Zentren der größeren Städte, auch in meiner zukünftigen Studienstadt Rennes – inklusive draußen. Das ist ungewohnt, aber es wird auch nicht viel anders gehandhabt als in Deutschland: Wer das Gebiet betritt, setzt seine Maske auf – sehr viel öfter eine OP-Maske allerdings, als ich sie in Deutschland gesehen habe –, wer den Bereich verlässt, ist sie aber auch schnell wieder los. Nach ein paar Tagen habe ich mich daran gewöhnt – für ausführliche Spaziergänge meide ich das Gebiet aber.
Ein sehr getroffenes Land
Eigentlich hatte ich erwartet, auf ganz andere Zustände zu treffen. Während der Ersten Welle hat es in Frankreich sehr viel mehr Tote gegeben als in Deutschland. Überfüllte Krankenhäuser und der Zwang, tatsächlich auswählen zu müssen, wer behandelt werden sollte und wer nicht, waren genauso Wirklichkeit wie der Lockdown. Deswegen sind die Masken auch schon länger und nun auch intensiver Thema als bei den Deutschen. Demonstrationen dagegen gab es bisher kaum (eine erste wurde in Paris letzten Samstag gesichtet), auch das erklärt sich wahrscheinlich daraus, dass die Situation einfach offensichtlich krass war. Wenn beinahe jede*r jemanden kennt, der*die an Corona gestorben ist, stellt man Maßnahmen weniger in Frage.
Aber die Menschen auf der Straße wirken nicht panischer oder ängstlicher. Das Bild ist sehr ähnlich zu dem in Deutschland, wenn sich auch beinahe alle an die Maskenpflicht selbst außerhalb von Gebäuden halten. Tagsüber läuft ein annähernd normales Großstadtleben, seit die Schule wieder begonnen hat – ganz normal, nur mit Maskenpflicht ab elf Jahren, Maßnahmen vorbehalten – sind die Straßen voll und laut. So wie es sein soll – möglichst normal (wie in Deutschland ja doch irgendwie auch).
Unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurden die Maßnahmen bis hin zum Lockdown gerade am Anfang weitgehend akzeptiert und eingehalten, erzählt mir ein Student. Schließlich wusste man noch nicht genau, was Corona so für Auswirkungen haben würde, und man wollte solidarisch mit den Älteren und Gefährdeten sein. Und das, obwohl gerade die Jugend am meisten unter den Maßnahmen leiden würde – schließlich wäre man vor allem in diesem Alter gerne noch unter Menschen, ob nun neue oder bekannte, und das am liebsten immer. Heute begännen aber viele, sich ihr Leben wieder zurück zu holen.
Ein normales Leben?
Nachts sind die Masken dann auch weitgehend aus der Innenstadt verschwunden. Und das, glaube ich, noch nicht einmal immer bewusst. Wer noch auf ein Bier nach draußen geht, der*die vergisst gerne mal, dass wir in einer Pandemie leben. Schließlich ist das auch irgendwie das Ziel eines kleinen Barausflugs – unter anderem. Draußen zu sitzen und zu bleiben, das ist im Sommer aber immerhin sowieso Gewohnheit. Und so fühlt es sich auch nicht anders an als daheim – oberflächlich.
Gleichzeitig sind auch gerade alle politischen Zeichen auf Normalität gestellt. Macron verkündet bei seiner Rückkehr aus den Ferien, dass Frankreich gut dastehe und mit Energie und Solidarität stark aus der (Corona- und Wirtschafts-)Krise hervorgehen könnte. Er hat sich zuletzt unbeliebt gemacht durch seinen sehr gewaltigen Diskurs zur Krise bisher („Nou sommes en guerre.“ „Wir sind im Krieg.“) und den strengen Maßnahmen, nachdem diese gerade bei den Schwächsten starke Spuren hinterlassen haben. Jetzt will er positiv auftreten – und ist dabei vielleicht zu locker? Denn gleichzeitig wird der lokale Diskurs sehr viel alarmierter geführt – schließlich gibt es jetzt schon mehrere Dutzend Risikogebiete.
Trotzdem sind die Menschen draußen, der Park ist voll, es spielt Musik. Ich bin ja auch da. Es geht einfach nicht anders. Menschen begrüßen sich, sind freundlich zu einander, halten kaum Abstand. Ist es Gelassenheit? Ich kann nicht umhin, auch falsch verstandene Höflichkeit – in Deutschland ebenfalls gerne beobachtete, aber irgendwie weniger – festzustellen, die einen nicht Abstand und Distanz halten lässt. Menschlichkeit, Sozialität, das ist dem Klischee nach einfach wichtiger in Frankreich – und vielleicht stimmt das? Wäre es so falsch, mit mehr Menschlichkeit durch die Krise zu kommen? Ich weiß es nicht.
Donnerstag, 10. September: In der Orangen Zone
Gestern hat die lokale Regierung Rennes zur „Orangen Zone“ erklärt. Die Hauptstadt der Bretagne ist damit auf die nächste Stufe gerückt. Sie ist jetzt in einem bedenklichen Zustand, und das kann man wohl sagen, denn wir sind bei 93 Fällen auf 100.000 Einwohner*innen. Es wird davon ausgegangen, dass die Stadt Ende der Woche zur „Roten Zone“ wird – wie schon u.a. Paris oder die südliche Küste. Die Eigendynamik der Infektionsketten hat ihren Lauf genommen. Als Konsequenz gilt jetzt in der ganzen Stadt Maskenpflicht, Bars schließen ab 1 Uhr, und weitere Schritte können dem lokalen Aktionsplan nach eingeleitet werden.
Betroffen sind vor allem die jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren. Das wundert mich nicht so arg, macht das ganze aber weniger bedrohlich. Heute wurden Rekordwerte an Infektionen erreicht, beinahe 10.000 zusätzliche Infektionen in Frankreich an nur einem Tag. Weil aber gerade bei den jungen Menschen beinahe die Hälfte der Fälle ohne oder mit wenigen Symptomen verlaufen, sind die Krankenhäuser noch lange nicht überrannt.
Präsident Macron hat bekannt gegeben, dass es am Freitag „Ankündigungen“ geben wird, nachdem die Sitzung mit dem Sicherheitsrat beendet ist. Es soll um den weiteren Plan für Frankreich in der Corona-Krise gehen. Das klingt irgendwie nicht gut. Gleichzeitig zeigt sich die ganze Absurdität der aktuellen Situation: Wer hätte gedacht, dass ich mal daheim sitze und auf die Rede eines Präsidenten warten, der mir sagt, ob ich morgen noch einfach so aus dem Haus gehen, die Uni besuchen und Menschen treffen darf? Und das schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres (nur dass es letztes Mal eine Kanzlerin war).
Ich lese, Expert*innen sind gespalten über sie Frage, ob Frankreich tatsächlich gut vorbereitet ist auf eine neue Zweite Welle – sowohl was Material als auch was die Einstellung der Menschen angeht. Die Reaktionen im generellen sind anders. Und natürlich müssen sie das auch sein, diesmal ist die Situation anders, es wird getestet, es gibt mehr Wissen über das Virus, es trifft junge Menschen, es gibt weniger Tote – noch. Und trotzdem macht mich die Abwesenheit von sichtbarer Nervosität und Sorge beinahe noch nervöser.
Also überlege ich mir, was ich im Notfall mache. Ich gehe einkaufen, als noch nicht viel los ist, rede mit Freundinnen, lese zu viele Nachrichten.
Freitag, 11. September: Der Innenminister hat gesprochen
Das war enttäuschend, aber dabei vielleicht auch nicht auf allen Ebenen. Im Prinzip gibt es keine neuen Maßnahmen, aber auch keine wirkliche Klarheit darüber, wie es weitergehen soll. Statt Macron selbst – vielleicht fürchtet er, das Thema mache ihn nur noch unbeliebter – hat der Innenminister, Castex, die Ergebnisse des Sicherheitsrates verkündet. Sehr väterlich – das kann er fast so gut wie Söder – hat er erklärt, es liege erst einmal an jedem*r einzelnen, alle Distanzregeln einzuhalten, Masken zu tragen und sich die Hände zu waschen. Etwas, das während der Ferien ja oft vernachlässigt worden wäre, jetzt aber wieder rigoros angewendet werden müsste.
Ansonsten wird weiter die bisherige Strategie verfolgt: Die Testkapazitäten sollen erhöht werden und dabei v.a. besonders betroffene Gruppen – wie Risikogruppen und Krankenhauspersonal – bevorzugt. Auch die Nachverfolgung wird weiter verstärkt, Personal in den Gesundheitsämtern verstärkt und die Quarantäne-Periode auf sieben Tage verkürzt, die dann aber wirklich eingehalten werden müsste.
Daneben sind jetzt 42 Departements „Rote Zonen“ – dazu gehört nun auch das, in dem Rennes liegt. Im Durchschnitt sind es 63 pro 100.000, und das ist zu viel. Jetzt ist es allerdings an den Präfekten, lokale Strategien auszuhandeln. Daneben nimmt der Gesundheitsminister wieder seine regulären Informationsveranstaltungen auf – und das, so der Ton, wohl für etwas längere Zeit, weil man wohl noch „mehrere Monate mit dem Virus leben“ müsse. Denn die Situation sei schon sehr beunruhigend, v.a. seit die Zahl der Menschen in den Krankenhäusern wieder stiegen. Aber „wenn wir alle gemeinsam vorsichtig sind“, dann würde das schon gehen. Ich weiß ja nicht. Aber wir werden sehen.
Witzigerweise scheine ich die erste zu sein, die sich überhaupt damit beschäftigt hat. Die Politikstudentin im Ausland wieder.
Kommentare 15
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Vielen Dank für den Bericht. Ich denke, kulturelle Unterschiede abgezogen ist es nicht viel anders als bei uns (die hochgehypten Katastrophenszenarien einer Minderheit mal abgezogen). Spontan als Ergänzung ein fällt mir die Großkundgebung der Musikbranche am Mittwoch in Berlin. Auch hier viel Sorgen, konkrete Anregungen in Richtung Politik (speziell was die vielen Freelancer-Segmente anbelangt, die aktuell mehr oder weniger in den Leertrudeln-Modus geraten sind), aber insgesamt doch ein deutlich anderer Tenor als bei den Veranstaltungen der sogenannten Corona-Skeptiker.
Ein weiterer Punkt, der sich im Themenfeld »wirtschaftliche Erholung« derzeit abzeichnet, ist der dauerhafte Trend hin zum Homeoffice-Modus, wie er als Tendenz aktuell etwa in der Werbe- und Kreativbranche verstärkt zu beobachten ist. Ansonsten denke (auch) ich, dass das Up und Down der Infizierten-Wellen uns noch bis weit ins nächste Jahr begleiten wird (mindestens). Ich hoffe ebenfalls, dass uns das Gefühl für Normalität nicht dauerhaft(er) abhanden kommt. Umgekehrt jedoch bin ich speziell bei den Franzosen und Französinnen sicher, dass sie in der Beziehung unverwüstlich sind, so dass man sich da wenig Sorgen machen muß. Als Nummer-eins-Reiseland habe ich France für 21 jedenfalls fest auf Liste.
..."Herzlich willkommen. Bin seit 27 Jahren in Frankreich und alle sind total genervt von der Maske - egal wo man nachfragt"...
HiHi, der Blog wird ein Massaker.
:-D
zieh mal die Bremse iDog, in 6 Monaten reden wir zu dem Thema weiter.
;-)
Gehe doch mal 5 Schritte aus deinem Fokus zurück bitte: Wenn der Hehring Recht hätte würden sie der Merkel und den Länderchefs von BMW - Merzedes - und VW Vorstände (Niedersachsen) so etwas auf die Füsse treten das es sich gelutscht hat.
Das heisst, das Schweinesystem was du und ich abschaffen wollen, DA WüRDEN DIE DAXER geradezu eine Revolution anzetteln.
Wieviele Miese macht Airbus am Tag?
Davon hat keiner was, kein DAX, kein Siemens kein Continental... Und ihr wollt behaupten das ist eine grossangelegte Bürgerverarsche?
Frage mal Bosch und Continental dazu, die pissen gerade vor Schiss in die Windeln wie ein getretener Strassenköter im alten System was wir beide abschaffen wollen...
Mich interessieren keine Statistiken, hier sind Rei - um sehr viele Leute in dem Alter meiner Schwiegereltern gestorben. Und zwar an Covid. D.h., ich habe mal null Schiss vor dem Kronending, aber es gilt die Schwiegereltern am Leben zu erhalten, mit Maske, wenn nötig mit Eispickel und Nachtsichtgerät wenn erforderlich...
Ich habe Kontakt zu meinen Schwiegereltern, viele in Europa nicht mehr, ist mir klar...
>>Frage mal Bosch und Continental dazu, die pissen gerade vor Schiss in die Windeln wie ein getretener Strassenköter...<<
Die schmeissen einfach Leute raus, dann stimmt der Profit erst mal wieder und die Aktionäre sind zufrieden. Continental, Bosch und Schäffler stellen sich wohl schon langfristig auf "klein & fein" um. Deswegen auch die Massenentlassungen.
Es gibt auch Branchen die brummen, dorthin werden wohl Schattenbanken ihre Investitionen umschaufeln, mal beobachten was da läuft.
..."mal beobachten was da läuft"...
Das wird Biene und Gelse sehr genau auf dem Kiecker haben
;-)
Da geht die Post so richtig ab, also die gelbe! Sollte man aber annehmen, dass die meisten Wirtschaftsbereiche aus Corona keine Profite ziehen, wenn auch im "Windschatten" Maßnahmen durchgeführt werden können, die ohne Corona zumindest schwerer/teurer wären. (Amazon wächst ohnehin dank Convenience und dumpfer Digitalnutzung).
Aber ist schon bemerkenswert, wie verwöhnte Konsumgesellschaften durch eine Maske mental ins Schleudern geraten und deshalb sich viele zu vermeintlichen Experten aufschwingen (können), eben dank der digitalen Infoflut.
Unbestritten sollte aber auch nicht gleich dadurch die Vernunft mit über Bord gehen und es im Fall der "Fallzahlen" von Häring eine adäquate Erklärung geben.
Grüße
>>Amazon wächst ohnehin dank Convenience und dumpfer Digitalnutzung<<
Aber der Umsatz-Sprung von 25 % in März - Mai war auch für Amazon aussergewöhnlich. Da tät ich doch sagen: Krisenprofiteur.
Hatte ich denn geschrieben, dass man Häring beantworten müsste? Man blickt also gemeinsam auf die Zahlen und sucht nach Zuständigen, die Antworten geben müssten. Sie sollten es jedenfalls (können).
@gelse
Natürlich, Amazon kann den Prozess der "Erodierung" der analogen Welt aktuell beschleunigen. Aber solange Regionen/Bundesländer sich sogar noch mit Subventionierung von deren Niederlassungen überbieten, wird sich kaum etwas ändern. Vom gewöhnlichen Konsumenten darf man nicht das Bild des gesamten Zusammenhangs erwarten, also das Prinzip "verbrannte Erde", dass der Konzern hinterlässt.
>>Vom gewöhnlichen Konsumenten darf man nicht das Bild des gesamten Zusammenhangs erwarten, also das Prinzip "verbrannte Erde", dass der Konzern hinterlässt.<<
Ja, leider. Es läuft auf Schliessung von Läden/Filialen hinaus. Wieder mal weniger Tarifarbeit und mehr Prekärjobs, mit Einnahmeverlusten bei Krankenkassen und Rentenversicherung. Das liegt immer noch im Rahmen der Agenda 2010...
Börsenbewegungen zeigen auch, dass seit 2 - 3 Monaten ein weiterer Schub an Kapitalkonzentration läuft, nicht nur im Einzelhandel.
Du Pleifel, ich bin doch froh wenn der Guschke, Uxa und wie sie alle heissen Recht behalten würden, ich hoffe es.
Aber solange das nicht klar ist werde ich ein scheisserchen in der 3. Welt tun hier irgend jemand Risiken auszusetzen, schon gar nicht meine Schwiegereltern. Hier heisst Beatmungsgerät 95% sicher abnippeln, schon wegen der fehlenden Ausbildung im Pflegebereich.
Hier sind schon von März bis Oktober 7200 Pflegekräfte und Ärzte drauf gegangen da sie nicht einmal die einfachsten Hygienedinger hinbekomme.
Und da muss ich mir wirklich ernsthaft den Maskenstreit- und Masken - Kack -Demos in Deutschland anhören, ich kotze gleich, im Ernst...
P.S.
Ich weiss wie das in Deutschland so abgeht, Verwandte hat Maligno im Juli rausoperiert bekommen, da durfte der nächste Verwandte nicht mal in die Klinik rein...
Hier kommen im August 2020 gleich 30 Verwandte ins Krankenhaus gestürzt wenn die Omi mal Rülpst, und die Krankenpflegerin und der Arzt bekommen auf die Fresse...
Wenn Omi stirbt.
Gruss
https://www.leoni.com/en/
kannst du dir schon mal vormerken...
;-)
Was heute nicht mehr zählt: Im März 2019 hatte Leoni eine Gewinnwarnung ausgegeben, weil ein auslaufender Kredit nicht bedient werden konnte. Aufgrund eines positiven Sanierungsgutachtens bekamen sie noch mal einen Konsortialkredit (mehrere Banken teilen sich das Risiko) und konnten so dem Konkurs von der Schippe springen. Zur Zeit schweben sie noch auf dem Covid-Kredit aber der Verkauf einiger Geschäftsbereiche wird erwogen.
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Ab Mitte 2019 begannen viele Aktienkurse zu sinken. Um die Mitte 2020 waren bei vielen Aktien deutliche Steigungen zu beobachten, insgesamt stiegen die Aktienindizes. Der Grund war eindeutig nicht, dass Umsatz & Profit gestiegen wären.
( :-{ )
"Aber solange das nicht klar ist werde ich ein scheisserchen in der 3. Welt tun hier irgend jemand Risiken auszusetzen, schon gar nicht meine Schwiegereltern."
Damit bist Du auf der richtigen Seite. Allmählich lichtet sich der Nebel etwas und man weiß immer besser was zu tun ist, sowohl auf Seiten der Ärzte, als auch der aufmerksamen Privatleute.
Sehr gut, locker und informativ ist das Gespräch zwischen Markus Gabriel, dem ehedem jünsten Philoprof Deutschlands (und in Teilen wirklich exzellent) und dem bekannten Virologen und Professor Hendrik Streeck von der selben Uni in Bonn: Hier.
Da kannst Du viel draus ziehen. Mein Risikoprofil kennst Du vermutlich, ist aber zu lang geworden, ich werde das für den Herbst noch mal straffen, aktualisieren und kann auch die Erkenntnisse von Wiethölter, Jeschke und anderen einflechten.
Entscheidend scheint aber zu sein, dass man nicht zu viele Viren mit einem Mal abbekommt, der Verdacht stand schon länger im Raum, als Faustregel darf inzwischen wohl gelten, dass die Schwere der Verlaufs, neben den individuellen Faktoren (1. Alter >80 ist schlecht), 2. Übergewicht > BMI >30 ist schlecht), 3. Vorerkrankungen >vorgeschäfigte Adern sind schlecht) wesentlich von der Menge der Viren abhängt, denen man ausgesetzt ist. Was die hohe positive Korrelation zhwischen Grippeimpfiungen und Corornatoten angeht, so kann ich wenigstens in Ansätzen bestätigen, was Herr Wiethölter gefunden hat, weiß aber nicht warum das so ist. Kann sein, weil man gerade Hochrisikopatienten zu einer Grippe-Impfung rät, vielleicht gibt es aber auch unerkannte Wechselwirkungen, da bin ich noch nicht schlauer (und hatte noch keine Zeit mich drum zu kümmern).
Kurz und gut, jede Art der Verdünnung der Virenkonzentration oder Verringerung der Viruslast ist hier wichtig, da bleibt es bei Abstand, Maske (über die Nase und nachher nicht aufessen), regelmäßiges Stoßlüften und/oder potente Filter mit UV-Virentod oder sonstigen Maßnahmen, die erwiesen wirken und Hände waschen.
Ansonsten saufen und soziale Kontakte. ;-)