Dass Merz eigentlich von gestern ist und seine politische Bedeutung da auch besser mal geblieben wäre, das wissen wir schon, seit er versucht hat, sich im Wahlkampf „modern“ zu geben, sein Vermögen auf die „obere Mittelschicht“ zu datieren, seinen Feminismus mit seiner Frau begründet hat, die er wohl ganz okay behandelt, und seit er gewählt wurde nur noch mit Herablassung auffällt.
Dass es mit seinem „feministischen Wandel“ nicht weit her ist – im Wahlkampf tat er immerhin so, als ob ihn dieses andere Geschlecht interessiere, er eine Generalsekretärin plane und was man halt als eigentlich verborter Boomer-Mann so glaubt, unter „Feminismus“ verstehen zu können – zeigt sich nun spätestens, seit er nicht mehr um Wählerinnenstimmen buhlen muss.
Während der Haushaltsdebatte am Mittwoch ließ Merz dann offensichtlich werden, dass er weder weiß noch wissen möchte, was eigentlich dieser Feminismus ist und bewirken soll – und dass ihm das eigentlich auch sehr egal ist. In der Debatte um den Etat der Bundeswehr, den die Regierung nun um 100 Milliarden erhöhen möchte, bestand er darauf, dass davon nichts für „feministische Außenpolitik“ oder „feministische Entwicklungspolitik“ draufgehen dürfe. „Das können Sie von mir aus alles machen“, meinte er gönnerisch mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Aber nicht mit diesem Etat für die Bundeswehr.“ Etatvergabe ist Prioritätenvergabe – und wo die bei Merz (und der CDU wohl allgemein) nicht liegen, das ist jetzt sehr deutlich.
Auf der Höhe der Zeit
Annalena Baerbock ist die Genervtheit anzusehen. Dass sie als Frau und für feministische Themen immer und immer kämpfen muss, das ist wohl mittlerweile Routine. Und dann reagiert sie trotzdem – und geht viral damit. „Mir bricht das das Herz“, sagt sie mit Bezug auf Merz‘ Aussagen. „Und wissen Sie warum? Weil ich bei den Müttern von Srebrenica war, vor einer Woche. Und die mir beschrieben haben, wie die Spuren dieses Krieges in ihnen drin sind.“ Damals war Vergewaltigung nicht als Kriegsverbrechen anerkannt, die Frauen, ihre Töchter und Freundinnen waren der Gewalt ausgeliefert – und ihr Leid ist bis heute nicht als Teil des Krieges anerkannt.
„Deswegen gehört zu einer Sicherheitspolitik des 21. Jahrhunderts auch eine feministische Sichtweise“, schließt sie unter Applaus. „Das ist kein Gedöns, sondern das ist auf der Höhe dieser Zeit.“ Und damit trifft sie den springenden Punkt: Merz ist nicht auf der Höhe dieser Zeit, und wenn man ehrlich ist, war er das nie. Vergewaltigung in der Ehe war für ihn 1997 kein Verbrechen, als der Bundestag es endlich unter Strafe stellte, seine Verachtung für Frauen, eine weibliche Sichtweise oder – um Gottes Willen“ – vielleicht sogar einer feministischen ziehen sich durch seine Politik.
Doch Baerbock hat klare Vorstellungen und das ist auch gut so – und erklärt ihren Willen zu einer feministischen Außenpolitik. „Das hat damit zu tun, dass ich meinen Blick weiten will, für alle Opfer in Kriegen“, sagt Baerbock und das ist zentral. Frauen ernst nehmen heißt die Menschlichkeit ernst nehmen. In einem Krieg fällt die Menschheit plötzlich wieder in alte Rollenbilder, Männer kämpfen, Frauen sorgen. Dass Gewalt an Frauen in Kriegen einer anderen Dynamik folgt, ist damit leider nur logisch – Gewalt ist sie trotzdem.
Mehr Annalena wagen
Seit 2008 wird Vergewaltigung in Kriegszeiten von den Vereinten Nationen als Kriegsverbrechen anerkannt. Denn für die vergewaltigten Frauen ist die Tat nicht nur ein persönliches, physisches und psychisches – was schlimm genug wäre – sondern auch ein soziales Trauma. Und das ist wichtig. Es braucht mehr Schritte in diese Richtung – und die dürfen gerne von Deutschland kommen.
Und Deutschland gibt ihr eigentlich Recht. Nach aktuellen Umfragen zu 100-Tage-Ampel-Koalition ist Baerbock das beliebteste Mitglied des Kabinetts. Ihre Außenpolitik in Zeiten des Krieges scheint bei den Deutschen gut anzukommen, ihre Einstellung und ihre immer wieder durchblitzende Menschlichkeit sind gerade gefragt. Sie ist kompetent, sie weiß, was sie tut – und das ist gut so. Vielleicht haben wir uns doch einen Gefallen damit getan, sie zur Außenministerin statt zur Kanzlerin zu machen – dass sie in Krisenzeiten Durchblick und Menschlichkeit bewahrt, beweist sie gerade.
(Entstanden im Rahmen des momentum-Zeitungsprojekts an der DJS.)
Kommentare 59
Was für ein vernichtendes Urteil in diesem Artikel über die Qualität unserer Außenministerin steckt, erfährt man, wenn man das "wording" unter die Lupe nimmt und vor allem, wenn man entdeckt, was nicht geschrieben ist.
Da heißt es: "Ihre Außenpolitik in Zeiten des Krieges scheint bei den Deutschen gut anzukommen, ihre Einstellung und ihre immer wieder durchblitzende Menschlichkeit sind gerade gefragt."
Es "scheint" also so zu sein, dass sie gut ankommt. Oder ist es so? Menschlichkeit "blitz" durch, ansonsten gewinnen die Vernichtungsfantasien eines sehr großen Landes immer wieder die Oberhand.
"Sie ist kompetent, sie weiß, was sie tut – und das ist gut so."
Gibt es in dem ganzen Artikel irgendein Beispiel für irgendeine klitzekleine eigenständige auf ihrem Mist gewachsene Initiative zur Vermittlung eines baldigen Friedens? Fehlanzeige. Stattdessen fährt sie nach Srebrenica. Es gibt aktuelle Kriegsverbrechen. Selbst die Bildzeitung fühlte sich bemüßigt über die Gräueltaten des Azow-Bataillons zu berichten. Die durchschossenen Kniescheiben bei kriegsgefangenen russischen Soldaten finden keine Erwähnung. Aber wie schreibt die Autorin so schön: "Vielleicht haben wir uns doch einen Gefallen damit getan, sie zur Außenministerin statt zur Kanzlerin zu machen – dass sie in Krisenzeiten Durchblick und Menschlichkeit bewahrt, beweist sie gerade."
Frau Baerbock reiht sich ein in die "Frauen an der Macht". Ob man die britische Außenministerin, die deutsche Verteidigungsministerin oder, der Gipfel der Macht, die oberste EU-Politikerin von der Leyen nimmt. Feminismus wohin man schaut und dahinter stehen welche Ergebnisse?
"Doch Baerbock hat klare Vorstellungen und das ist auch gut so" ... ja ... nein ... Ich bleib bei Petra Kelly! FrIeDeN!
Ja, ich war bei der Rede von Annalena Baerbock auch sehr bewegt. Für mich gehörte zur feministischen Außenpolitik allerdings auch eine andere Methodik, als die, die gerade angesagt ist. In so konfrontativen Zeiten ist es schwer, den Ausgleich zu suchen.
Berichte über Grausamkeiten im Krieg finden Sie auf allen Seiten. Hier der Bericht eines Gefangenen im Donezk
Ich fand es seinerzeit sehr wichtig, dass Vergewaltigungen als Kriegswaffe endlich geahndet werden. Und das ist - leider - sehr aktuell.
Auch ich bin erschrocken über die unreflektierte Sichtweise von Frau Kohler. Es reicht also schon, das Wort "Feminismus" in der Rede zu schwingen. Ich habe eine etwas andere Einstellung: Worte mögen die Intelligenz eines Menschen deutlich machen, seine Taten aber verdeutlichen seine wahren Absichten.
"Doch Baerbock hat klare Vorstellungen und das ist auch gut so – und erklärt ihren Willen zu einer feministischen Außenpolitik auch. „Das hat damit zu tun, dass ich meinen Blick weiten will, für alle Opfer in Kriegen“, sagt Baerbock und das ist zentral. Frauen ernst nehmen heißt die Menschlichkeit ernst nehmen."
Und weil ihre Außenpolitik so feministisch ist, gießt sie noch Öl ins Feuer des Ukrainie-Krieges, statt sich lösungsorientierten Friedensansätzen zuzuwenden? Das ist also unter feministischer Außenpolitik zu verstehen?
Ich muss mich mal kneifen, das kann nur ein schlechter Albtraum sein...
"Ich fand es seinerzeit sehr wichtig, dass Vergewaltigungen als Kriegswaffe endlich geahndet werden."
Sie werden hier wohl kaum jemanden finden, der dem nicht zustimmt. Meine Kritik geht aber in zwei Punkten darüber hinaus.
Srebrenica ist Geschichte. Geschichte, die immer noch nicht richtig aufgearbeitet ist und auch deshalb immer wieder zur Unterstützung der eigenen Agenda herangezogen wird. Wenn also Frau Baerbock es für nötig hielt, jetzt nach Srebrenica zu fahren, dann müsste sie auch gefragt werden, wann sie nach Vietnam fliegt oder nach China. Welche Verbrechen die Amerikaner in Südostasien gerade auch an Frauen begingen, die vom Umfang her Srebrenica weit in den Schatten stellen, muss ich Ihnen nicht sagen. Aber dass das Thema Vergewaltigung im Krieg über die Verbrechen der Japaner im 2. Weltkrieg so einfach hinweggeht, ist für mich schwer begreiflich. Nicht nur die feministische Außenpolitik hat dort einen blinden Fleck.
An eine Außenministerin darf ich höhere Ansprüche stellen, als an meine Mitmenschen, mit denen ich zusammen lebe. Sie muss Initiative zeigen, Prioritäten setzen, handeln und solches inspirieren, kurz, es müsste ein konsistentes Konzept zur Erreichung von klar definierten Ziele erkennbar sein. Wenn Srebrenica von Ihnen als Beispiel für feministische Außenpolitik herausgestellt wird, dann gestatten Sie mir die Bemerkung, dass eine Ministerin nicht nur für eine Hälfte der Menschheit da sein sollte, auch wenn diese immer als die bessere dargestellt wird.
Feminismus dieser Art muss man sich schon leisten können. Der Gasdeal mit dem feministischen Katar scheint sich ja schon mal zu verzögern.
Und wenn spätestens im kommenden Winter die Leute vor lauter feministischer Außenpolitik nicht mehr heizen können, kann die Stimmung auch ganz schnell kippen.
Dann ist man gut beraten, das modische, aber eben auch spürbar teurere Feminismus-Jäckchen einstweilen wieder in den Schrank zu packen.
"Dann ist man gut beraten, das modische, aber eben auch spürbar teurere Feminismus-Jäckchen einstweilen wieder in den Schrank zu packen."
Insbsondere weil man den Begriff "Frau" ja immer schwerer zu fassen bekommt, wie jetzt in den USA deutlich wird, etwa bei Ketanjii Brown Jackson.
Eine unreife Lobeshymne an eine Außenministerin, die ein anderes Land ruinieren will & die nach eigenem Bekunden auf den Schultern einer Frau steht, die meint, 500.000 tote irakische Kinder seien zur Verfolgung von US-Interessen den Preis wert. Frau Kohler, das hat weder etwas mit anständiger Politik zu tun noch mit Feminismus. Ich hoffe, dass Sie das eines Tages begreifen.
"Essen oder heizen?"
Ich befürchte, das ist noch zu optimistisch gedacht. Beides ist ernsthaft in Gefahr. Kein Mensch weiß, wie schlimm es werden kann mit dem Gasembargo und dem dadurch ausgelösten Wirtschaftskollaps, Währungskollaps, Zusammenbruch von wichtigen Teilen der Infrastruktur, usw.
"So sieht Politik auf der Höhe der Zeit aus!" (Bildunterschrift)
Und Journalismus.
Läuft bei uns!
https://www.handelsblatt.com/politik/international/gaskrise-notruf-aus-bruessel-eu-kommission-fragt-bei-industrie-die-einsparpotenziale-ab/28213778.html
Kam hier vorbeigeschneit, weil ich mal wieder ein herkömmliches Qualitätsmedium besuchen wollte - vorsichtig klickte ich auf "Community", weil ich mich erinnerte, dass der Rest von Freitag mit Corona ziemlich abgeschmiert war... und hab dann das Intro-Foto mit den beiden vergnügten Damen, mit "Empfohlener Blog", "So sieht Politik auf der Höhe der Zeit aus" erst für Satire gehalten... Au weh. Gute Nacht.
Die feministische Linken-Senatorin Katja Kipping zeigt klare Kante gegen störrische Flüchtlinge.
"Und jetzt musste dann auch noch "Srebrenica" eingeführt werden, also jenem Krieg, in dem die Grünen ihre "Unschuld" verloren haben. Ein kleiner Rückblick dazu hier."
So ist es. Ich fühle mich peinlich berührt - in diesem Fall nicht nur wegen des beschworenen Feminismus', sondern auch noch wegen der parteilichen Zugehörigkeit.
Gut, der Artikel wurde in einem Kompaktkurs Journalismus geschrieben. Zum Ueben kann man annehmen.
Viele haben den Artikel bereits kritisch eingeschaetzt.
Ich moechte nur die weitgehende Uebergabe der deutschen (und europaeischen) Aussenpolitik an die USA hinzufuegen, die Frau B. (moeglicherweise im Auftrag eines "atlantischen Mannes", moeglicherweise Bilderberger Tritin?) durchgezogen hat.
Sie hat damit Frau Merkels aussenpolitische Doktrin, "europaeische Konflikte (muessen/koennen/sollen) von Europaern geloest werden" radikal beendet. Deutschland ist in die Unselbstaendigkeit der BRD im Kalten Krieg zurueckgekehrt.
Etwas gut gelaunt koennte man die Frage anschliessen, war Frau Merkel vielleicht, wie Viele jahrelang vermuteten, ein als Frau verkleideter Mann?
Nice- Petra Kelly PEACE Frau Baerbock muss Mal gefragt werden,wie sie Petra Kelly sieht...
"Etwas gut gelaunt koennte man die Frage anschliessen, war Frau Merkel vielleicht, wie Viele jahrelang vermuteten, ein als Frau verkleideter Mann?"
Das ist wohl die sinnvollste Erwiderung auf diesen Artikel, Aussie! Danke!
:))
Nur eine kleine Ergänzung, ich habe mich genug gekniffen. Wenn ich Frau Kohler richtig verstanden habe, dann läuft doch alles super. Ich muss nur "Frieden" sagen und kann dann munter in der Welt umherbomben. Ich muss nur "Umwelt" sagen und bin für milliardenschwere Aufrüstung. Und ich kann das beliebig so fortsetzen (Frackinggas beispielsweise - Hauptsache putinfrei), Hauptsache, es wird durch eine Frau im Namen des Feminismus verkauft.
Und dann wundern sich die Menschen, warum wir jetzt in dieser Situation sind?
Frau Baerbock sucht nach neuem Label und siehe da,wird fündig.Feministische Außenpolitik- so ein Schatten,da baut sie sich ein neues Denkmal,diese Selbstverliebtheit....Frau Baerbock war in Srebinica,mich interessiert nicht ihre Anteilnahme,sondern wieviel Unterstützung z.B.Monika Hauser bekommt....,sie arbeitet mit ihren Mitarbeiterinnen länger dort,wie Frau Baerbocks Lebenslauf ist...Da wird meiner Meinung nach Imagepflege betrieben,denn Frauen waren immer Beute und so den Beutebesitzern ausgeliefert in allen Kriegen,.Sie ist für Waffenlieferungen und lehnt sich an einen alten weißen Mann an und dann besucht sie Srebenica,um mir was damit zu sagen?Das ist doch unglaubwürdig Füttert sie so ihre feministische Außenpolitik?Ich bin der Meinung,dass so Außenpolitik nicht geht mit dieser Etikettierung.Frau Baerbock bedient so die eigene Lage,um am Image zu feilen und für mich ist das durchschaubar in dieser Aufmerksamkeitstwitter Buchlebenslaufzeit,sie ist keine Kassandra-kennt sie überhaupt Ch.Wolff und ihr Buch- vor Frau Baerbock gab es Petra Kelly und an sie reicht Frau Baerbock nicht heran,der Versuch ist gescheitert PEACE
Schmarren- muss es heißen
Dem real existierenden Feminismus ergeht es hoffentlich schon bald wie dem real existierenden Sozialismus: ab auf die Müllhalde der Geschichte!
Ganz Wagemutige werden so um 2032 vielleicht schon wieder anmerken, der Feminismus habe auch seine guten Seiten...
Frau Außenministerin B. ist eine außenpolitische Katastrophe … das ist nicht von mir aber stimmt! Mehr gibt es da nicht zu sagen!
" Hofberichterstattung " braucht die Frau in Blau - meistens !
Erstaunlich auch, was eine feministisch aufgestellte Schreiberin wohl veranlasst hat, meinen Kommentar zu 'versenken'!
So verbleibt noch der Rest von @Rebellierender, daraus: "Und jetzt musste dann auch noch "Srebrenica" eingeführt werden, also jenem Krieg, in dem die Grünen ihre "Unschuld" verloren haben. Ein kleiner Rückblick dazu hier."
Zitat: "Seit 2008 wird Vergewaltigung in Kriegszeiten von den Vereinten Nationen als Kriegsverbrechen anerkannt. Denn für die vergewaltigten Frauen ist die Tat nicht nur ein persönliches, physisches und psychisches – was schlimm genug wäre – sondern auch ein soziales Trauma."
Wer, mit Ausnahme der Vergewaltiger egal welcher Nationalität und auf welcher Seite der Front bzw. in welcher Ecke der Welt, bestreitet das?
Vielleicht ist die amtierende "feministische" hellgrüne Aussenministerin Frau Baerbock damit auf der "Höhe der Zeit".
Große Denkerinnen und große Denker denken allerdings immer einen Schritt weiter und dann stellt sich die Frage:
Wäre es nicht besser, Kriege zu verhindern und alle aktuellen Kriege und nicht nur diesen "einen" ganz bestimmten Krieg in der Gegend von Kiew schnellstmöglich zu beenden statt alles dafür zu tun, den Krieg zu verlängern?
Zur großen Denkerin reicht es bei Frau Baerbock bislang offenkundig noch nicht.
Es gibt zu wenig Pazifisten im Pazifik. (Hagen Rether)
"Zur großen Denkerin reicht es bei Frau Baerbock bislang offenkundig noch nicht."
Naja, ich bin nicht sicher: Ist das denn bei Feministinnen gefordert? Zumindest verdeutlicht der Artikel hier eine andere Richtung... Oder?
Was an diesem Artikel ‘auf der Höhe der Zeit’ ist, ist allein die Geschmeidigkeit bei der Ausschlachtung des Kerns vom Mantel, die Trennung von Inhalt und Hülse, wie unlängst und ganz beispielhaft auch an dem Begriff der „Nachhaltigkeit“, eingeübt wurde (aber nicht nur da).
In der hier zelebrierten Variante der Feminismus-Entkernung bleibt nur noch „Feminismus ist, was Frau macht“ als finaler Bezugspunkt, jede andere Art der Zuordnung wird als patriarchalischer Winkelzug bewertet (und diffamiert).
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Richtig wäre es stattdessen, ausloten, was denn eigentlich die feministischen (oder maskulinen) Attribute eine Außenpolitik sind, sofern eine solche mehr ist als eine modische Wortschöpfung für den deutschen Twitter-Soziologen.
Richtig wäre auch, diese Terminologie in einen Zusammenhang mit Gender-Theorie allgemein zu stellen, sollte man nicht der bereits der Ansicht sein, dass Frau 'per se und sowieso' den besseren, nützlicheren und wichtigeren Teil der zweigeschlechtlichen Vermehrung darstellt.
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Ich habe mir mehrfach die Rede der deutschen Außenministerin bei der Sondersitzung der UN angesehen, auch im Vergleich mit den Redebeiträgen anderer Sitzungsteilnehmer/innen, und fehle zu erkennen, was an dieser Rede ‚feministisch’ gewesen sein soll.
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Störend empfinde ich auch die in Deutschland derzeit übliche, fast zwangsläufige Zuordnung der ‚feministischen Außenpolitik‘, zu militaristischen Interventionen; dies entspricht sicherlich nicht der Bandbreite und der Tiefe des internationalen Feminismus.
Hier wird Feminismus als Hilfskonstrukt zur gegenwärtigen Ukraine-Politik der Bundesregierung umgedeutet.
... da stimmt er wahrscheinlich dann wieder, der schöne Satz von ‚auf der Höhe der Zeit‘ sein.
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Referenzen:
https://www.military.com/daily-news/opinions/2022/03/22/ukraines-women-fighters-reflect-cultural-tradition-of-feminist-independence.html
https://internationalviewpoint.org/spip.php?auteur2374
https://socialistproject.ca/2022/03/feminist-resistance-against-war/
https://srilankabrief.org/military-invasion-of-ukraine-feminist-resistance-against-war/
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https://en.wikipedia.org/wiki/Masculinity
https://en.wikipedia.org/wiki/Femininity
https://en.wikipedia.org/wiki/Gender
ja, meinen hat sie auch gecancelt. viva el matriarcado!
"Sie ist kompetent, sie weiß, was sie tut ...." Sie ist ein Verlautbarungsorgan des State Department !
Unter feministischer Politik stelle ich mir etwas anderes vor als das was Frau Baerbock da zelebriert. Lobeshymnen sind da nicht angesagt für eine Frau, die zusammen mit ihrem Parteifreund Habeck, jeden Tag einen neuen Porzelanladen zerdeppert.
Annalena Baerbock: "Das bricht mir das Herz"
Unter Bezugnahme auf Mütter von Srebrenica, »die mir beschrieben haben, wie die Spuren dieses Krieges in ihnen drin sind, und gesagt haben: „Frau Baerbock, damals wurde nicht gehandelt, Anfang der 90er-Jahre“, als sie, als ihre Töchter, als ihre Freundinnen vergewaltigt worden sind, Vergewaltigung als Kriegswaffe nicht anerkannt war, nicht vom Internationalen Strafgerichtshof verfolgt wurde«, gehört für sie »zu einer Sicherheitspolitik des 21. Jahrhunderts auch eine feministische Sichtweise.«
Sie wird deutlich: »Das ist kein Gedöns! Das ist kein Gedöns, sondern das ist auf der Höhe dieser Zeit. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht in die Bundeswehr investieren will, sondern das hat damit zu tun, dass ich meinen Blick weite für alle Opfer in Kriegen.
Daher ist auch unsere nationale Sicherheitsstrategie darauf angelegt, dass wir neben den dringenden militärischen Ausgaben eben unser Verständnis von einem erweiterten Sicherheitsbegriff, von einem Human-Security-Ansatz weiter fortschreiben.«
Annalena Baerbock konkretisiert: Denn wir wissen ganz genau: Dort, wo sich Krisen weiter verschärfen, liegt das auch daran - und das sehen wir ja, dass Russland schon einen Kornkrieg vorbereitet -, dass auch die Frage der Lebensmittelsicherheit etwas mit Sicherheit zu tun hat.
Ist damit „feministische Sichtweise“ erklärt? Oder was ist „feministische Sichtweise“ von Kriegen?
Mit ihrem Hinweis auf die „Mütter von Srebrenica“ hat Frau Baerbock EINEN eindeutigen Schwerpunkt gesetzt, nämlich die verbrecherischen Vergewaltigungen in diesem Fall von Frauen in Kriegszeiten. – Aber das ist allenfalls ein Einzelbeispiel innerhalb eines Konzeptes, das sie „feministische Sichtweise“ nennt.
Was ist – bitte schön – eine „feministische Sichtweise“. Diese Frage bleibt nach wie vor offen. Es kann ja nur um eine Gesamt-Sichtweise gehen.
Srebrenica. Im Juli 1995 ermordeten bosnisch-serbische Milizen dort 8.000 muslimische Männer und Jungen. Niederländische UN-Blauhelmtruppen schauten tatenlos zu.
Interessant zudem: Während sie für Ihre Selbstdarstellung das dramatische Verbrechen vom 1995 bemüht, fordert sie: »Unsere Verantwortung ist doch, dass wir nicht die Debatten von vor 20 Jahren führen.«
Damit ist sie aus dem Schneider – meint sie! Die Frau, die von sich selber sagt, auf den Schultern von Korbel Albright* geborene Marie Jana Körbelová zu stehen, vergisst den Hinweis auf ein Ereignis nur drei Jahre später, das ihre Partei in der Figur des damaligen Außenministers Joschka Fischer maßgeblich mit zu verantworten hat, den völkerrechtswidrigen NATO-Angriff der Bundesrepublik Jugoslawien.
>> Unter Bezugnahme auf Mütter von Srebrenica, »die mir beschrieben haben, wie die Spuren dieses Krieges in ihnen drin sind, und gesagt haben: „Frau Baerbock, damals wurde nicht gehandelt, Anfang der 90er-Jahre“, als sie, als ihre Töchter, als ihre Freundinnen vergewaltigt worden sind, Vergewaltigung als Kriegswaffe nicht anerkannt war, nicht vom Internationalen Strafgerichtshof verfolgt wurde<<
Frau Baerbock stellt mit Ihrer Aussage neue Bezüge dar. Bislang sind systematische Vergewaltigungen von bosnisch-muslimischen Frauen nicht im Kontext der Massaker in der Region Srebrenica benannt worden. Srebrenica war von Mai 1992 bis Juli 1995 unter Kontrolle der bosnisch-muslimischen Truppen unter dem Kommando von Naser Oric. Im April 1993 wurde Srebrenica als Schutzzone der UN erklärt. Das schließt Vergewaltigungen zwar nicht aus, doch kämen i.d.F. die Täter aus den eigenen Reihen bzw. der UN-Mission, worüber mir allerdings kein Bericht bekannt ist.
Als Srebrenica im Juli 1995 von den bosnisch-serbischen Streitkräften eingenommen wurde, sind alle Frauen, Kinder & Alte evakuiert worden. Auch in diesem Zusammenhang sind keine Vergewaltigungen erwähnt worden. Ich frage mich ernsthaft, welche ggf. neuen Erkenntnisse Frau Baerbock dazu veranlasst haben, diesen Kontext herzustellen. Oder stellt sie eigenmächtig einen Kontext her, da von Srebrenica jeder mal gehört hat & sich in dieser Verbindung die Erwähnung von Vergewaltigungen in feministische Außenpolitik gut einfügt?
@Flegel, falls es Sie interessiert: Hier das Ergebnis einer Untersuchungskommission zu Srebrenica aus 2021.
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Rückmeldung, die für mich eine sehr sinnvolle Ergänzung zum Sachverhalt darstellt.
Ich werde mich später am Abend noch einmal bei Ihnen melden, um Ihnen das Ergebnis meines sehr viel umfangreicheren Textes zum selben Thema auf meiner persönlichen Homepage zu präsentieren. Ich werde Ihren Hinweis hier darin einarbeiten.
Annalena Baerbock: »Das bricht mir das Herz«
Mit den besten Empfehlungen!
Gerade das Establishment scheint nicht gewillt, oder intellektuell in der Lage zu sein, den Diskurs so moderiert und gewinnbringend zu führen, wie Sie ihn hier aufbereiten.
Möglicherweise wirkt hier bereits die durch digitale Medien vorangetriebene Tribalisierung, die an die Stelle der Argumentation auf eine Mobilisierung auf Basis bestimmter Stereotype und deren ständiger Wiederholung setzt.
Die Technologie ermächtigt die Menschen zwar zur kommunikativen Teilhabe, erfordert aber keine Kenntnisse der Methoden, die die Teilhabe für den Einzelnen ermöglichen und dazu gehört in erster Linie eben auch ein Verständnis davon, wie und unter welchen Voraussetzungen sich Gesellschaft konstituiert. Das tut sie ausgehend von ihren Medien und der Art, wie wir uns mittels dieser aufeinander beziehen.
Nach dem Artikel bin ich nun nicht wirklich schlauer, was denn feministische Außenpolitik konkret ist - außer gezielte Vergewaltigungen als Kriegsverbrechen zu ahnden.
Welches sind denn konkrete Ziele und Maßnahmen? Oder ist sie weitgehend undefiniert und mehr eine Willenbekundung mehr auf die Perspektive der Frauen zu achten es aber dann doch in den Hintergrund der Geopolitik zu stellen?
Interessant dazu https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/warum-hat-selenskyj-keine-beraterinnen-und-muss-feminismus-pazifistisch-sein-li.218692 (leider mittlerweile hinter der Paywall).
Und wenn man sich dieses Paper anschaut https://www.boell.de/sites/default/files/2021-09/CFFP-HeinrichBoll-DE-Final2.pdf
dann ist die "feministische Außenpolitik" in DE ein wohlklingendes Etikett.
Vielen Dank, @Stefan.ie,
Gender-Analyse ist ein wissenschaftliches Werkzeug in verschiedenen Disziplinen seit wenigstens 20 Jahren, eher länger.
Besonders sinnvoll und zweckmaessig, natürlich, ist Gender Analyse im Zusammenhang mit physischer, psychischer und struktureller Gewalt, ganz klar in Relation zu kriegerischen Auseinandersetzungen und aller Versionen von Militarismus.
Die jetzt mutierende Variante des deutschen ‚Annie-get-your-gun-Feminismus' ist im internationalen Kontext sicher eine ziemlich 'abgelegene' Angelegenheit.
Wichtig ist Gender-Analyse auch im Zusammenhang mit ‚Disaster Risk-Reduction‘ (vorbeugender Katastrophenschutz), wo es auf rasches und adäquates Handeln aller Familien- oder Kommune-Mitglieder, gleich ob männlich oder weiblich, oder irgendwo dazwischen, ankommt.
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Eine benutzte Technologie kann nur dann als ‚Selbst-Läufer‘ die Oberhand gewinnen, wenn dies durch das formale und informelle Bildungssystem als solches gewünscht und (auch durch politisches Nichtstun) vorgezeichnet ist.
Das ist politisch in der BRD angesagt seit Ende der Brandt-Regierung, eskaliert aber in den letzten Jahrzehnten.
Die Gesellschaft der (jetzt NEU im Angebot: 'feministischen') Verbrauchs- und Vermüllungs-Clicker.
... gut für eine Reihe von Talkshows...
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Die von @jjkoeln weiter oben verlinkte Studie ist ein guter Richtungsweiser für eigentlich mögliche Inhalte zu einer perspektivischen Gender-Debatte.
“Baerbock kündigt Russland-Sanktionen an »Die Verantwortlichen für diese Kriegsverbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden«“ Es ist doch noch gar nichts beweisen und Vorsicht ... ich sage nur “ Brutkastenlüge“ !!! Und noch etwas, ist Frau B. plötzlich so ergraut oder ist das das Resultat von Beratern um ein bestimmtes Bild zu transportieren? In Deutschland stimmt was nicht, kritische Kommentare oder nur Fragen werden gelöscht und das hat nichts mehr mit Pluralismus zu tun, dass ist “Frontberichterstattung “!
Sind Sie ein "Flinten"-User? Ihr "Zorn" in Ihrer - verlinkten - Selbstbeschreibung erscheint grenzenlos-flegel-haft.
Antworten zu Ihrer Frage, was "Feminismus in Bezug auf dieses Scharmützel bedeutet", stehen immer noch aus; auch Sie schweigen insoweit.
Zur weiters verlinkten Kommission - internationale Verfasser mit dem deutschen Goldbach: https://incomfis-srebrenica.org/members/
Kann mir jemad verraten welche Drogen Frau Kohler bei der Verfassung dieses Artikels genommen hat.
Ich würde mir auch mal gerne die Realität zurechtbiegen.
Hat’s weh getan? Aber zur kritischen Selbstreflexion reicht’s nicht? Nicht wahr?
Haben Sie auch die Rückmeldung von mymind gelesen:
„Frau Baerbock stellt mit Ihrer Aussage neue Bezüge dar. Bislang sind systematische Vergewaltigungen von bosnisch-muslimischen Frauen nicht im Kontext der Massaker in der Region Srebrenica benannt worden. Srebrenica war von Mai 1992 bis Juli 1995 unter Kontrolle der bosnisch-muslimischen Truppen unter dem Kommando von Naser Oric. Im April 1993 wurde Srebrenica als Schutzzone der UN erklärt. Das schließt Vergewaltigungen zwar nicht aus, doch kämen i.d.F. die Täter aus den eigenen Reihen bzw. der UN-Mission, worüber mir allerdings kein Bericht bekannt ist.
Als Srebrenica im Juli 1995 von den bosnisch-serbischen Streitkräften eingenommen wurde, sind alle Frauen, Kinder & Alte evakuiert worden. Auch in diesem Zusammenhang sind keine Vergewaltigungen erwähnt worden. Ich frage mich ernsthaft, welche ggf. neuen Erkenntnisse Frau Baerbock dazu veranlasst haben, diesen Kontext herzustellen. Oder stellt sie eigenmächtig einen Kontext her, da von Srebrenica jeder mal gehört hat & sich in dieser Verbindung die Erwähnung von Vergewaltigungen in feministische Außenpolitik gut einfügt?
@Flegel, falls es Sie interessiert: Hier das Ergebnis einer Untersuchungskommission zu Srebrenica aus 2021.“
Feministische Außenpolitik - Krieg als ´strukturelle Gewalt" iSv Galtung
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Gewaltlosigkeit beginnt im Alltag. Mit der Sprache.
https://www.gfk-info.de/was-ist-gewaltfreie-kommunikation/
Marshall Rosenbergs Ansatz "unterstützt uns Menschen darin, mit sich selbst und anderen in eine einfühlsame Verbindung zu gehen."
"Welche Ausdrücke, Sprachmuster und Worte gilt es zu vermeiden? Unsere gelernte Sprache und und unser Blick basiert auf einem Täter-Opfer-Denken und dem Schuldprinzip. Wenn ich mit diesem Denken in Begegnung gehe und auf diese Art und Weise Probleme ansprechen möchte, macht der Andere eher die Tür zu und geht entweder in den Rückzug oder in den Angriff. Marshall Rosenberg empfiehlt die Kommunikationssperren zu vermeiden. Das sind belehren, befehlen, warnen, beschimpfen, predigen, drohen, ablenken, loben, beschämen und urteilen. Die Klarheit darüber, was wir vermeiden sollten, hilft uns noch nicht zu wissen, was wir stattdessen tun können .... "
Rosenbergs Buch mit 25 Seiten Leseprobe
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"Johan Galtung gilt als Gründungsvater der Friedensforschung. Sein weites Verständnis von Gewalt und Frieden hat der neuen Disziplin den Durchbruch gegenüber den Internationalen Beziehungen beschert. Demnach bedeutet Gewalt die Ursache für die zum Zeitpunkt ihres Auftretens vermeidbare Differenz zwischen Aktualität und Potentialität. In seinen frühen Schriften unterscheidet Galtung personale und strukturelle Gewalt, wobei erstere mit dem negativen und letztere mit dem positiven Frieden korrespondiert."
https://elibrary.bwv-verlag.de/article/10.35998/fw-2021-0001
Begann nicht die "vermeidbare Differenz" zwischen dem Westen und Russland mit Bushs Vorstoß beim NATO-Gipfel in Bukarest?
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Drei Unterteilungen von Gewalt
Physische Gewalt
Psychische Gewalt
Strukturelle Gewalt (Galtung)
Johan Galtung, norwegischer Soziologe und Politologe, geht von struktureller Gewalt als vermeidbare Beeinträchtigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse oder des Lebens aus, „ die den realen Grad der Bedürfnisbefriedigung unter das herabsetzt, was potentiell möglich ist “ (Galtung 1975: Strukturelle Gewalt. Beiträge zur Friedens- und Konfliktforschung, Reinbek, Rowohlt Verlag, S. 9).
Einzelheiten zu den Gewaltdefinitionen
https://www.grin.com/document/510699
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Buch von Kristina Lunz:
"Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch"
Die Autorin ist "eine Vordenkerinnen in Deutschland, Diplomatin, Beraterin und Mitgründerin des Centre for Feminist Foreign Policy in Berlin. Aus ihrem Hause stammt bereits eine Studie, die für das Europäische Parlament untersuchte, wie eine feministische Außenpolitik in EU-Entscheidungen berücksichtigt werden kann."
schreibt Birgit Raddatz
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/feministische-aussenpolitik-101.html
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https://centreforfeministforeignpolicy.org/
On the 13th of April 2022, CFFP is hosting the first ever Feminist Foreign Policy Summit!
https://centreforfeministforeignpolicy.org/press
u.a.
Deutsche Außenpolitik muss feministisch werden! 17 Nichtregierungsorganisationen formulieren Empfehlungen an die Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Resolution 1325 Frauen, Frieden und Sicherheit Jun 9, 2020
https://www.un.org/depts/german/sr/sr_00/sr1325.pdf
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https://epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2021/127267/pdf/waffenexporte_und_vnsr_1325.pdf
Studie im Auftrag von Greenpaece
Export von Gewalt und Ungleichheit - Die Verbindung von deutschen Waffenexporten und geschlechtsspezifischer Gewalt.
Studie des Centre for Feminist Foreign Policy (CFFP)
Ist es also Ihre - unlautere - Absicht, "Schmerzen" zu verteilen? Ich rate zu Rosenberg.
Ich brauche keine theoretischen Schulen und Agitationen. Ich möchte für praktische Alltagsprobleme lebenspraktische Alltagslösung - und es braucht eine konsequente Ächtung ALLER Kriege. Philosophen und Feministinnen haben haben nach meiner Kenntnis noch nie Kriege verhindert. Und gerade hierum geht es augenblicklich ja mal wieder.
Am Mittwoch in der kommenden Woche beginnt
the first ever Feminist Foreign Policy Summit. The Summit will constitute an opportunity to:
Bring together the leading thinkers and practitioners in the field of Feminist Foreign Policy to support the exchange of best practices, knowledge, and expertise;
Support advocacy efforts for the uptake of Feminist Foreign Policy among new actors; and
Take a stand against global inequality and exclusion.
Our various panels will cover topics such as climate justice, demilitarisation and disarmament, understanding and countering transnational anti-gender campaigns, decolonising foreign policy, and much much more.
https://centreforfeministforeignpolicy.org/the-feminist-foreign-policy-summit
Frage: Wird mithin die Zukunft stärker weiblich geprägt sein, auch als "Gegenstück" zur "toxisch" geprägten männlichen Gegenwart?
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Schaden sich die Männer selbst?
Erstens: Männer dürfen keine Schwäche zeigen, Gefühle nur, wenn es um Wut und Aggression geht.
Zweitens: Konflikte werden durch Gewalt gelöst, nicht etwa durch Kooperation oder Kommunikation. Es geht im Umgang mit anderen vor allem um Konkurrenz und Dominanz. Es wird verlacht, verurteilt und verletzt. Mit toxischer Maskulinität werden deswegen auch Sexismus, Misogynie, Homo- und Transfeindlichkeit assoziiert.
Drittens: Ein Mann muss in diesem patriarchalen Rollenbild einem maskulinen Ideal entsprechen und seine (heterosexuelle) Männlichkeit immer wieder unter Beweis stellen, mithilfe von Hierarchien, Ritualen oder Mutproben.
https://www.derstandard.de/story/2000133917318/das-gift-der-narzisstischen-maenner
Um Antworten wird gebeten ...
Oben schrieb ich davon, dass wir es mit ständigem Wiederholen von Stereotypen zu tun haben.
Was sind die von Ihnen zitierten Aussagen anderes als das?
Die Zukunft dürfte übrigens weder männlich noch weiblich sein, sondern transhumanistisch.
Oh hallo, und guten Tag,
Vielen Dank für die Materialien. Sie sind sicher auch eine gute Hilfe, auch für die geschätzte Schreiberin dieses ‚empfohlenen Blogs‘.
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M.E. bleiben zentrale Punkte zur weiteren Beurteilung:
- Die ideologische Deckung des anschwellenden Militarismus (auch Akzeptanz von physischer, psychischer und struktureller Gewalt) in Deutschland, und die Freisprechung der Politik der Bundesregierung im Ukraine-Russland-Krieg, als „außenpolitisch feministisch“.
- Die fehlende gesellschaftliche Reflexion der ‚Gender-Realitäten und deren Perspektiven‘, z.B., in den einerseits interaktiven und andererseits sehr spezifischen Rollen von Mann und Frau, im Krieg generell, aber auch in der augenblicklich angespannten nationalen Gefühlslage; inklusive der möglichen geschlechtsspezifischen Auswirkungen und Gender-reaktiven Folgen.
- Das Verwechseln / die Vermischung von ‚auf einen Krieg achtgeben‘ (passiv) mit ‚sich im Krieg befinden‘ (aktiv) als eine emotional aufgeladene moralische Positionierung, die sich durch subjektive, feminine Wahrnehmungen legitimiert, und deren Rechtfertigung und Verantwortungsbegründung als staatliche (Außen)-Politik.
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Könnte man hier das Risiko eines ‚toxisch‘ geprägten 'Feminismus' vermuten?
Oder, vielleicht anders, und vereinfacht, ausgedrückt:
Schaden sich die Frauen eventuell selbst, und merken es nicht?
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PS Siehe auch die Hinweise von @flegel und @mymind in Bezug auf mögliche Unstimmigkeiten in der aktuellen offiziellen Argumentation.
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lg, ms.
Immerhin, sie hat ja auch den Verlust der Massenmörderin Albright öffentlich betrauert. Offensichtlich reicht es für 52% der Menschen, das richtige Geschlecht zu haben um gefeiert zu werden. Dabei heißt es doch, " an Ihren Taten sollt ihr sie erkennen."
Apropos feministische Politik:
Aus den Reihen der Oppositionsparteien CDU und CSU werden zunehmend Forderungen nach der Entlassung der Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht laut. Hintergrund ist ihre Zurückhaltung bei der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine.
Nach CSU-Chef Markus Söder fordert nun auch die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Andrea Lindholz den Rücktritt der Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht (SPD).
"Frau Lambrecht macht eine sehr unglückliche Figur, und sie schadet auch unserem Ansehen. Beim Thema Waffenlieferungen agiert sie mehr als unglücklich. Insofern kann ich seine Forderung nachvollziehen, ja",
sagte Lindholz im ntv-Frühstart.
"Frauen ernst nehmen heißt die Menschlichkeit ernst nehmen. In einem Krieg fällt die Menschheit plötzlich wieder in alte Rollenbilder, Männer kämpfen, Frauen sorgen. Dass Gewalt an Frauen in Kriegen einer anderen Dynamik folgt, ist damit leider nur logisch – Gewalt ist sie trotzdem."
"Frauen ernst nehmen heißt die Menschlichkeit ernst nehmen."
Ein guter Job als Aussenministerin wär mir lieber. Besonnenheit und die Pflege von Gesprächsfäden (interkulturelle Kommunikation) verschiedenster Drähte bzw Diplomatie ist jetzt gefordert. Wenn der erste Schuss fällt, is mit Menschlichkeit erstmal over & die Propaganda regiert das Geschehen. The Sky is closed!
"In einem Krieg fällt die Menschheit plötzlich wieder in alte Rollenbilder, Männer kämpfen, Frauen sorgen"
Andersrum gefragt: wären die Frauenrechte so weit fortgeschritten wenn es die Weltkriege in Europa nicht gegeben hätte? Im I. & II. Weltkrieg übernahmen Frauen in Männerdomänen die harten Jobs und versorgten ihre Mannsbilder mit Material & Nahrung, kümmerten sich zusätzlich um die Kinder damit sie für den Führer ausbluten. Dafür gab es reichlich Kindergeld & andere Sozialleistungen sowie chronischer Männermangel.
Ich halte eine Geschlechterdebatte bezüglich dieses Zivilsationbruchs ums Grenzland für völlig daneben & contraproduktiv, weil dieser Krieg sowieso über zig Ebenen ideologisch überladen ist. Da im vielvölkischen Grenzland geostrategisch tatsächlich um den sensibelsten Punkt der eurasischen Karte gestritten wird muss nicht noch ein zusätzlich verimpfter Kampfstoff namens Feminismus als Öl ins Feuer gegossen werden wie ich finde. Irgendwann muss auch mal Raum gefunden werden sich zu besinnen, verdampfnochmal. Nur ist es derzeit schwer die Trommeln der Medien zu ignorieren. Drum schalt ich immer öfter ab.
"Frauen an die Macht, gerade in Krisenzeiten"
halte ich für ein blödes Argument. Im Rollenverständnis halte ich es für gut dem Indianerprinzip zu folgen. Frauen wie auch Männer sollten sich auf ihre jeweilige Stärke besinnen, um die gesellschaftlich notwendigen wie nützlichen Fähigkeiten zu optimieren . Beide Geschlechter sind schliesslich Mangelwesen aber zusammen eine Kraft die Berge versetzen kann.
"Bearbock besteht auf ihre Ziele und wird gefeiert"
Hier wäre ich vorsichtig und würde mich nicht zu früh vor den Karren spannen und mich feiern lassen. Denn Bearbock spielt (ob sie`s mit Absicht macht?) hier die Rolle des Waffenhändlers des Wilden Westens, der den First Nations Waffen vom Planwagen runter andreht, im Auftrag der Rüstungsindustrie. Denn für diese Leute gilt Annalena als mediales Ereignis - die perfekte Lobbyistin. Und schauen Sie sich die Börsenkurse mal an! Davon abgesehen, Marieluise-Beck träumt den Open-Sky als Genugtuung aber sonst hat niemand etwas von dieser Art Feminismus, oder ist das schon sich selbstüberschätzende Göttinnendämmerung?
Der Anteil Frau in mir wendet sich grausend weg von diesem hässlichen Gedanken und ich frage mich schon lange, warum Frauen sich nicht weltweit vernetzen um sich endlich vom Diktat dieser Warlords hüben wie drüben zu befreien. Damit Kriege endlich der Vergangenheit angehören, nur dann haben Frieden in einer intakten Mitwelt eine Chance. Feminismus wird dann auch überflüssig sein ...
lg
>> Von "Warlords"befreien. Mögen sich die Frauen. Damit Kriege passé. <<
Wie soll "Feminismus dann überflüssig" sein, wenn man darunter versteht:
"Gleiche Rechte, gleiche Chancen, gleiche Wertschätzung. Unabhängig von Geschlecht, Ethnizität, Religion, Alter, sexueller Identität oder sozialökonomischen Status."
Lilis Projekt im Rahmen von EINFACH MENSCH hat seine Wurzeln u.a. in Unterfranken und regt an zu: BE NICE - DO GOOD auf einer bereichernden Platform.
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Warlady? Warmaiden?
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https://www.youtube.com/watch?v=Ix93-Xb4haI
Hildegard Knef - Sag mir wo die Blumen sind
Einfach menschsein, da bin ich dabei - auch wenn es uns in diesen Zeiten nicht leicht fällt ... halte ich daran fest,
merci und liebe Grüsse
Hildegard Knef - Sag mir wo die Blumen sind
Ein schönes Lied aus der Flower-Power-Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Song stammt m. W. ursprünglich von dem 2014 verstorbenen US-Amerikaner Pete Seeger, der in den USA in der glorreichen "McCarthy-Ära" zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, weil er sich damals mit Verweis auf seine verfassungsmäßigen Rechte weigerte, vor dem "Komitee für unamerikanische Umtriebe" (im Original: House Committee on Un-American Activities) auszusagen.
Der Song heißt im Original: "Where have all the flowers gone?" hier gesungen von Joan Baez bzw. PP&M (von Youtube noch nicht gesperrt/gelöscht/zensiert)
https://www.youtube.com/watch?v=QmBLSGy6g58
https://www.youtube.com/watch?v=p3ly8cyWvkw
Es gibt zu wenig Pazifisten im Pazifik. Aber nicht nur im Pazifik, das ist im Atlantik, im Indischen Ozean, im Schwarzen Meer, im Mittelmeer und der Nordsee leider nicht anders. Das ist das zentrale und grundlegende Problem auf dem Planeten der unbehaarten Affen, die sich selbst als Homo sapiens und "Krönung der Schöpfung" bezeichnen.
Y
Yes. Und danke. Der Homo sapiens in seinem am Ende Zerstörung bringenden Selbstverständnis als "Krönung der Schöpfung" ist eine Fehlentwicklung derselben.
Er wird sich TURN - nen müssen, oder das Feld (der Ehre) räumen,
Einen Morgengruß von Pete Seeger und auf-klärerische, ja Weg weisende Worte zu seinem alten Song "TURN, TURN", der bestens in die Zeit passt.
merci - und einen schönen Tag wünsch ich ...
Fazit: Feministische Aussenpolitik wäre ein Segen für die Menschheit, würde sie den propagierten Idealen entsprechen. Legt man den Maßstab der Realität daran, ist es jedoch ein blankes Erschrecken:
Warum müssen Frauen nur manchmal noch so viel schlimmer als Männer sein? Und zweitens: Warum entscheiden über die Vergabe eines Amtes in erster Linie ein ("richtiges") Parteibuch (Kommen da nicht gewisse Erinnerungen auf?), in zweiter Linie Beziehungen und Geschlecht über ein Amt? Und drittens: Warum ist bei Vorliegen der vorgenannten Voraussetzungen nachgewiesene Inkompetenz, eine Aneinanderreihung von Skandalen usw. sogar aufstiegsfördernd (Bsp.: U. v. d. Leyen)?
Liebe Frau Kohler, Sie befinden sich in einer Journalistenschule... Vielleicht wäre es mal ein Ansatz, die vorstehenden Vorwürfe einmal gegenzurecherchieren? Mir kommt das alles nämlich sattsam bekannt vor: Verlogenheit bis zum Erbrechen. Eine Steigerung dessen soll feministisch sein? Das würde mich nur noch mehr enttäuschen. Ob ich damit allein bin?