Gebirge und Gewalt

Film Mit „Die Kordillere der Träume“ schließt Patricio Guzmán die Trilogie über seine Heimat Chile ab
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2020

„Der Künstler muss über die Schönheit seines Landes wachen, egal wo“, verkündet der chilenische Bildhauer Francisco Gazitúa gegenüber Patricio Guzmán mit einer Bestimmtheit, die etwas Befreiendes, aber auch etwas Verstörendes hat. Er stellt damit eine immense Forderung an sich selbst wie an seinen Gesprächspartner, der ihn gerade in seinem Atelier am Fuß der Anden filmt. Über die Schönheit des eigenen Landes zu wachen, heißt eben nicht nur, sie einzufangen und abzubilden. Der Künstler, den Gazitúa vor Augen hat, stellt sich zugleich allen entgegen, die seine Heimat von außen bedrohen oder von innen heraus zerstören. Er ist ein Einsamer, der alleine auf andere Künstler und noch auf geistes-