Zu arm für Faulheit: Wer sich Quiet Quitting bei der Arbeit überhaupt leisten kann

Arbeit Dienst nur nach Vorschrift, als Protest gegen die Belastung im Job? Was als „Quiet Quitting“ diskutiert wird, liegt für viele, die wenig verdienen oder am Arbeitsmarkt diskriminiert werden, außerhalb jeder Vorstellung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2023
Die gläserne Decke der Work-Life-Balance
Die gläserne Decke der Work-Life-Balance

Foto: Iacopo Pasqui/Connected Archives

In der Arbeitswelt gibt es seit einiger Zeit einen neuen Ausdruck dafür, seinen Arbeitsvertrag zu erfüllen, man nennt das „Quiet Quitting“. Ursprünglich aus dem US-amerikanischen Raum, bezeichnet das die Einstellung, für seinen Job lediglich zu tun, was der Jobbeschreibung entspricht. In der Debatte wird das vor allem den Jahrgängen 1980 bis 2010 nachgesagt.

Statt „Quiet Quitting“ könnte es auch „Dienst nach Vorschrift“ heißen, aber das klingt eben nicht so neu und nicht so sehr nach jenem aufgeblasenen Generationskonflikt, der uns seit Monaten mit Kommentaren und Leitartikeln versorgt. An einigen Stellen war da die Rede von einer neuen Arbeitsmoral, gar von Umbrüchen in der Arbeitswelt, vorgenommen durch eine Gener