Birgit Kelle
Nach ihrer Kindheit in Rumänien, hat Birgit Heike Kelle (geb. Götsch) bei ihrer Umsiedlung in den Westen wohl unbewusst sehr viel der als Kind verinnerlichten rückständigen Einstellungen zu Familie, Gesellschaft und Stellung der Frau mitgebracht, die in Rumänien bis heute vorherrschen.
Es fiel ihr daher offensichtlich schwer die in Deutschland mühsam im Laufe vieler Jahrzehnte erreichten Fortschritte in Sachen Gleichberechtigung von Mann und Frau, Akzeptanz homosexueller Menschen, gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften usw. zu verarbeiten und als gelebte Realität anzunehmen.
Kulturschock?
Vielleicht als Reaktion auf die Überforderung (Kulturschock) sich plötzlich in einer deutlich moderneren und aufgeschlossenen Gesellschaftsrealität zu befinden, die im krassen Gegensatz zu der, um Jahrzehnte zurückgebliebenen, in Rumänien steht, nahm Kelles Denken und Handeln bald immer deutlicher "reaktionäre" Züge an (= im Denken und Handeln stets rückwärts gerichtet, statt vorwärts).
Versuchte sie zunächst noch unterschwellig die Gleichberechtigung der Frau (die in Deutschland Verfassungsrang hat) zu negieren, womit sie allerdings auf wenig Gegenliebe besonders bei Frauen stieß, widmete sie sich sodann verstärkt (manche sagen sogar „wie besessen“) dem für sie neuen Phänomen der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften (Stichworte: Das 2001 verabschiedete Gesetz zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft und die Öffnung der Zivil-Ehe für gleichgeschlechtliche Lebenspaare, die in etlichen zivilisierten Staaten der Welt inzwischen erfolgte).
Annäherung an rechte und rechtsextreme Positionen
Schon bald hatte sie sich den Ruf einer rückständigen Umsiedlerin, die mit modernen westlichen Gesellschaftsstrukturen nicht zurecht kommt, eingehandelt.
Unterstützung erhielt sie nun (ob von ihr gewollt oder nicht sei dahin gestellt) im rechten bis rechtsextremen politischen Milieu und auch bei den Eiferern der religiösen Fundamentalisten-Szene, die einer längst überwundenen, verstaubten Vergangenheit (mit 'Zucht und Ordnung', Prügelstrafe für Kinder, der Unterordnung von Frauen unter ihre Ehemänner usw.) nachtrauern.
Sie publizierte jetzt ungeniert in "verufenen" Presseorganen, wie etwa der Wochenzeitung ‚Junge Freiheit’, die u.a. vom Verfassungsschutz als „Bindeglied und Scharnier zwischen Rechtsextremen und Rechten“ eingestuft wird und als "Stimme der Neuen Rechten" gilt. Außerdem fand man Kelles Beiträge im Online-Magazin des berüchtigten 'Kopp-Verlages', der wegen seiner rechten Verschwörungstheorien bei Nazis sehr beliebt ist und der u.a. der einst von der ARD entlassenen Tagesschau-Sprecherin Eva Herman ein Betätigungsfeld bietet.
Feindbilder: Gender-Forschung und gleichgeschlechtliche Lebenspaare
Kelles öffentliche Äußerungen wurden zunehmend schriller und weil sie offenbar weitgehend „lernresistent“ ist (sonst hätte sie begriffen, dass es dabei nicht um die "Abschaffung von Hetero-Ehe und Kleinfamilie" geht), bekämpfte sie fortan Gender-Forschung und gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften, ebenso wie Sexualaufklärung in der Schule. Ihr Vokabular näherte sich dabei (bewusst?) immer stärker dem der Nazis an, die ebenfalls von „Frühsexualisierung“ und ähnlichem Unsinn faseln und damit aggressiv Stimmung machen.
Kelle-Kuby-von Storch-von Beverfoerde:
Eine Gleichgesinnte fand Kelle in der umstrittenen Beatrix von Storch, die als neu gewählte stellvertretende AfD-Vorsitzende, neben Frauke Petry und Alexander Gauland, "den Weg der AfD in den Rechtspopulismus verkörpert" und in Stuttgart regelmäßig Demonstrationen gegen Sexualaufklärung in der Schule und die Gleichstellung homosexueller Menschen organisiert, an denen (wie von ARD und Süddeutscher Zeitung recherchiert wurde) nachweisbar regelmäßig viele Rechtsextreme teilnehmen. Sie lernte Gabriele Kuby (Kuratoriumsmitglied im homophoben Fundamentalistenverein ‚Forum Deutscher Katholiken e.V.’), sowie Hedwig Freifrau von Beverfoerde, CDU (Sprecherin der rechtspopulistischen sog. ‚Initiative Familienschutz’) kennen und schätzen. Birgit Kelle gehört seitdem zu den Rednerinnen auf Kundgebungen der von Beatrix von Storch initiierten und als extrem homophob geltenden, Stuttgarter Demonstrationen ('Demo für Alle').
Kelles "rückständige Ansichten" würden nahtlos in’s Parteiprogramm von NPD und neu formierter AfD passen, die nach dem kürzlich erfolgten "Rechtsruck" (Stichworte: Essener Bundesparteitag, Abwahl von Bernd Lucke, Austritt von über 2.000 Parteimitgliedern) von Beobachtern der Polit-Szene jetzt eindeutig zum rechtspopulistischen Spektrum gezählt wird. Birgit Kelle ist jedoch CDU-Mitglied.
Auftritt in Düsseldorf
Kelle erhält nun erneut ein Forum für ihre "Propaganda" und diesmal sogar in einem steuer-finanzierten Städtischen Gymnasium:
- Am 21. August 2015 - 19:00 Uhr - wird sie auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Sylvia Pantel / FRAUEN-UNION aus ihrem umstrittenen Buch ‚Gender-Gaga’ lesen.
- Veranstaltungsort: ‚Städtisches Gymnasium Koblenzer Straße’, Theodor-Litt-Straße 2, 40593 Düsseldorf, Tel. 0211-8997600 / Fax 0211-8929190 / gy.theodorlittstr@schule.duesseldorf.de
- Schulträger: Landeshauptstadt Düsseldorf - Oberbürgermeister Thomas Geisel, SPD - Marktplatz 2, 40213 Düsseldorf
- Kontakt zum Schulträger: Schulverwaltungsamt 40/16eSchool Udo Kempers eschool@duesseldorf.de
- Veranstalter: MdB Sylvia Pantel, CDU / FRAUEN-UNION sylvia.pantel@bundestag.de http://www.cdu-nrw.de/sylvia-pantel http://www.fu-nrw.de/ http://www.frauenunion-duesseldorf.de/ http://www.frauenunion-duesseldorf.de/kontakt.html
Glossar:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriele_Kuby
https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Storch
http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/?em_cnt=1074591
http://linke-jugend-md.blogspot.de/2013/05/die-volksstimme-der-katholiban.html
Videos:
Birgit Kelle, CDU spricht auf der Stuttgarter 'Demo für Alle'
Beatrix von Storch, AfD spricht über 'Gender-Mainstreaming'
Gabriele Kuby, 'Forum Deutscher Katholiken e.V.' spricht über 'Gender-Mainstreaming' usw.
'Extra-3', NDR macht sich über die Stuttgarter Demo 'Besorgte Eltern' (wurde später unbenannt in 'Demo für Alle') lustig
Weitere Eindrücke von den homophoben Stuttgarter Demos:
Man gönnt sich ja sonst nichts :-)
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