Wölfe

"Nachtwölfe", eine russische Motorrad-Truppe auf dem Weg nach Berlin ...

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Ihre Freitag-Redaktion

Vorwort:

Ich unterstütze es nachdrücklich, wenn russische, polnische, französische, britische, amerikanische, deutsche u.v.a. Staatsbürger in Berlin dem Kriegsende und der zahlreichen Kriegsopfer gedenken wollen. Dem Ende eines mörderischen Expansionskrieges, vorsätzlich begonnen durch Nazi-Deutschland, der unermessliches Leid über so viele Völker gebracht hat und dem u.a. Russlands Menschen einen gigantischen Blutzoll zahlten.

Was ich nicht unterstütze ist die nationalistische Vereinnahmung dieses Datums durch Gruppierungen (ob in Russland, Deutschland oder anderswo), die weit davon entfernt sind demokratisch legitimiert oder strukturiert zu sein und die nicht einmal bereit sind auch nur das Minimum der international (offiziell auch von Russland) anerkannten Menschenrechte anderer zu achten. Die vielmehr oppositionelle Politiker, kritische Journalisten, ethnische, religiöse und sexuelle Minderheiten zu „degenerierten Volksfeinden“ erklären und sie bekämpfen - auch mit körperlicher Gewalt, damit offenbaren sie negative Eigenschaften, die Nazis in aller Welt kennzeichnen.

Zu den Wölfen

Diese schützenswerten Raubtiere, die an der Spitze der Nahrungskette stehen und für ein intaktes Ökosystem sorgen können, wurden von autoritären und menschenverachtenden Regimen schon mehrfach für deren kranke Ideologie missbraucht.

Beispiele:

  • Hitlers sog. „Wehrwölfe“, eine Untergrund-Terrortruppe, meist zwangsrekrutierter, junger Männer, die den bereits verlorenen Expansionskrieg durch Attentate gegen die Alliierten im letzten Moment noch wenden sollten,.
  • die sog. „Grauen Wölfe“ eine Nazi-Organisation in der Türkei und eben die sog.
  • „Nachtwölfe“ in der Russischen Föderation, eine nachweisbar kriminelle, rassistische, antisemitische, extrem homophobe und obrigkeitshörige Rockergang, die sich einst Putin angebiedert hatte, wohl hauptsächlich um unter seinem Schutz ungestört dem xenophoben und nationalistischen Meinungs- und Straßen-Terror gegen alle Andersdenkenden, Oppositionellen, kritischen Journalisten und Minderheiten, wie etwa homosexuellen Menschen, die von ihnen als *degenerierte Volksfeinde bezeichnet werden, nachgehen zu können.(*Nazi-Jargon, bekannt aus der Hitlerzeit).

Man schmeichelte dem kleinwüchsigen Putin, indem man ihn zum Ehrenmitglied erklärte und der entblödete sich nicht auf einem **Dreirad! :-) ausgerechnet des amerikanischen Herstellers Harley Davidson mitzufahren und eine Ehrenrunde zu drehen (davon existieren Filmaufnahmen, die unfreiwillig komisch wirken, sind unten verlinkt).

Ja Nachtwölfe, gibt es denn etwa keine russischen Motorräder? Wenn man den russischen Nationalismus schon derart überhöht, wie es von Euch unentwegt zelebriert wird, dann sollte man doch wohl besser darauf achten die heimische Wirtschaft zu unterstützen, als ausgerechnet die der Amerikaner, oder?

https://www.youtube.com/watch?v=M6LqbJv4H3U

(**offenbar kann Putin auf Zweirädern die Balance nicht halten, daher musste es wohl ein Motorrad mit „Stützrädern“ sein? :-) )

In Finnland wurden die russischen "Nachtwölfe" bereits offiziell zur „kriminellen Vereinigung“ erklärt (u.a. wegen organisierter Kriminalität, Zuhälterei, Drogen- und Waffenhandel) und ihr Anführer (aka „Chirurg“) auf die Fahndungsliste gesetzt, es droht ihm bei Grenzübertritt die sofortige Verhaftung.

Damit dürfte die angedachte Ausweich-Route über Finnland, von der Mitglieder der Gruppe sprachen, als sie an Polens Grenze aufgehalten wurden, sicher noch deutlich problematischer werden, als die ursprünglich geplante Route über Polen.

Zitat aus einem Kommentar bei ‚tagesschau.de’ vom 24.04.2015:

„(…) ich würde mir wünschen, dass die schwul-lesbische Gemeinschaft Berlins die Gelegenheit für ein großes Fest im Treptower Park neben dem sowjetischen Ehrenmal nutzt, um den homophoben Nationalisten ihre Feier gründlich zu vermiesen (...) willkommen im "schwulen Europa", liebe Nachtwölfe...“

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Saul Rednow

Meine Themen: Rechtsextremismus - Rassismus - Homophobie - Politik - Musik u.a.

Saul Rednow

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