Der Bestand an Meerestieren hat sich bereits halbiert, die Wälder Brasiliens und Indonesiens werden schonungslos weiter abgeholzt, Der Ausstoß an klimaschädlichen Gasen wächst unaufhörlich, China, die US, Russland und Deutschland verpesten die Welt-Atmosphäre, die Böden unseres Planeten werden jährlich im Wert von fast 10 Billionen Euro zerstört , die Gletscher schwinden in beängstigendem Umfang in beängstigendem Umfang, die Umweltverschmutzung durch multinationale Öl-Konzerne zerstört vor allem in Afrika und Südamerika ganze Landstriche http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/SZ/20151104/schmutzige-foerderung/A62899096.html und http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/SZ/20151201/hoffnung-aus-ontario/A64806792.html, die gnadenlose Urangewinnung führt in Afrika zur Verstrahlung von Hunderttausenden, der Kongo – hier könnten Freude und Wohlstand herrschen – wird ausgeraubt und verwüstet http://de.zenit.org/articles/bischof-tapa-der-kongo-wird-von-seinen-nachbarn-ausgeraubt/. In Afghanistan, im Irak, in Syrien, Palästina und Mali toben Kriege, die niemand stilllegen will oder kann. Zahllose Länder werden von Terroristen attackiert. Das alles unter der Schirmherrschaft von Globalisierung und TurboKapitalismus. Nirgendwo wird diesen Missständen wirksam Einhalt geboten. Im Gegenteil: die gesamte Welt ächzt im WEITERSO.
Und da kommt ein Mann wie Matthias Horx daher und nennt die Deutschen apokalyptische Spießer- lässt sich verächtlich über unsere Angst aus („der Freitag“, Nr.2/2016) – die übertrieben, wenn nicht völlig gegenstandslos sei. Im Bypass schlägt er auch auf seine Berufskollegen ein: Die meisten Zukunftsforscher seien Weltuntergangspropheten oder, vor allem im angelsächsischen Raum, grenzenlos technikgläubig. Alle, die nicht seiner, eben Horx’s Auffassung seien – so kommt das rüber – würden ständig Verschwörungstheorien aufsitzen und das Nach-vorn-Blicken vergessen. Es gebe lt. Karl Popper eine Pflicht zum Optimismus. Wo die allerdings herkommen soll, verrät Horx nicht. Er kennt weder Flüchtlingsbewegungen noch die brutaler werdenden Arbeitswelten. Er predigt Anpassungsfähigkeit und das tägliche Fitmachen. Er liebt den Kapitalismus, und nichts lässt darauf schließen, dass er ihn einhegen will.
Solcherlei Botschaft ist – vor allem im Freitag – überflüssiger als ein Kropf.
Auch dass diese Zeitung in abgehobenen Phrasen die Neuverbreitung von Hitlers Mein Kampf unterstützt, erschreckt mich. Die vom Institut für Zeitgeschichte neu angefügten Kommentare mögen für die Wissenschaft von Nutzen sein. Dem OTTO-Normalverbraucher, respektive 95% der Bürger helfen sie nicht – denn die nehmen sie entweder nicht zur Kenntnis oder verstehen sie nicht. Von denen, die erneut zugreifen und nicht verstehen wollen, ganz zu schweigen.
Dr. Ulrich scharfenorth, Ratingen
Kommentare 9
lieber uli,
du hast mal wieder ins schwarze getroffen (hätte fast leise zur seite gesagt: wird einem verdammt leicht gemacht in diesem schwarzen land).
zukunftsforschung mit kapitalistischer weitsicht und hitlers sanatoriumsarbeit mit gutgemeinten fransen, sachen gibts, die gibt es gar nicht. sie werden überflüssigerweise und listigerweise gemacht. damit wir das richtige denken und das wichtige vergessen. was wichtig ist, hast du dankenswerterweise im ersten teil in erinnerung gerufen. die welt brennt, aber diese zukunft und diese vergangenheit brauchen wir jetzt unbedingt.
Matthias Horx hatte noch vor rund zwei Jahren eine regelmäßige Kolumne in der Frankfurter Rundschau. Geschasst wurde von den Leserinnen und Lesern, die ihn zunehmend nicht mehr ertragen konnten.
Hier eine Slideshow seines österreichischen Refugiums. Einfach schön, und vor allem zukunftsorientiert. Wer so ein Gebäude erstellen und unterhalten kann, hat schon eine etwas optimistischere Sicht in die zukünftige Welt im Portemonnaie, insbesondere, wenn man eng mit einer bayrischen Automarke zusammenarbeitet. Die Sichtweise der Klattens et al. ist einfach freudiger.
Matthias Horx hatte es sich Teilweise schon 1986 - 1988 in FFM verschissen, nicht erst als "Trend- und Unternehmensberater"...
Unterm Pflaster lag der Strand. So war das in Frankfurt. Ja, er hat mal im Pflasterstrand geschrieben und auch mal im Rotbuch-Verlag veröffentlicht. Seit vielen Jahren verkauft er Luft. Aber das kann er ziemlich gut.
Er kann evtl. besser heisse Luft verkaufen, und das ziemlich gut, aber Achtermann kann besser schreiben, Gruss aus der Karl - Marx - Buchhandlung, wo auch schon mal der kleine rote Dani und J. Fischer angefangen hat.
;-)
..."PLZ. 60486 Jordanstr. 11" in Bockenheim...
;-)
Du machst mich ganz verlegen...
Danke euch Kommentatoren! Ich hasse es, wenn sogenannte Zukunftsforscher den optimismus (zwanghaft) gepachtet haben, aber die wichtigen Probleme der menschlicher Zivilisation ausblenden, geschweige denn für sie Lösungen anbieten. Auch wenn ich in dem Buch "Die Zukunftsmacher" von Joanna und Wolfgang Hafenmayer blicke, erlebe ich nette Entwürfe von Leuten, die Microsoftfilialen oder Outlets des Fürstenhauses Lichtenstein entstammen. Alles bürgerlich fein geordnet und an den Hauptproblemen vorbei gedichtet. Wenn es nicht gelingt, den Turbokapitalismus mit dem vernichtenden Globalisierungsbeiwerk zu stoppen/zu reglementieren oder eine völlig neue Ordnung zu schaffen, kann noch so ökologisch aus dem Sessel gefurzt werden. Passieren wird nichts dergleichen!!!
Warum ist im Freitag das Porträt online nicht aufzufinden?