Warten auf die Terroristen

Thomson, Illinois Zwischen Hoffnung auf neue Jobs und Angst um die eigene Sicherheit: Wie ­sich ein amerikanisches 550-Seelen-Dorf darauf ­vorbereitet, Guantánamo-­Häftlinge aufzunehmen
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An der leeren Hauptstraße von Thomson stehen nur vor „Dusty’s Pizza Place“ und „Mr. Z’s Sportsbar“ ein paar Pickup-Truck. Die schmalen Holzhäuserreihen liegen im Winterschlaf inmitten der schneebedeckten Felder, die sich ringsum in die Weite erstrecken. In der Sports Bar sitzt Randy Starr allein mit verschränkten Armen vor seinem Kaffee. Um diese Jahreszeit sei nicht viel los in einem Ort, der von der Landwirtschaft lebe, sagt er zögerlich. „Die Leute kennen Thomson wegen seiner Wassermelonen als ‚Melonen-Hauptstadt der Welt‘.“

Das hat sich seit November schlagartig geändert, nachdem die US-Regierung erklärte, Guantánamo schließen und die verbleibenden Gefangenen in das Hochsicherheitsgef