Er hat einen „tierischen Hals“, seit fünf Jahren schon. Stefan Fulst-Blei schiebt sein rotes E-Bike mit zwei dicken SPD-Satteltaschen, vollgestopft mit Wahlkampfmaterial, durch Mannheims Stadtteil Waldhof. Erzählt von den Landtagswahlen in Baden-Württemberg 2016, als habe er das Ergebnis immer noch nicht verkraftet. „Da kommt jemand, den keine Sau kennt, von einer Partei mit nebulösen Inhalten, und holt die meisten Stimmen.“ Der Mann, den bis heute hier kaum jemand kennt, heißt Rüdiger Klos – für die AfD holte er vor fünf Jahren im Mannheimer Norden den ersten Platz. Ausgerechnet im industriell geprägten Norden, wo die SPD jahrzehntelang verlässlich Ergebnisse jenseits der 40 Prozent geholt hatte. 2016 gelang Fulst-Blei hier zwar das beste SPD-Ergebnis im Südwesten. Aber der AfD-Mann holte noch 400 Stimmen mehr.
Die Kunstwelt von RTL 2
Der Wahlkreis Mannheim I umfasst fast alle Stadtteile nördlich des Neckars: vom migrantisch geprägten Innenstadt-Kiez der Neckarstadt bis Käfertal und Schönau, die eher an Dörfer denn an eine Großstadt erinnern. In der Mitte liegt Waldhof: kleine Einfamilienhaussiedlungen, ein paar hohe Wohnhäuser, Heimat des bekanntesten Fußballvereins der Stadt, viel Industrie, vor allem die Benz-Werke – immer noch einer der größten Arbeitgeber hier. „Waldhof ist die Herzkammer des Mannheimer Nordens“, die das Dörfliche und Urbane des Wahlkreises in sich vereine, sagt Fulst-Blei.
Der Sozialdemokrat konnte die Journalisten, die nach der Wahl hierherpilgerten, irgendwann nicht mehr sehen. Damals war die Story des einst roten Stadtteils, der jetzt in AfD-Hand ist, noch nicht auserzählt, im März 2016: vor dem Brexit, vor der Trump-Wahl, vor der Debatte über Didier Eribons Buch Rückkehr nach Reims und eine nach rechts driftende Arbeiterklasse.
TV-Kameras fingen immer die gleichen Ecken im Stadtteil ein – die wenigen sanierungsbedürftigen. Das macht Fulst-Blei immer noch wütend: Er möchte nicht vor Häusern abgelichtet werden, die er für sanierungsbedürftig hält oder deren Zaun mal wieder gestrichen werden könnte. Seit 2017 sendet RTL 2 regelmäßig Staffeln des Formats Hartz und herzlich über Menschen in den sogenannten Benz-Baracken, deren Alltag von Behörden und Erwerbslosigkeit geprägt ist. Baracken gibt es hier seit Jahrzehnten nicht mehr, stattdessen dreigeschossige Sozialwohnungen – die meisten davon saniert dank der SPD im Mannheimer Rathaus. „RTL 2 schafft hier eine Kunstwelt, die wenig mit der Realität zu tun hat“, sagt Fulst-Blei. Er ist bemüht, die schönen Ecken Waldhofs zu präsentieren.
Er zeigt die historische Gartenstadt mit ihren Einfamilienhäusern und grünen Gärten, die Seppl-Herberger-Sportanlage des Drittligisten SV Waldhof Mannheim, benannt nach dem Weltmeister-Trainer von 1954, dem bekanntesten Waldhofer. Fulst-Blei kommt ins Schwärmen, wenn er von den 1980ern erzählt, als sein Verein in der Ersten Liga spielte. Und er redet vor der Landtagswahl an diesem Sonntag gerne über SPD-Erfolge: Sanierungen, ein geplanter Jugendtreff, die Sozialsprechstunde in seinem Wahlkreisbüro. Fulst-Blei ist der Typ Politiker, der demonstrativ die Ärmel hochkrempelt.

Foto: Anne-Sophie Stolz für der Freitag
Weil der 52-Jährige 2016 das beste SPD-Ergebnis holte und in Baden-Württemberg bei Landtagswahlen mit einer Stimme sowohl der Direktkandidat als auch die Gesamtzahl der Sitze einer Partei im Landtag ermittelt werden, reichte damals der zweite Platz für eine weitere Amtszeit im Landtag in Stuttgart. Seit der Wahl befasst sich der Bildungspolitiker zwangsläufig mit der AfD und hat Dutzende Vorträge gehalten, zur Arbeit der Rechten im Landtag. Stefan Fulst-Blei hat sich fest vorgenommen, den Stadtteil zurückzuerobern.
Seit 2018 geht er regelmäßig mit Karla Spagerer in Schulen. Sie wohnt 200 Meter Luftlinie vom Benz-Werk entfernt, unweit der sogenannten Benz-Baracken, in einem Wohngebiet, dessen Straßen „Gute Arbeit“, „Guter Fortschritt“ und „Starke Hoffnung“ heißen. Die Arbeitersiedlung sieht eher nach Kleinbürgertum als nach prekärer Arbeiterklasse aus. In Spagerers Vorgarten steht ein großer Magnolienbaum, „der zu viel Dreck macht“, sagt die 91-Jährige. Fulst-Blei muss nicht klingeln, Spagerer wartet am Gartentor und begrüßt „den Stefan“.
Mehr Mannheimer Norden als Karla Spagerer ist kaum möglich. Seit 1932 wohnt sie hier, ihre Familie zählte zu den ersten Arbeitern, die nach Waldhof gezogen waren – ein Reformprojekt der Weimarer Zeit, das der Arbeiterklasse aus der dicht besiedelten Innenstadt den Erwerb relativ großer Grundstücke im Grünen ermöglichte. In dem Einfamilienhaus hat sie mit ihren beiden Söhnen und ihrem Mann gelebt. Karla Spagerer serviert selbst gebackenen Käsekuchen, erzählt von der Mannheimer Widerstandsgruppe um den Kommunisten Georg Lechleiter. Viele aus der Gruppe kannte sie persönlich, vor allem durch ihre kommunistische Großmutter, die sie politisch sehr geprägt habe. Ihr Mann Walter war Feinmechaniker, Betriebsrat, später hauptamtlich für die IG Metall tätig, Funktionär beim SV Waldhof – die Haupttribüne im Carl-Benz-Stadion ist nach ihm benannt –, und Walter Spagerer saß 16 Jahre für die SPD im Landtag. Er starb im Alter von 97 Jahren – im Februar 2016, drei Wochen vor der Landtagswahl. „Ich bin froh, dass mein Mann nicht mehr miterleben musste, wie die AfD hier stärkste Partei wurde“, sagt sie.
Nach dem Erfolg der AfD fand Spagerer eine neue Aufgabe für sich. Mit Fulst-Blei besucht sie Schulen und erzählt vor Klassen von den Nazis, von der Reichspogromnacht in Mannheim – und vom Widerstand. Heute sitzt sie zwischen Küche und Wintergarten an ihrem Esstisch, zehn Leute würden hier locker Platz finden. Sie lobt Fulst-Blei als engagierten, fleißigen Politiker. Warum er nur auf Platz zwei kam, versteht sie nicht.
Neben Karla Spagerer sitzt ihr Enkel. Seit seiner Geburt ist Tim Spagerer Mitglied beim SV Waldhof, an seinem 14. Geburtstag präsentierte er Oma und Opa stolz das Parteibuch. Heute ist er 23 und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Waldhof. Nach dem Kaffee wird Karla Spagerer ihn bitten, den restlichen Käsekuchen mitzunehmen.
Stefan Fulst-Blei fährt mit seinem roten E-Bike von Straßenecke zu Straßenecke, von Markt zu Markt. Dabei kann er sicher sein, dem nächsten Landtag anzugehören, dafür ist die SPD in Mannheim noch stark genug. Aber er will den Wahlkreis zurückholen, es ist eine Frage der Ehre, er denkt nicht, dass die AfD Platz eins verteidigen kann. Vor fünf Jahren habe das Thema Flüchtlinge alles dominiert. Das sei jetzt anders. Eher gewinnt der Kandidat der Grünen. Dass die Stärke der AfD auch Ausdruck des Niedergangs der SPD ist, gesteht Fulst-Blei nur widerwillig ein. Doch ihr Absturz ist gerade in Mannheim offensichtlich. Noch 2001 ging fast jede zweite Stimme an die Sozialdemokraten. 2016 holte Kandidat Fulst-Blei 22,2 Prozent. Die Zustimmung zur SPD im Mannheimer Norden fiel parallel zum Niedergang der Partei auf Bundesebene.
Fulst-Bleis Biografie illustriert den sozialdemokratischen Traum vom Aufstieg: Der Vater war Bergmann und Betriebsschlosser, der Sohn sollte es besser haben: Ausbildung bei der Sparkasse, zweiter Bildungsweg, BWL-Studium, dann Promotion – sieben Jahre in Teilzeit, nebenbei. Sozialer Aufstieg ist möglich – auf Fulst-Bleis Wahlplakaten steht vor dem Namen der Doktortitel.
Bei Sven Metzmaier steht auf den Plakaten: „Von der Drehmaschine in den Landtag“. Metzmaier und seine Ersatzkandidatin Tanja Hilton bauen den Wahlkampfstand auf, spannen den Linkspartei-Schirm auf. Metzmaier ist 41 Jahre alt und durfte bei der Bundestagswahl 1998 zum ersten Mal wählen. Seine Stimme bekam die SPD – aus Überzeugung. „Mir hat der soziale Gedanke gefallen, die Vision der Gleichheit.“

Foto: Anne-Sophie Stolz für der Freitag
1992 marschierten die Rechten
Aufgewachsen ist er in Schönau und im Käfertal. Als Sohn einer alleinerziehenden, schwer kranken Sozialhilfeempfängerin lernte er schnell, welche Rolle es spielt, wo man herkommt. In der Grundschule bekam er trotz guter Noten nur eine Hauptschulempfehlung. Der Grundschullehrer habe ihm damals gesagt, eine andere Schule würde er nicht packen bei einer kranken Mutter, die von Sozialhilfe lebe, und bei einem ausländischen Großelternteil.
Metzmaier hat nicht studiert, nicht promoviert, sondern vor 20 Jahren eine Lehre zum Industriemechaniker in einem mittelständischen Betrieb gemacht, in dem er seitdem arbeitet und heute Betriebsrat ist. Das letzte Mal wählte er 2002 die SPD, wegen Schröders Nein zum Irak-Krieg. Dann kam die Agenda 2010, seit 2009 ist er Mitglied der Linken und bringt sich ein.
Er kenne einige im Betrieb, die ihr Kreuz vor fünf Jahren bei der AfD gemacht hätten, sagt Sven Metzmaier. Nicht seine erste Erfahrung mit Rechten: Im Arbeiterstadtteil Schönau gingen Menschen 1992 wochenlang gegen eine Flüchtlingsunterkunft auf die Straße, in direkter Nachbarschaft. Sein Großvater kam aus Spanien, die Furcht vor den marschierenden Rechten war groß, in der Schule war Metzmaier, der „Sponja-Buu“, der Spanier-Bub.
„Die AfD konnte gerade hier stärkste Partei werden“, sagt er, „weil viele Arbeiter Verlustängste haben.“ Sie sorgten sich um den erarbeiteten bescheidenen Wohlstand, die Angst sei leicht zu schüren gewesen, weil die Politik, auch die SPD versagt habe. Die Entmachtung der Gewerkschaften, die Ausbreitung des Leiharbeitersystems in der Industrie, die Flexibilisierungen des Arbeitsmarktes – das führte zu Entsolidarisierungen – Ellbogen statt kämpferischer Faust. „Du hast im Betrieb gemerkt, dass sich etwas verändert. Jeder war sich plötzlich selbst der Nächste und hat geschaut, dass er sich den eigenen Platz sichert“, sagt Metzmaier, während er Flyer, Bleistifte und Taschentücher mit Linken-Logo vor einem Supermarkt im Zentrum Waldhofs verteilt.
Fulst-Blei begrüßt Metzmaier freundlich-rustikal: „Na, du linke Socke?“ Zuletzt hatten sie sich eine Woche zuvor bei einer Kundgebung von Beschäftigten einer Bäckereikette gesehen, die gegen die Zerschlagung ihres Unternehmens demonstrierten. Geht es um die Lage der SPD, hat er viele Erklärungen parat. Stefan Fulst-Blei presst seinen rechten Zeigefinger auf seinen linken Daumen und spricht von der Präsidialisierung der Politik: Wer an der Spitze der Regierung stehe, profitiere in Wahlen. Das sei bei Merkel nicht anders als beim Grünen Kretschmann. Hinzu komme eine zunehmende Ästhetisierung der Politik, die eher auf Coolness und gutes Aussehen denn auf Inhalte setze. Dass nun aber gerade die AfD weder präsidial noch besonders ästhetisch daherkommt, lässt er als Gegenargument nicht gelten. Ob es möglicherweise nicht nur an den anderen, sondern auch an der SPD selbst liegen könnte? „Die SPD ist schlecht, was das Marketing angeht. Der Soze als solcher ist bescheiden.“
Kommentare 24
menschen merken, der spd ist nicht zu glauben. natürlich auch nicht den anderen bürgerlichen parteien (inkl afd)- da ist es der wählerschaft allerdings egal und sie cwählen diesselbe partei, zb cdu immer u d immer wieder.
Als früherer Fast-Mannemer wundere ich mich über die entscheidende Lücke des Textes.
Den Waldhof zurückerobern kann nur eener: Klaus "Schlappi" Schlappner.
Viele sehen sich in der aktuellen Krise enttäuscht von all den Parteien, die eine Chance haben über 5 % zu kommen. Die Demokratie ist in der Krise. Hilft hier wählen? Wem wählen? Mich betrifft es noch nicht, eine Entscheidung treffen zu müssen. Ja das ist so. Auch bei niedriger Wahlbeteiligung, gibt es Gläubige, die stereotyp CDU,.... usw. wählen. Die gewinnen und sind die besten.
Mir würde gefallen, wenn die vielen Kleinparteien gewählt werden würden und 6 davon über 5 % kommen würden. Denkzettel und mehr Vielfalt, mehr echte Volksvertreter in diesen Haufen.
Ansonsten bin ich für mehr Druck durch außerparlamentarische Opposition.
"Die SPD ist schlecht, was das Marketing angeht."
Immer wieder hört man diesen Satz. Selbst als ich vor etlichen Jahren noch Mitglied dieser Partei war, haben Mitglieder schon was vom dummen Bürger gefaselt, der einfach nicht versteht wie Großartig diese Partei ist. Wenn man nur erklären könnte wie gut die SPD bla bla bla....
Alles Quatsch. Die Unfähigkeit die eigenen Fehler auch 10 Jahre später noch wahrzunehmen werden den freien Fall bestimmt nicht aufhalten. So wird es auch nichts mit Waldhof.
"Präsidialisierung der Politik" das ist doch wahrlich ein alter Hut.
"Ästhetisierung der Politik, die eher auf Coolness und gutes Aussehen denn auf Inhalte setze." Ja, Merkel ist ja auch wirklich verdammt cool und ästhetisch, da kann die SPD leider nichts machen.
Wenn die SPD wieder SOZIALDEMOKRATISCH wäre und ihre Funktionäre::innen wieder halbwegs glaubwürdig, ja dann ....
An der falschen Kommunikation liegt es nict, aber an der falschen Politik, die sie seit 2 Jahrzehnten machen, sammt den ganzen Karrieristen, denen sozialdemokratische Grundwerte nichts mehr geltn.
https://www.youtube.com/watch?v=bH6wVkF4OKE
Joy Fleming - Ich sing fer's Finanzamt (ZDF Sonntagskonzert 04.03.1979)
Viel Glück für Links von Schwarz.
>>Den Waldhof zurückerobern kann nur eener: Klaus "Schlappi" Schlappner.<<
Vielleicht wählt er bei der Landtagswahl die AfD, wie so viele auf'm Waldhof. Schließlich kann er auf eine NPD-Vergangenheit verweisen. Alles lange her - ich weiß. Heute rechtfertigt er sein Tun mit dem Protest gegen die 68er, die "die Republik in ihren Grundfesten verändern wollten. Meine Kandidatur war eine kurze Episode." Das sagte er mal der SZ. Ich glaube nicht, dass man solche "Retter" braucht. Der Waldhof hat schon schlechtere Zeiten gesehen.
Wenn ich den Typ mit Maske auf sehe, dann weiß ich, daß er schon wieder verlieren wird!! Die AfD ist die einzigste Partei, die sich ganz klar gegen den Coronamaßnahmen stellt! Und, daß ist wichtig. Thema Nummer 1. Ansonsten bin ich aktive Nichtwähler, weil unsere ehemalige Demokratie schon längst gestorben ist. Wir leben nicht mehr in einer Demokratie, in der das Volk regiert, sondern in einer Dummokratie, in der die Dummen das Sagen an sich genommen haben. Es geht dabei nur noch um Macht&Geld. So sehe ich es.
Sehe ich auch so Gerd-Christian: außerparlamentarische Opposition!
Richtig Armin!!
Asche über mein schütteres Haupt.
Ich habe - mal wieder - gewitzelt, wo mehr Ernsthaftigkeit angemessen gewesen wäre.
Inhaltlich geht in der causa Schlappner kein Blatt Papier zwischen uns. Er hat eine Menge sprachlichen Müll flächendeckend abgesondert - seine Erklärungsversuche haben das Ganze häufig noch schlimmer gemacht.
Dass er in China als großer Fussballlehrer gefeiert wird, hinterlässt mich fassungslos. Aber gut, vielleicht war an seiner Stelle ein Klon seines Namens dort.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Mir gehen zuweilen die Gäule durch - und an Stelle der Impulskontrolle tobt sich dann die Triebabfuhr aus. Den ganzen Tag nur im stillen Kämmerlein schreien, jammern, klagen, weinen braucht ein Korrektiv.
Bei mir sind es Hohn, Spott und Häme. Die suchen sich ihr 'Publikum'.
Was den Waldhof angeht: JA, er hat schon schlechtere Zeiten gesehen. Wenn alle Politiker mit einer Aufrichtigkeit von Fulst-Blei ausgestattet wären, wir hätten bessere Zeiten.
Und in einem linken Forum wie hier müsste man sich nicht durch Berge von Müll von Auftragschreibern und Dummköpfen wühlen, die zielsicher am Thema vorbei schreiben.
>>Mir gehen zuweilen die Gäule durch - und an Stelle der Impulskontrolle tobt sich dann die Triebabfuhr aus. Den ganzen Tag nur im stillen Kämmerlein schreien, jammern, klagen, weinen braucht ein Korrektiv. Bei mir sind es Hohn, Spott und Häme. Die suchen sich ihr 'Publikum'.<<
Kann ich nachvollziehen. Das Problem ist die Interpretation eines Textes, wenn man die dahinter stehende Person nicht kennt und somit nicht einschätzen kann, wie das Geschriebene gemeint ist. Sollte ich in meiner persönlichen Umgebung als Ironiker bekannt sein, wird man ironisch Gemeintes erkennen können. In einem Forum wie diesem ist das schwierig. ;-)
Wer erinnert sich heute noch an Waldhof-Mannheim?
Was die Schwierigkeit des Erkennens angeht: Absolut.
Als Dualist lege ich Wert darauf, mal ernsthaft, dann wieder ironisch zu schreiben. Das erschwert das Rezipieren - leider - doppelt. Gelegentlich versuche ich, dies mit Emojis zu kompensieren.
Aber schön. Bei Ihnen kann ich sicher sein, dass Sie den Unterschied zwischen strukturellen und perönlichen Aspekten reflektieren. Mein Gedächtnis möge mir beistehen. :-)
Die Frage ist leicht zu beantworten: all Jene, die mit Mannheim im Allgemeinen oder Waldhof im Besonderen verbunden sind.
Vorzugsweise Dinos ... mit gutem Langzeitgedächtnis. Auch hunderte von Kilometern entfernt.
Wenn man den einen oder anderen Kommentar hier so liest, erfüllt es einen schon mit Entsetzen festzustellen, welchem Gesocks diese Zeitung inzwischen ein geschütztes Forum bietet. Meinungsfreiheit, na klar! Aber warum widerspricht keiner?
Wie Recht Sie doch haben.
Diese Zeitung bietet selbst Menschen wie Ihnen einen geschützten Raum, um andere als "Gesocks" zu beleidigen. Natürlich nur im Rahmen der 'richtigen Gesinnung'.
Ob Sie auch etwas zur Sache zu sagen hätten? Danke, dass Sie wenigstens darauf verzichtet haben.
Das mit der Kündigung hat offenbar nicht gefunzt?!?
>>Wenn man den einen oder anderen Kommentar hier so liest, erfüllt es einen schon mit Entsetzen festzustellen, welchem Gesocks diese Zeitung inzwischen ein geschütztes Forum bietet. Meinungsfreiheit, na klar! Aber warum widerspricht keiner?<<
Einen hohleren Kommentar hättest du kaum einstellen können. Widersprech doch! Dann wird wenigsten klar, wen oder was du meinst. Diese andeutenden Verallgemeinerungen kannst du dir in die Haare schmieren, falls du noch welche oberhalb deines Denkapparats hast.
Und diese außerparlamentarische Opposition wird mit dem angeblichen Gesundheitsschutz in die Ecke gestellt. Das sind die unsolidarischen. Sie werden diffamiert und das schon 1 Jahr lang.
Wim oben auch alles richtig gesagt.
Das Kommentarniveau sollte wirklich angehoben werden z.B. wäre eine Möglichkeit, dass Sie sich nur mit, moment, ich muss mal nachschauen, tuwatt auseinandersetzen dürfen. Ein Gewinn wäre es für die Diskussionskultur.
Genau Gerd-Christian. Und, tuwatt: fang dann mal an auf hohem Niveau etwas einzubringen, statt nur rumzumeckern!! Danke.
Wie kann es sein, dass die AFD in der einstigen Hochburg der Linksparteien, dem einstigen Bollwerk gegen den Hitlerfaschismus, einen so hohen Einfluss gewinnen konnte? Offensichtlich hängt dieser mit dem Niedergang der SPD zusammen, zuletzt verursacht durch die Agenda 2010. Bedauerlich ist, dass mein Genosse Stefan dies nicht begriffen hat. Es ist nicht eine Frage des Marketing, sondern der politischen Inhalte und der Tatsache, dass sehr viele in der Partei das Gespür für die Befindlichkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verloren haben. Möglicherweise hat Metzmaier sein Ohr näher an der Basis als mein Genosse Stefan, aber seine Partei ist gerade dabei unter dem Einfluss von Hipstern, die soziale Kompetenz einzubüsen. Unter diesen Voraussetzungen haben es rechte Demagogen einfach, Unzufriedenheit und Existenzängste bei ihrer Propaganda auszunutzen. Auch bei den gestrigen Wahlen hat die AFD trotz Verlusten in Mannheim viel zu viele Stimmen bekommen.
Selber Meckerer. Aber ein Mähschaf ist auch keine Alternative. Dann machen wir Tuwatt.