Der Möchtegern-Spalter

Porträt Jörg Meuthen zeigt sich erneut als Opportunist, wenn er von der Trennung der AfD vom Höcke-„Flügel“ palavert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2020
Für den Wettbewerb um die beste Imitation der NPD hatte er sich spätestens mit seiner Hetzrede von „Netto-Nafris“ qualifiziert
Für den Wettbewerb um die beste Imitation der NPD hatte er sich spätestens mit seiner Hetzrede von „Netto-Nafris“ qualifiziert

Foto: Metodi Popow/Imago Images

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Parteichef laut über die Spaltung seiner Partei nachdenkt. Jörg Meuthen, einer der beiden Sprecher der AfD, regte am 1. April an, der „Flügel“ um Björn Höcke und die Rest-AfD könnten in Zukunft getrennte Wege gehen. Kein Aprilscherz: Beide Seiten würden davon profitieren, meinte Meuthen und forderte eine mutige, ergebnisoffene Debatte. Dabei ist Mut sicher nicht die Eigenschaft, die Parteifreunde mit seinem Namen verbinden. Mut, sich mit den völkischen Kräften in der Partei anzulegen, noch viel weniger. Im Gegenteil: Früh suchte Meuthen den Schulterschluss mit den Völkischen, um seine Position zu sichern.

Anders als die meisten an der Parteispitze zählt Meuthen, 58, nicht zu den Mi