AfD im Umfrage-Hoch: Die Rechten abblitzen lassen

Analyse Ein Hoch von rund 20 Prozent für die AfD in Umfragen gab es schon mal: vor fünf Jahren. 2020 sagten dann 74 Prozent, sie würden die AfD nie wählen. Heute sind es nur noch 55 Prozent. Was ist jetzt anders?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2023
„Unser Land zuerst“-Demonstration der AfD am 8. Oktober 2022 in Berlin
„Unser Land zuerst“-Demonstration der AfD am 8. Oktober 2022 in Berlin

Foto: Imago / IPON

Die AfD bundesweit bei knapp 20 Prozent – gleichauf mit der Partei, deren Haupteigenschaft ist, gerade den Kanzler stellen zu dürfen. Die Frage nach den Ursachen wird weitgehend frei von Empirie je nach politischer Agenda beantwortet: Auch wenn es verführerisch ist, wahlweise die Ampel, die Ossis oder die Wokeness verantwortlich machen zu wollen, lässt sich der aktuelle Höhenflug nicht auf einen einzigen Begriff bringen.

Zwar kommt es der AfD gelegen, dass die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung so hoch ist wie nie. Aber nicht minder spielt ihr das Agieren der Union in die Karten. Friedrich Merz, Philipp Amthor und Co. erklären Gendersternchen, Cancel Culture und Political Correctness zum Hauptfeind und geben Statements von sich, als hätten von den US