Andreas Gabalier ist ein Kraftprotz, ein Prachtexemplar von einem Mann. Gedanklich ist der selbst ernannte Volks-Rock-’n’-Roller aus der Steiermark irgendwo zwischen 1933 und 1968 hängen geblieben. Die österreichische Hymne singt er lieber in der alten Fassung: „Heimat bist du großer Söhne“; dass es mittlerweile offiziell „Heimat großer Töchter und Söhne“ heißt, hält der Mann mit den strammen Waden für „Gender-Wahnsinn“. Überhaupt jammert die Testosteronbombe wo es nur geht: Mal seufzt er, Jungs hätten es heute so schwer, wenn sie auf Frauen stehen würden; dann schimpft er über Leute, die sich trauen, zu einer Preisverleihung in zerrissenen Jeans zu kommen. Die Sehnsucht nach der Welt von vor 50 – ach, heute kann man es ja wieder sagen: vor 80 Jahren! – trieft aus vielen seiner Songs.
Ein ähnliches Mannsbild ist der Rapper Kollegah, der wie Gabalier im Laufe seiner Karriere immer muskelbeladener wird. Er setzt sich, rein künstlerisch versteht sich, intensiv mit „Bitches“, „Nutten“ und „Tunten“ auseinander, die er in seinen Songs vergewaltigt oder direkt ermordet. In seinem kürzlich erschienenen Ratgeber Das ist Alpha! Die 10-Boss-Gebote will er jeden noch so großen Lauch in einen richtigen Boss verwandeln. Damit der „Bosstransformation“ nichts entgegensteht, rät er seinen Lesern, Frauen nicht so wichtig zu nehmen. Denn das erzeuge „nichts als Unwohlsein bei der Frau, denn es ist nicht ihre natürliche Rolle“. Das kommt an, das Buch ist ein Bestseller.
Einer der keine Bosstransformation mehr nötig hat, ist Rainer Zitelmann – einst war er Historiker, dann Journalist bei der Welt, ein Publizist der Neuen Rechten. Dann verdiente er viel Geld mit Immobilienfonds. Maskulinität, Härte und ökonomischer Erfolg bilden auch bei Zitelmann eine Einheit. Er ist nicht nur wie Kollegah Ratgeber-Autor, sondern Bodybuilder, der sich unheimlich gerne oben ohne präsentiert.
Muskeln, Money und Männlichkeit: Riesige Herden wollen es ihren role models gleichtun, schwitzen auf den Laufbändern und quälen sich an den Brustpressen, während sie apathisch auf das McFit-Werbeplakat starren: „Dein stärkster Muskel ist dein Wille.“ Sie stählen ihre Körper und halten die Ergebnisse vor dem Spiegel in der Umkleide mit dem Smartphone fest.
Der harte Mann passt perfekt in eine Zeit, in der die Politik stets betont, dass jetzt alle schön den Gürtel enger schnallen sollen und das Diktat der Schwarzen Null herrscht. Literweise Eiweißshakes für den schlanken Staat, Arbeitslose sollen ihren Arsch hochkriegen und Leiharbeiterinnen verflixt noch mal die Zähne zusammenbeißen.
Der Ego-Muskelmann ersetzt zunehmend das Rollenbild des metrosexuellen Manns, der vor 15 Jahren noch in aller Munde war. Gabalier statt David Beckham, Kollegah statt David Bowie und auch Rainer Zitelmann gewinnt im Armdrücken gegen die verweichlichten Start-up-Chefs. Selbstredend scheißt der harte Mann auf den links-grün-verschwulten Genderkram. Er steht auf klare Regeln und eine eindeutige Ordnung, her mit einer Welt, in der es Männlein und Weiblein – und nur die! – gibt.
Ja nicht stehenbleiben – oder sich von Robotern, Frauen oder Fremden die Butter vom Brot nehmen lassen. Im autoritären Kapitalismus survivalt nicht nur der Fitteste, sondern auch der Härteste, ausgestattet mit ordentlich Egoismus, dicken Eiern und weit ausgefahrenen Ellbogen. Ficken oder gefickt werden.
Kommentare 18
"Ficken oder gefickt werden."
Jap. Mein Motto ist ja: Wer austeilen kann, muss auch einstecken können. Jedenfalls erzähle ich das allen, die es (nicht) wissen wollen.
"Archetypus der toxischen Männlichkeit: Rapper Kollegah"
Dank an Autor und Text, dass man/Mann endlich mal ungefähr erfährt, was mit "toxische Männlichkeit" so ungefähr gemeint sein könnte. I mean it. Ich habe so viele Texte im dF gelesen, von denen ich mich beim Lesen einfach nur angegriffen und runtergemacht gefühlt habe. Weil meistens die reine Mann-Frau-Kiste geritten wird, maximalpauschal und m.M.n. mehr als nur kollateralschädlich.
Zu wissen, dass man nicht gemeint ist, wenn man nicht gemeint ist, erleichtert das Textverständnis ungemein. Das wollte ich nur mal zurückgemeldet haben, an alle anderen Atorinnen und Autoren: ADRESSIERT EURE TEXTE ENDLICH MAL ANSTÄNDIG!
Danke.
"ADRESSIERT EURE TEXTE ENDLICH MAL ANSTÄNDIG!"
Umso wichtiger, weil wir doch alle wissen, dass die, die gemeint sind, die Texte gar nicht lesen. Sondern fast ausschließlich die, die nicht angesprochen sind. Das ist ein großes Problem, das jedes politische Thema betrifft; nicht nur dieses.
Ja, ist richtig. Der bei weitem größte Markt für Anabolika und alles was stark und unbesiegbar in der Psyche macht, ist das private Bodybuilding. Was da an Geld rausgehauen wird, ist sehr erstaunlich. Der Reboundeffekt führt auch zu Depressionen.
Ob das Motiv immer progressiv ist, weiß ich nicht, es geht um die Idealisierung von Leistung und schon auch einer Neuauflage des Triumphs des Willens über den Körper. Ob Bodybuilder oder Menschen mit Essstörungen, übrigens auch ein fließender Übergang, die Erfolge sind messbar, in Kraftleistung, Körperfettanteil, Gewicht etc. pp.
Eine nachvollziehbare Welt in der es noch Helden gibt. Aber ich glaube, dass es ein tief sitzendes Bedürfnis gibt, sich zu beweisen und nach Aussagen von Bodybuildern, die ich kenne, genießen sie das Gefühl aggressiv und unbesiegbar zu sein. Aber die Sehnsucht dahinter scheint mir auch eher der Wunsch nach einer überschaubaren Welt zu sein, ein Fleckchen Ordnung inmitten einer immer ungeordneter erscheinenden Welt.
Die Frauen die ich so erlebe, wollen tatsächlich eher ihre Problemzonen bearbeiten und zwar fast nur. Echte Bodybuilderinnen sind ja eine Rarität.
"Aber ich glaube, dass es ein tief sitzendes Bedürfnis gibt, sich zu beweisen und nach Aussagen von Bodybuildern, die ich kenne, genießen sie das Gefühl aggressiv und unbesiegbar zu sein."
Ich habe mal eine Doku gesehen, glaube bei SPIEGEL TV, über junge Teilnehmer an diesen Posing-Wettkämpfen, mit Öl und Bräunungscreme und so. So weich und sympatisch der Kern dieser introvertierten Jungs wirkte, so hart arbeiteten sie an ihrer Schale, die mehr einem Panzer ähnelt.
Ich denke, "Panzer" ist insgesamt ein ganz gutes Stichwort; auch bei den unsympatischen Typen, diesen unerträglich aggressiven Checkern. Der Typus Mensch scheint ein ganz anderer zu sein als in dieser Doku. Während es den Faunen (wie ich die nenne) um Esthetik geht, geht es den Checkern um Kraft.
Beides Optimierung, mit einem gewaltigen Unterschied. Die Jungs in der Doku schienen nie mit sich zufrieden; hier zu fett, da zu schlaff; erreichten nie ihre hohen Ziele; scheiterten immer wieder an sich selbst - das machte sie (mir) so sympathisch. Ganz im gegenteil zu den Checkern, die, wenn man sie hört, immer die Schönsten, die Besten und die Geilsten sind. Immer oben liegen - und den "Opfern" guten Gewissens noch einen Tritt verpassen - und noch einen und noch einen, nimmersatt, "get rich or die trying", wahtever it takes.
Das sind zwei verschiedene Welten. Während die Kollegahs und Bushidos (und wie die King Dingelings of Hauptschulhof alle heißen) schon per Selbstauskunft auf der dunklen Seite der Macht stehen, scheint mir Gaballier irgendwo dazwischen angesiedelt zu sein. Harte Schale, weicher Kern, politisch ein bisschen verwirrt, würde ich tippen. Und der kokettiert doch. Mehr Schürzenjäger (Typ: "Find a girl, settle down..."; in der Boyzone-Version!) denn Pussy-Killer (Typ: Schnell noch eine über'n Pisser ziehen und dann Playsi zocken).
Dachte, dass explicit lyrics hier vielleicht erlaubt wären. Um das Toxische herauszuarbeiten. Was gut gelingt. Die Frage aber, wie das nun zu Rainer "Herrenwitz" Brüderle passt, die bleibt. Oder zu Özil und Erdogan, die sich bald heiraten wollen, wie ich im Postillon lese.
Fast könnte man meinen, dass die Toxischen von Generation zu Generation toxischer werden. Während man der alten Garde mit etwas Wohlwollen noch abnimmt, dass es sich um ein verunglücktes Kompliment und ein fürchterliches Missverständnis handelt, scheint unter jungen Toxikern als verunglückt zu gelten, wer sich überhaupt an Komplimenten versucht - oder an Verständnis.
"Aber ich glaube, dass es ein tief sitzendes Bedürfnis gibt, sich zu beweisen und nach Aussagen von Bodybuildern, die ich kenne, genießen sie das Gefühl aggressiv und unbesiegbar zu sein."
Ich habe mal eine Doku gesehen, glaube bei SPIEGEL TV, über junge Teilnehmer an diesen Posing-Wettkämpfen, mit Öl und Bräunungscreme und so. So weich und sympatisch der Kern dieser introvertierten Jungs wirkte, so hart arbeiteten sie an ihrer Schale, die mehr einem Panzer ähnelt.
Ich denke, "Panzer" ist insgesamt ein ganz gutes Stichwort; auch bei den unsympatischen Typen, diesen unerträglich aggressiven Checkern. Der Typus Mensch scheint ein ganz anderer zu sein als in dieser Doku. Während es den Faunen (wie ich die nenne) um Esthetik geht, geht es den Checkern um Kraft.
Beides Optimierung, mit einem gewaltigen Unterschied. Die Jungs in der Doku schienen nie mit sich zufrieden; hier zu fett, da zu schlaff; erreichten nie ihre hohen Ziele; scheiterten immer wieder an sich selbst - das machte sie (mir) so sympathisch. Ganz im gegenteil zu den Checkern, die, wenn man sie hört, immer die Schönsten, die Besten und die Geilsten sind. Immer oben liegen - und den "Opfern" guten Gewissens noch einen Tritt verpassen - und noch einen und noch einen, nimmersatt, "get rich or die trying", wahtever it takes.
Das sind zwei verschiedene Welten. Während die King Dingelings of Hauptschulhof schon per Selbstauskunft auf der dunklen Seite der Macht stehen, scheint mir Gaballier irgendwo dazwischen angesiedelt zu sein. Harte Schale, weicher Kern, politisch ein bisschen verwirrt, würde ich tippen. Und der kokettiert doch. Mehr Schürzenjäger (Typ: "Find a girl, settle down..."; in der Boyzone-Version!) denn Pussy-Killer (Typ: Schnell noch eine über'n Pisser ziehen und dann Playsi zocken).
Dachte, dass explicit lyrics hier vielleicht erlaubt wären. Um das Toxische herauszuarbeiten. Was gut gelingt. Die Frage aber, wie das nun zu Rainer "Herrenwitz" Brüderle passt, die bleibt. Oder zu Özil und Erdogan, die sich bald heiraten wollen, wie ich im Postillon lese.
Fast könnte man meinen, dass die Toxischen von Generation zu Generation toxischer werden. Während man der alten Garde mit etwas Wohlwollen noch abnimmt, dass es sich um ein verunglücktes Kompliment und ein fürchterliches Missverständnis handelt, scheint unter jungen Toxikern als verunglückt zu gelten, wer sich überhaupt an Komplimenten versucht - oder an Verständnis.
Ästhetik! Au weia.
Es ist schon interessant, wie proportional zu einer immer ungesünderen Welt der Selbstoptimierungs-, Fitness- und Gesundheitswahn steigt. Vor einer Weile hörte ich einmal die These eines Soziologen oder Sozialarbeiters, dass die Sportfixierung gerade unter eher bildungsferneren Migrantenmilieus eben gerade auf diese Exklusion von der gesellschaftlichen Behauptung durch höhere Bildung zurückzuführen sei. So werde versucht, das durch reine Körperlichkeit zu kompensieren. Aber das reicht schon lange nicht mehr aus, um den allgemeinen Boom des Körperaufpumpens zu erklären, der vielleicht immer noch mehr in sozial und wirtschaftlich niedriger stehenden Schichten zu beobachten ist, aber eben längst dort nicht mehr exklusiv.
„Ich denke, "Panzer" ist insgesamt ein ganz gutes Stichwort; auch bei den unsympatischen Typen, diesen unerträglich aggressiven Checkern.“
Bei mir in der Zappelbude – ich müsste mal wieder hingehen, naja – ist einer, der wirklich jedes Klischee erfüllt, da kann man direkt RTL II rufen. Und ja, das ist glaube ich ganz viel Panzer, nur ist es eben so, dass man verpanzert selbst nicht daran kommt. Das ist dann blöd und auch mit ganz viel Liebe und Verständnis nicht zu kurieren.
„Ganz im gegenteil zu den Checkern, die, wenn man sie hört, immer die Schönsten, die Besten und die Geilsten sind. Immer oben liegen - und den "Opfern" guten Gewissens noch einen Tritt verpassen - und noch einen und noch einen, nimmersatt, "get rich or die trying", wahtever it takes.“
Ist viel Fassade, aber wie gesagt, mit „Du bist doch gar nicht so selbstbewusst, wie du tust“ Sprüchen sind die nicht zu erreichen. Man muss diese Macho-Kacke stoppen, aber gleichzeitig auch was haben, woran man sich beweisen kann. Man kann nicht alles was wild und gefährlich ist aus der Welt verbannen. Und, mein ewiges Mantra, Rollen anbieten. Die Macho-Cliquen sind u.a. so attraktiv weil sie Rollen, Identitäten anbieten. Von „Du bist der, den niemand braucht“ zum Superstar über Nacht, oft aufgrund der Kriterien, wegen derer man bis eben abgelehnt wurde. Da kann man die Wahl dann nachvollziehen.
„Das sind zwei verschiedene Welten. Während die King Dingelings of Hauptschulhof schon per Selbstauskunft auf der dunklen Seite der Macht stehen, scheint mir Gaballier irgendwo dazwischen angesiedelt zu sein. Harte Schale, weicher Kern, politisch ein bisschen verwirrt, würde ich tippen. Und der kokettiert doch. Mehr Schürzenjäger (Typ: "Find a girl, settle down..."; in der Boyzone-Version!) denn Pussy-Killer (Typ: Schnell noch eine über'n Pisser ziehen und dann Playsi zocken).“
Ja und die dark kids sind das eigentliche Problem. Statt geliebt will man bewundert werden, statt bewundert dann gefürchtet. Psychopathische Ideale, ich sag's ja immer. Will man ja nicht so gerne hören, das mit dem Problemkindern auch nicht, aber das Fass lass ich jetzt zu. Und den Gaballier kenn ich kaum, nur über Artikel.
„Dachte, dass explicit lyrics hier vielleicht erlaubt wären. Um das Toxische herauszuarbeiten. Was gut gelingt. Die Frage aber, wie das nun zu Rainer "Herrenwitz" Brüderle passt, die bleibt. Oder zu Özil und Erdogan, die sich bald heiraten wollen, wie ich im Postillon lese.“
Toxisch ist m.E. wie neoliberal einfach ein Kampfbegriff, zum auskotzen und kein bisschen mehr. Die große Sammelbox für alles was ich immer schon scheiße fand. Ebenso chamäleonhaft und undifferenziert.
„Fast könnte man meinen, dass die Toxischen von Generation zu Generation toxischer werden. Während man der alten Garde mit etwas Wohlwollen noch abnimmt, dass es sich um ein verunglücktes Kompliment und ein fürchterliches Missverständnis handelt, scheint unter jungen Toxikern als verunglückt zu gelten, wer sich überhaupt an Komplimenten versucht - oder an Verständnis.“
Ja, das wird wohl wirklich immer schlimmer. Lesen ist voll schwul. Tun und dürfen nur Mädchen. Wie gesagt, ich habe das vor 200 Jahren in meiner Jungarbeiterklasse erlebt (https://www.freitag.de/autoren/katharina-schmitz/handke-waere-ueberrascht erster Kommentar), das so als Massenbewegung, muss nich.
Tut mir Leid. Ich hab’ mit dem Text vorne und hinten meine Probleme.
Die Überschrift kann ich ganz und gar nicht gemäßigt oder gar fair finden. Vielmehr wird gleich via Headline und Intro auf das Freitag-bekannte Generalfeindbild »Männer« rekurriert. Frage: Macht sich redaktionsseitig irgendjemand Gedanken, wie das rüberkommt? Und falls ja: Welchen Vorteil verspricht sich die Redaktion davon? Mehr Leserinnen? Oder, allgemein: eine Verschärfung des Geschlechterkampfes?
Die Zusammenwürfelung Gabalier / Kollegah / Zinnemann erscheint mir über den ganz großen Leisten gekehrt, nach dem Motto: »Schauen wir mal, was hängenbleibt«. Gabalier steht sicher für die Rück-Chauvinisierung des Genres Volksmusik-Schlager, aber ganz sicher nicht (erstrangig) für Bodybuilding-Kult. Auf Kollegah trifft das gemalte Feindbild sicher am ehesten zu; wenn man so will, verkörpert er es sogar in 100prozentiger Dosierung. Zitelmann hingegen ist ein Neu-Rechter aus der Ecke Kubitschek & Co.. Bodybuilding mag ein Faible von ihm sein; erstrangig in Erscheinung tritt er mit Hardcore-neoliberalem Coaching-Business sowie als rechter Stichwortgeber.
Das Hauptproblem der gewählten Kombination ist, dass sie nicht effektiv ist bzw. die behauptete Gemeinsamkeit nur beschränkt funktioniert. Da gibt dem Artikel eine oberflächliche Richtung – auch wenn es in die Schwerpunkt-Ausrichtung der Print-Nummer, aus der er entnommen ist, passen mag. Wenn wir jedoch schon über »toxische Männlichkeit« reden, wäre die augenfällige Spitze interessant: die Typen, die – wie zuletzt in Christchurch und Utrecht – das spektakuläre Ende wählen und dabei möglichst viele andere mit in den (finalen) Abgrund reißen.
Mit der Definition Massenterror/Massaker = Faschismus haben Freitag wie Zielpublikum allerdings die bekannten Probleme. Bevor eine solche Definition genehmigt wird, muß Ereignis X oder Y erst die bekannten Filter durchlaufen. IS & Co. bleiben da hängen, weil die Form zwar als übertrieben, das autochrone Anliegen jedoch summa summarum als berechtigt angesehen wird. Wenn hingegen die Täter selbst sagen »Hallo, ich bin Faschist!« funzt das auch nur noch bedingt. Zum einen, weil sich die Menge der Anschläge seit ein paar Jahren ziemlich krass steigert. Zum zweiten, weil die Bewertung von der aktuellen linksliberalen Hauptkampflinie abhängig gemacht wird. Da seit Trump das beliebteste Hauptfeindbild der »Angry White Man« ist, heißt dies, dass entsprechende Täter mindestens eine einschlägige Vergangenheit als Incel haben müssen, um auf dem linksliberalen Terror-Radar geortet zu werden.
Bringen derartige Artikel was? Als Fast Food, dass man nebenbei konsumiert (und mittels dem man sich en passant die eigene Besserwertigkeit bestätigt), sicher. Meines Erachtens dürfte die Häufung dieser Art Freitag-Beiträge jedoch einen ganz profanen Grund haben: Gender- und ähnliche Artikel generieren gemeinhin Kommentarvolumen wie blöd; aktuell mithalten kann da allenfalls noch Sahra Wagenknecht. Ich hatte es zuerst auf den 8. März zurückgeführt; aber in der Hinsicht habe ich mich wohl geirrt.
was ist daran schizophren/krank, wenn frauen heute
einen aufzucht-/alltags-helfer wollen u n d einen spiel-boy.
wenns die pay-gap erlaubt?
und die gesellschaft nischen-existenzen auch im sub-bereich alimentiert?
tja, bringt sie was?
die fest-körper-kritik.
Ja, mir wird schlecht davon.
Leider kommt so ein Artikel bei den entsprechenden Leuten (und in deren Hirn erst recht) nicht an...
Ich bräuchte hier noch mal n Berater für meinen Sohn... ;-), falls sich hier jemand dazu bereiterklären könnte... :-)!!
Nee, danke!! ;-) Ehrlich... das muss ich hier jetzt auch mal kurz loswerden. Es hat für mich wirklich null mit Neid zu tun. Ich finde es einfach abstoßend ich mag das nicht im geringsten leiden. Ich vermute, dass es so wäre, egal in welchem Zeitalter ich leben würde!
Und wenn die ganzen Muskeln dann von den Jungs in ner Großstadt mit sich rum getragen werden - wozu brauchen sie die eigentlich hier, wenn es ihnen dann schon zu viel ist, mal den Müll rauszutragen oder n Feudel richtig auszuwringen und sie sich doch zu schade sind, vielleicht z.B. mal in der Landwirtschaft zu arbeiten? Sehr häufig braucht es außer Muskeln und Kraft, n bisschen Köpfchen, dat unterscheidet den Menschen (wenn auch nicht immer zum Positiven) doch von so manchem anderen Geschöpf auf dieser Erde. Und auf "klare Regeln" zur Vereinfachung kann ich getrost verzichten!!
Da es in mancher Hinsicht im Alltag immer weniger Herausforderungen gibt, muss sich einfach etwas gesucht werden, was wenigstens den Anschein hat, brauchbar und sinnvoll zu sein.
Nun ja, Lauch mag ich schon ganz gerne. Wobei sich die Typen, die Du meinst vielleicht gar nicht so sehr von den Beschriebenen unterscheiden. Es kommt eben auch nciht nur darauf an, das was andere "vorgeben" bzw. was grade angesagt ist, nachzuplappern, für mich sollte schon noch etwas mehr dabei sein...
tja, das verfolgen der fest-körper-ideologie
mag in einer natur-bestimmten lebens-weise sinn machen.
aber in einer primär gesellschaftlichen(kapitalistisch-formbestimmten)
zwängen folgenden welt wird unsicherheit, angst vor überzähligkeit,
kapitalem des-interesse, abwertung und demütigung
des gerüsteten,gestählten--->gepanzerten ich(siehe den anderen artikel),
nicht besiegt.
die hoffnungen, die sich mit dem weg zur mucki-bude verbinden,
haben ihre grenzen.
Ja, in voll-nicht analogen welten, sich physisch auspowern, den koerper spueren und seine grenzen erweitern, fuehlt sich einfach echt und gut an.... unabhaengig von jedwelchigistischen zuschreibungen
Sorry, der daumen hat gezuckt ;)
"Es geht auch darum das weibliche Geschlecht zu umgarnen. Und viele Mädchen und (junge) Frauen wollen einfach keinen Links-Intellektuellen-Lauch haben. (Die Quellen sind meine vielen Gespräche mit jungen und älteren Geschlechtsgenossinen- vor allem aber jüngeren). Die möchten den schönen Muskelmann haben (gerna auch belesen!), der mit ihnen am besten zusammen in feinster Instagramm- Manier trainieren geht. Sie auf einen Eiweißshake einläd um dann zusammen abends noch etwas Quark und Hühnchen zu naschen - für die Optimale Mikro- und Makronährstoffzufur. Die BACCS werden geteilt und zusammen ausprobiert und man präsnetiert sich nach erflogreichem training auch zusammen als erfolgreiches Super-Pärchen. Mit nem schlacksigen Kerl können viel gar nichts (mehr) anfangen. Wenn du als junge Frau mehr stemmst als dein Kerl... da fühlen sich viele Mädels unwohl mit (oha, da wird doch wohl nicht auch bei den weiblichen Geschlechtsgenossinnen binäre Ansichten vorhanden sein?!) "
Ist das so? Klingt irgendwie reichlich klischeebeladen. Soll der Muskelprinz denn auch auf einem weißen Pferd dahergeritten kommen oder doch lieber am Ponyhof warten? ... Halt, nein, nicht antworten, ich rate schon: Das weiße Pferd würde sich natürlich auf Instagram viel besser darstellen ^^
"Aber jetzt mal etwas sachlicher: Natürlich ist das alles sehr überspitzt dargestellt, und wie überall gibt es die Einen und die Anderen. " Na da bin ich ja heilfroh. Mir wurde schon Angst und Bange, ich kann nämlich gar nicht reiten, weder Pferd noch Pony. Und Nudeln mag ich auch lieber.