Arbeitskampf gegen Amazon: Die Unsichtbaren aus der zweiten Reihe

Subunternehmer Wenn bei Amazon in Leipzig oder Bad Hersfeld gestreikt wird, ist die Aufmerksamkeit groß. Doch wenn sich in den kleinen Verteilzentren Widerstand regt, bleibt das oft unbemerkt. Eine Kolumne aus der Reihe „Lexikon der Leistungsgesellschaft“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2022
Mal wieder ein Paket verloren gegangen? Vielleicht hat das ja Gründe...
Mal wieder ein Paket verloren gegangen? Vielleicht hat das ja Gründe...

Foto: Michael Gstettenbauer/IMAGO

Berichte über Arbeitsbedingungen bei Amazon werden hierzulande schnell zu Reportagen wie aus einem Katastrophengebiet: Arme ausgebeutete Picker, Packer und Pakete-nach-Hause-Bringer erzählen – meist verpixelt – von Apps, die einen permanent überwachen, von befristeten Verträgen, von Chefs am längeren Hebel, vom Ausgeliefertsein, vom Wunsch, einen anderen Job zu finden.

Was bei solcher Skandal-Berichterstattung verloren geht, sind die stattfindenden Kämpfe gegen die Verhältnisse. Diese werden allenfalls öffentlich sichtbar, wenn mal wieder an einem der großen Amazon-Logistikzentren, in Bad Hersfeld, Leipzig oder in Brieselang etwa, gestreikt wird. Gestreikt wird oft, mehrmals im Jahr, seit fast zehn Jahren.

Der Kampf für einen Tari