Liane Bednarz hat in der FAZ einen lesenswerten Artikel über ein bestimmtes Milieu rechtskonservativer fundamentalistischer Christen geschrieben, der die Betroffenen entsprechend geärgert hat, wozu man einiges noch ergänzend sagen kann:
Insbesondere das Motiv bei diesen rechten Christen, dass das im Grundgesetz verankerte Widerstandsrecht angesichts neuerer Entwicklungen greifen würde, ist interessant, zumal es einen solchen Aufruf ja auch schon einmal bei einem gewissen Michael Mannheimer gab. Siehe hier. Man kann diese Gedankenwelt sehr gut bei dem Internetmagazin Freie Welt, das von der Zivilen Koalition unter dem Vorsitz von Beatrix von Storch betrieben wird, nachverfolgen: Entweder ist es die angebliche Islamisierung oder eine Umerziehung durch die Gender-Ideologie oder einfach die Zurückdrängung von Religion und Familie durch den säkularen Staat, was in den anderen europäischen Ländern viel weiter fortgeschritten ist. Für den slowakischen Politiker Vladimir Palko ist die Tatsache, dass Sterbehilfe, Abtreibung und Homosexualität möglich sind, ein Zeichen dass die EU quasi von Kommunisten regiert wird. Überhaupt werden Politiker und Journalisten, die weniger reaktionär sind, als Linke betitelt. Alles Kosmopolitische, Globalistische und Säkulare ist in diesem Paradigma eben links. Obwohl Leute aus diesem Milieu genau diese Ansichten auch in angesehenen Magazinen wie dem Focus, dem European und Cicero veröffentlichen, sehen sie ständig ihre Meinungsfreiheit bedroht, eigentlich nur weil sie mit ihren Ansichten nicht mehr tonangebend sind. Ob es aber mit der Meinungsfreiheit besser wäre, wenn dieses Milieu tonangebend wäre, bezweifle ich. Denn in den letzten Jahren gab es ja von konservativen Christen durchaus Forderungen den §166Stgb, der eigentlich sowieso ein Unding ist, wieder zu verschärfen. Auch las ich gerade, dass die Evangelische Allianz schon mal „Wahlprüfsteine“ an Politiker verschickt hat, d.h. Fragen an Politiker, deren Antworten sie für ihre Anhänger zur Beurteilung ihrer Wählbarkeit veröffentlicht hat. Darunter auch: „Sind Sie bereit, die Propagierung familienzerstörender Elemente in den Medien gegebenenfalls auch durch gesetzliche Schutzmaßnahmen zu vermindern bzw. zu verhindern?“ und in Bezug auf die Gotteslästerung. „Sind Sie bereit, insoweit die Freiheit zur öffentlichen Meinungsäußerung einzugrenzen?“ (Oda Lambrecht, Christian Baars: Mission Gottesreich S. 170) Überhaupt muss man sich klarmachen, dass die Meinungsfreiheit anderer Richtungen, gerade von Atheisten und Linken, den konservativen Christen in der Vergangenheit kaum ein Anliegen war. Die katholische Kirche erkennt immerhin erst seit dem Zweiten Vatikanum vorbehaltlos den weltanschaulich neutralen Staat und die Meinungsfreiheit an.
Man denke auch an Hans Milch, eine Gründungsfigur der Piusbruderschaft in Deutschland. Dieser erklärte das 20. Jhd. für eine finstere Zeit, weil Mehrheit, Mode, Masse, Meinung nur Manifestationen des Nichts seien, so in jener berüchtigten Predigt, die von der Rechtsrockband Von Thronstahl verwendet wurde. Dies deutet darauf hin, dass für einen echten fundamentalistischen Christen es schon schlimm genug ist, dass seine „Meinung“ nur eine von vielen ist. Die Pluralität als solche gilt als postmoderner Relativismus. Aber solange sie selbst Teil einer breiten Meinungsvielfalt sind, bedienen sie sich selbst der Sprache dieses finsteren demokratischen Zeitalters und bringen so kuriose Schlagworte hervor wie „reflektierte Heteronormativität“. Mach einer wird vielleicht sagen, dass er sich diese extreme Sicht wie bei Hans Milch nicht zu Eigen macht. Jedoch läuft das Gesamtbild darauf hinaus. Denn wenn man glaubt die absolute Wahrheit zu besitzen und gewisse Moralvorstellungen sogar als notwendig für den Bestand der Gesellschaft ansieht, dann muss es wirklich eine Kränkung und subjektiv eine Einschränkung der Meinungsfreiheit sein, wenn man von den tonangebenden Meinungsmachern harschen Widerspruch erfährt und von den politischen Entscheidungsträgern ignoriert wird. Anders kann ich mir jedenfalls das Gejammer über die angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit nicht erklären, denn diese Leute wissen natürlich, dass es keine Zensur gibt und dass die Inhaber großer Medien in erster Linie von ihrer eigenen Meinungsfreiheit Gebrauch machen und manche, aber längst nicht alle (s.o.), sie daher auf hintere Plätze verweisen.
Nach der Veröffentlichung von Liane Bednarz´ Artikel gab es auf der Freien Welt wütende geifernde Reaktionen. Bärbel Fischer leistet sich gleich den Fauxpas, dass sie Liane Bednarz, die sich als liberalkonservativ versteht und der Konrad-Adenauer-Stiftung nahesteht, ganz selbstverständlich als linke Journalistin betitelt und ihr entsprechende Vorhaltungen macht, einfach nur aus der Gewohnheit heraus, alles was näher am „Mainstream“ als an der eigenen religiös reaktionären Haltung steht als „links“ anzusehen.
Es ist natürlich ziemlich sicher, dass ein solcher Putschversuch keine Aussicht auf Erfolg hätte. Man muss und kann sich aber vorstellen, worauf ein solcher Staatsstreich hinauslaufen würde. Wenn diese Kreise von dem totalen Staat sprechen, der immer mehr die natürlich gewachsenen Institutionen der Familie, des Privateigentums und der Religion verdrängt, um eine viel größere Tyrannei auszuüben, als es diese jemals getan hätten, dann fürchten sie den säkularen Staat, der ihre religiösen Institutionen daran hindert die totale Herrschaft über das soziale und kulturelle Leben auszuüben. Die Diktaturen in Spanien, Portugal und Lateinamerika im 20.Jahrhundert liefen genau darauf hinaus, Familie, Privateigentum und Kirche zu schützen vor dem Zugriff eines laizistischen und sozialdemokratischen Staates ebenso wie vor einer sozialistischen Revolution. Die natürlich gewachsenen Institutionen hatten in solcher Art Diktaturen, die auch aus neutraler Perspektive als autoritär statt totalitär bezeichnet werden, in der Tat sehr viel Freiheiten, die Repression gegen die politische Opposition war dagegen gnadenlos. Dass beides sehr gut Hand in Hand geht sieht man an so einem Phänomen wie der Colonia Dignidad in Chile. Unser aus der Sicht der Anhänger der „Freien Welt“ totalitärer sozialistischer Staat lässt es dagegen nicht zu, dass solche „autonomen Gemeinschaften“ wie etwa jene berüchtigten Zwölf Stämme sich auf die Unverletzlichkeit der Familie und des Privateigentums berufen können, wenn ihre biblisch begründeten Erziehungsvorstellungen unsern zum Glück von der biblischen Norm entfernten Gesetzen widersprechen
Allerdings sollten solche militanten Christen, die ernsthaft an Widerstand gegen die jetzige Staatsgewalt denken, sich klarmachen, dass es nach einem missglückten Putschversuch tatsächlich mit der Meinungsfreiheit eng wird. Dann wäre womöglich mit Generalverdacht und Radikalenerlass wie einst gegen die radikale Linke gegen konservative Christen zu rechnen. Dann wäre sehr wahrscheinlich die Situation da, die manche jetzt schon für gegeben halten und manche würden wohl dann erst den Unterschied zwischen bloßem Nicht-Herrschen und Unterdrückt-Sein merken.
Kommentare 11
"Man muss und kann sich aber vorstellen, worauf ein solcher Staatsstreich hinauslaufen würde."
So in etwa wie die Machtübernahme in Ägypten durch die Moslem-Bruderschaft. Generell kann man ja feststellen, dass die gesamte kulturelle Mentalität dieser radikalen Christen fast deckungsgleich ist mit derjenigen der islamistischen Gruppen. Abgesehen vom Gottesbild und einigen Bibelauslegungen - die ohnehin nur eine Schöpfung des menschlichen Geistes sind - ist die Programmatik weitgehend austauschbar.
Warum die einander hassen? Sie sind sich eben so verdammt ähnlich, insofern erbitterte Konkurrenten beim Kampf um die dogmatische Vorherrschaft.
Was gibt es, was n i c h t Schöpfung des menschlichen Geistes ist?
"Was gibt es, was n i c h t Schöpfung des menschlichen Geistes ist?"
Na zum Beispiel der menschliche Geist.
Tja und wieder stellt sich bei solchen Postulaten, schaut man genau hin, wessen es bedarf, wodurch sie in der Erfahrung auftreten die Frage: ei, und womit nehmen Sie die Erfahrung dieser Erkenntnis wahr? Nicht wahr, nicht einmal eine einen Ausschlusses des menschlichen Geistes aus der Schöpfung durch den menschlichen Geist können sie ohne denselben vollziehen. Besteht man darauf, daß es aber dennoch so sei, daß also diese contradictio in adiecto Bestand habe, so muß man sich darüber aufklären, ob dieses Urteil ein Ergebnis eines Denkvorganges oder nicht vielmehr das eines Wollensvorgangs ist. ;-)
"Denn wenn man glaubt die absolute Wahrheit zu besitzen und gewisse Moralvorstellungen sogar als notwendig für den Bestand der Gesellschaft ansieht, (..)", dann wird es recht gefährlich für die übrigen Bürger dieser Gesellschaft, die dieser "Ideologie" nicht folgen wollen. Denn die Gefährder von Demokratie und Bürgerrechten finden sich inbesondere in diesen Gruppierungen.
"Wenn diese Kreise von dem totalen Staat sprechen, der immer mehr die natürlich gewachsenen Institutionen der Familie, (..)
Was so alles "natürlich wächst" ist schon interessant. Aber was so alles unter Familie zu verstehen ist, ist längst aus der christlichen Schablone des Mann-, Frau,- Kindverhältnisses entwachsen, zumal sich "Familie" schon immer als kulturelles Element der menschlichen Entwicklung in vielfältigen Formen gezeigt hat. Wobei natürlich auch zeitliche Abschnitte im Leben gehören.
"Militante Christen" sind ein Widerspruch in sich, aber das nur am Rande. Gerade damit lässt sich leicht erkennen, wie weit sich diese Konservativen vom Urchristentum entfernt haben. Sie dürften nicht mehr zu ihnen gehören!
Ausgehend davon, mehr zu sein als die Summe seiner Teile (wobei man bereits bei der Bestimmung der Teile scheitert) und von der Tatsache, sich ständig in Entwicklung zu befinden (hoffentlich), könnte ich mich auch als etwas begreifen, dass die Identität einem bloßem Gefühl entspricht, dass sich als Bild aus der Differenz mit den anderen ergibt und nicht als unabhängige Größe, sondern dem jeweiligen Moment im Prozess entspricht, also als momentane "Restgröße" von Vergessenem und Unterdrücktem.
Solange es also noch einen stabilen Sockel von Erinnerungen gibt, empfinden wir uns als Selbst, als Identität. Wenn nicht, dann ist die Vergangenheit, damit die Identität verloren gegangen.
Wobei sich nun die berechtigte Frage stellt, wo bildet sich worauf oder worin das Gefühl? Dann kann ich nur sagen: keine Erklärung, wenn ich nicht mit einer Fiktion (Illusion) beenden will. Zumindest bedarf es aber eines physischen Körpers; anderes ist mir nicht bekannt.
Führe ich nun Transzendenz ein und verstehe es als das „mehr als die Summe der Teile“, so lässt es sich zwar sehen oder erfühlen, aber nicht verstehen. Möglicherweise wird sich das als „Systemeigenschaft“ nie überwinden lassen, hält aber offen auf ein mehr.
Eine Frage kommt mir noch aktuell in die Finger: lässt sich von Identität, Selbst, Bewusstsein sprechen, solange sich das Kind noch nicht als "Ich" im Bezug zum Namen und zum Selbstbild im Spiegel erkennt? Dabei sind starke Emotionen natürlich vorhanden und auch ein spontanes Verhalten zur Welt, aber eben noch keine Reflexion. Aber ab einem Moment X erfolgt die "Zündung". Das kann uns auch nur als Moment vorkommen, da das "Licht" bereits langsam eingedrungen war. Es wäre dann eine gewisse, unbestimmte Schwelle zu überschreiten.
Bevor ich den Denkvorgang machte, gab es ein gewisses Wollen dafür, das wiederum als Ergebnis dem Zustand entsprach, der sich aus der Differenz zur Sache ergab. :-)
Da sich der Autor selbst kaum an den Diskussionen beteiligt, mal ein kurzer Ausflug ins Blaue.
1.
"... dass die Identität einem bloßem Gefühl entspricht ..."
Und nun die Frage, womit nehme ich ein Gefühl war? Vielleicht indem ich ein auftretendes Gefühl denkend als solches erkenne?
Die Kunst ist eben die, hier, wie überall, sich Bewußtheit als Selbstauskunft darüber zu verschaffen, das Denken selbst von den Denkinhalten zu unterscheiden!
P.S.: (Muß jetzt erst einmal in die Küche, deshalb oben "1.". - Es gibt Strangulapreti* in Salbeibutter.)
* = Priestermörder
;-)
Mmh. :-)
"das Denken selbst von den Denkinhalten zu unterscheiden!" Und wenn genau das nur ein Bruch der Einheit darstellt, also eine in dieser Welt nur so mögliche Abstraktion, um Zugang zu sich und der Welt zu finden? Die Kosmologie spricht von Symmetriebrüchen, die die Welt erst ermöglicht hat.
Tja, so ist das halt mit ‚Gerhearts frischer feiner Schmalhans-Überlebensküche‘, immer nur das Beste! :-)
Alles das (Einheit, Bruch, Welt, Kosmologie, jeder Begriff usw. usf.), lieber Paul, ist nunmal gedankliches Erfahrungs-Erleben (Begriffe sind individualisierte Vorstellungen!), ist zudem ein sich Stellen zu den jeweiligen Denkinhalten gem. der Vorstellungen.
Alles was ist, ist, weil es gedacht wird - selbst die Gegenteile oder Negationen davon müssen gedacht werden.
Etwas anderes jedoch hemmt oftmals diese Erkenntnis, und das liegt einerseits im Wollen, in der denkerischen Nichtunterscheidung von Denken und Denkinhalt, d.i.: den Verstand auf die möglichst konsistente Verwaltung von Affizierungen anzuwenden, welches ja durchaus einen Integritätsakt darstellt*, begründet, resp. andererseits weiter noch konstituiert durch das, was im Wollen als Sympathie und/oder Antipathie gegenüber den Denkinhalten sich betätigt. Letzteres entspricht den Denkgewohnheiten aus vormals gemachter Erfahrung, welche die Vorstellungen begründen.
*Der Mensch kann gar nicht anders als sich zu wollen. (Selbst auch der suizidäre Mensch!)
"Alles was ist, ist, weil es gedacht wird - selbst die Gegenteile oder Negationen davon müssen gedacht werden."
"Alles was ist, ist, weil es gedacht wird"
Ohne ein dem Denken Vorausgesetztes Nicht-Gedachtes hätte das Denken weder Struktur noch Inhalt.
"selbst die Gegenteile oder Negationen davon müssen gedacht werden."
Natürlich, weil es sich um Urteile handelt; dass diese allesamt gedacht werden, lässt nicht den Schluss zu, dass auch die Dinge selber, auf die sich das Denken bezieht, nur gedacht sind.
Warum müssen wir mit der Ernte warten, bis das Korn reif ist?
Warum hat sich das geozentrische Weltbild geändert? Wenn alles aus dem Denken kommt, wieso sollte sich dann am Gedachten irgendetwas ändern? Ist der Inhalt beliebig? Ist es gleich-gültig, ob man denkt, die Welt sei vor 6000 Jahren von Gott geschaffen worden, oder Anhaltspunkte dafür sieht, dass dem wohl nicht so ist?
Warum setzen wir uns dann überhaupt über Aussagen und Urteile auseinander? Und belassen nicht uns und jeden anderen in seinem jeweils eigenen Gedanken-Universum?
Zufällig lese ich nun diese Antwort, die anscheinend eine auf meinen Kommentar oben sein soll, wenn auch nicht über den Antwort-Button an mich direkt gerichtet. Oder?
Nun, Ihre Frage hinsichtlich des Getreides ist durchaus sehr interessant.
Ich versuche es mal in der hier gebotenen Kürze zu charakterisieren, was tatsächlich vorliegt.
Ist es denn in Wirklichkeit nicht so, daß wenn Sie tatsächlich ein Getreidekorn denken, Sie all das auch mitdenken müssen, was ein Getreidekorn ist? Und dazu gehört nun mal, damit ein Getreidekorn das ist, was es ist, seine Entwicklungsbedingungen, welche innerhalb der Zeit, genauer: seiner Entwicklungszeit von der Saat bis zur Reife als Tatensachen geschehen.
Und es gehören dazu alle die Bedingungen die damit einhergehen, auch die dazu gehörigen Tatsachen, die sich dazu im Gesamten Universum abspielen, welche zum Getreidekorn führen.
Eine Wahrnehmung (Gedanken sind Wahrnehmungen!) geht in die andere ohne bestimmte Grenze über. Wollen wir eine Einzelheit für sich abgesondert betrachten, dann müssen wir sie erst künstlich aus dem Zusammenhang herausholen, in dem sie sich befindet, Denn jede Wahrnehmung weist mich über sich selbst hinaus, weil sie nur aus sich selbst nicht zu erklären ist.
Ihre Frage erschöpft sich somit ja eigentlich darin, daß Sie, in der Weise, w i e Sie diese stellen, die Abstraktion eines Getreidekorns ins Auge fassen. Eine Abstraktion vorstellen deshalb, weil wesentliche Aspekte des Getreidekorns unberücksichtigt bleiben, also abgezogen sind. Um ein tatsächliches Getreidekorn zu denken, müssen Sie eben alles das, was zu seiner Entwicklung nötig ist mitdenken. Und herbei reicht Induktion alleine nicht als Methode aus; es bedarf eines methodischen Wechselgeschehens mit der Deduktion. (Etwas, was so gerne wie auch häufig für den Erkenntnisvorgang notwendig, vergessen wird.
Sie wissen ja bestimmt auch, daß so manches, was nicht ist, den eigentlichen, wesentlichen Sinn, die Quidditä, oder die Washeit ausmacht. - Ein Dichter schrieb einmal: Die Löcher sind das wichtigste an einem Sieb.^^)
Und wenn Sie sich das einmal gedanklich vor sich hinstellen, was alles dazu nötig wäre an Gedankentaten, dann werden Sie auch leicht eine Ahnung davon bekommen, daß Sie damit mindestens genauso lange in Gedankentaten beschäftigt wären wie das Getreide während seiner Entwicklung. – Ganz abgesehen, daß Sie alle Vorbedingungen auch erst einmal denken müßten: Erde, Wasser, Wärme, Luft, Kosmos und Planeten, und ganz, ganz zuvorderst sich selbst als den wahrnehmenden Denkenden, der das Denken selbst als Inhalt des Denkens hat!
Ansonsten – Gruß an Schopenhauer – erhalten Sie neben der Tatsachenwelt, wozu auch die Ideenwelt gehört, als Getreide lediglich nur eine Abstraktion derselben aus den „Zutaten“ Wille und Vorstellung künstlich ersonnen. Versuchen Sie mal daraus ein Brot zu backen.^^
Angenehmes Wochenende noch!