Friedrich Merz macht sich gerade sehr verdient. Der Aufsichtsratsvorsitzende von Blackrock in Deutschland und Kandidat für den CDU-Parteivorsitz leistet einen wertvollen Beitrag dazu, das öffentliche Interesse am Cum-Ex- und Cum-Cum-Komplex zu steigern – und jede Bürgerin, die vom schamlosen Raubzug der Reichen gegen alle Steuerzahler erfährt, ist ein Gewinn. Wenn Merz sich nun öffentlich äußern, Aufklärungswillen wie Bereitschaft zur Kooperation mit Ermittlern versichern musste, weil die Staatsanwaltschaft im Zuge ihrer Cum-Ex-Ermittlungen Büros des Finanzkonzerns Blackrock in München durchsucht hatte, dann garantiert das Schlagzeilen und Sendeminuten – Öffentlichkeit also, von der es für diese sehr komplexe Materie gar nicht genug geben kann.
Von der Komplexität sollte sich niemand abschrecken lassen – das Grundprinzip ist einfach: Cum-Ex- und Cum-Cum-Profiteure argumentieren, dass eine Aktie gleichzeitig mehrere Besitzer haben könne; sie handelten Aktien hin und her, um den Tag im Jahr herum, an dem Aktiendividenden ausgeschüttet werden. Von den Dividenden zieht der Fiskus automatisch die Kapitalertragssteuer ab. Manche Aktienbesitzer haben das Recht, sich diese Steuer mit anderen abgeführten Beträgen verrechnen und rückerstatten zu lassen. Dafür brauchen sie eine Bescheinigung über die gezahlte Kapitalertragsteuer. Indem nun die Cum-Ex- und Cum-Cum-Profiteure durch ihre Aktiendeals um den Dividendenstichtag herum suggerierten, eine Aktie sei gleichzeitig im Besitz mehrerer Akteure, konnten sie sich mehrere der Bescheinigungen ausstellen lassen – und dafür sorgen, dass eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer doppelt oder mehrfach vom Staat zurückerstattet wurde.
Mitspielen kann in diesem System nur, wer viel Geld hat oder wem es ein Kreditgeber – etwa die Deutsche Bank – dafür leiht. Denn nur mit sehr hohen Einsätzen lassen sich so riesige Aktienvolumina handeln, wie sie nötig sind, um gehörige Profite für alle Beteiligten zu erzielen.
Vor dem Hintergrund genau dieser schamlosen Bereicherung auf Kosten der Allgemeinheit ist der Befund des neuen Verteilungsberichts zu lesen, den das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Böckler-Stiftung gerade vorgestellt hat: Armut und Reichtum in Deutschland verfestigen sich, die soziale Mobilität sinkt. Diese Entwicklung hat viele Folgen und Facetten: Arme Mieter werden aus Innenstädten verdrängt, die Qualität von Schulen hängt immer mehr vom Geldbeutel der Eltern der Schüler ab und eine auskömmliche staatliche Rente rückt für viele in unerreichbare Ferne; Blackrock übrigens arbeitet gerade daran, sein Geschäft mit der privaten Altersvorsorge in Europa zu forcieren (der Freitag 26/2018).
Die Bank HSBC, die Anwaltskanzlei Mayer Brown – Blackrock ist nicht das einzige wegen Cum-Ex in Rede stehende Unternehmen, von dem sich Friedrich Merz bezahlen lässt. In Rede zu stehen ist ebenso wenig ein Schuldspruch wie eine Razzia der Staatsanwaltschaft. Doch in wessen Interesse der Kandidat für den CDU-Parteivorsitz agiert, das ist auch so sehr klar erkennbar: im Interesse derer, deren Geschäftszweck es ist, den Reichtum der Vermögenden zu mehren, und die daher alles unternehmen werden, um diesen Reichtum vor Umverteilung zu bewahren.
Info
Die Cum-Ex-Doku Jahrhundertcoup: Angriff auf Europas Steuerzahler ist derzeit in der ARD-Mediathek abrufbar
Kommentare 33
»… und jede Bürgerin, die vom schamlosen Raubzug der Reichen gegen alle Steuerzahler erfährt, ist ein Gewinn.« – „Ein Gewinn“ für was?
»…, dann garantiert das Schlagzeilen und Sendeminuten – Öffentlichkeit also, von der es für diese sehr komplexe Materie gar nicht genug geben kann.« – Und was haben wir davon?
Der Besitzstandsklau bei der Bevölkerung zugunsten der Reichen und Superreichen hat viele Gesichter und wird von der offiziellen Politik seit Jahrzehnten regelrecht mitorganisiert – absichtlich –, von Leuten mit der neoliberalen Gesinnung eines Friedrich Merz. Und leider Gottes hat „Öffentlichkeit“, der betroffene Michel also, ebenso jahrzehntelang stillgehalten und das lammfromm über sich ergehen lassen.
Friedrich Merz, BlackRock betreiben mit geneigter Medien-Unterstützung eine PR-Show von Unterhaltungswert – mehr nicht. Bereits Wolfgang Schäuble wusste um Cum-Ex- und Cum-Cum-Komplex-Beschiss.
Und wie geht Politik mit diesem Beschiss um? Friedrich Merz sagt es uns: "Aktien-Geschäfte wie Cum-Ex und Cum-Cum dienen letztlich dazu, die Steuerzahler auszunehmen", so sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Derartige Geschäfte seien "vollkommen unmoralisch", unabhängig von der juristischen Bewertung.
Hört, Hört: "Vollkommen unmoralisch, Unabhängig von der juristischen Bewertung." Es gibt also Moral, und es gibt „die juristische Bewertung“. Und dreimal darf der Michel raten, nach welchen Kriterien die allermeisten Politiker im Zweifelsfalle handeln.
»… und jede Bürgerin, die vom schamlosen Raubzug der Reichen gegen alle Steuerzahler erfährt, ist ein Gewinn.« – „Ein Gewinn“ für was?
»…, dann garantiert das Schlagzeilen und Sendeminuten – Öffentlichkeit also, von der es für diese sehr komplexe Materie gar nicht genug geben kann.« – Und was haben wir davon?
Der Besitzstandsklau bei der Bevölkerung zugunsten der Reichen und Superreichen hat viele Gesichter und wird von der offiziellen Politik seit Jahrzehnten regelrecht mitorganisiert – absichtlich –, von Leuten mit der Gesinnung eines Friedrich Merz. Und leider Gottes hat „Öffentlichkeit“, der betroffene Michel also, ebenso jahrzehntelang stillgehalten und das lammfromm über sich ergehen lassen.
Friedrich Merz, BlackRock betreiben mit geneigter Medien-Unterstützung eine PR-Show von Unterhaltungswert – mehr nicht. Bereits Wolfgang Schäuble wusste um Cum-Ex- und Cum-Cum-Komplex-Beschiss.
Und wie geht Politik mit diesem Beschiss um? Friedrich Merz sagt es uns: "Aktien-Geschäfte wie Cum-Ex und Cum-Cum dienen letztlich dazu, die Steuerzahler auszunehmen", so sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Derartige Geschäfte seien "vollkommen unmoralisch", unabhängig von der juristischen Bewertung.
Hört, Hört: „Vollkommen unmoralisch“, unabhängig von der juristischen Bewertung. Es gibt also Moral, und es gibt „die juristische Bewertung“. Und dreimal darf der Michel raten, nach welchen Kriterien die allermeisten Politiker im Zweifelsfalle handeln.
Einmal posten hätte auch gereicht.
Sie machen Ihrem Nick alle Ehre. Durch Ihren Kommentar lerne ich soeben, dass Mentoren vorlaut sein können.
den reichtum, die handlungs-optionen zu mehren,
die un-erreichbarkeit der reichen vor un-glücken der gewöhnlichen
zu sichern: das ist vornehmste aufgabe der vermögens-entwickler
von BlackRock( merz), die als nahestehende diener der happy few:
mit-abgreifen können.
un-beachtete schlupf-löcher im gesetzes-zaun
sind durch harte lobby-arbeit im gesetzgebungs-prozeß
dafür vorzuhalten.
was an multi-gewinnen versteuert wird,
muß auf einen bier-deckel passen!
>>Friedrich Merz, BlackRock betreiben mit geneigter Medien-Unterstützung eine PR-Show von Unterhaltungswert – mehr nicht.<<
Das sehe ich auch so. Merz sagt, die cum ex-„Geschäfte“ liefen vor seiner Zeit im Aufsichtsrat und er werde sich um Aufarbeitung irgendwie kümmern: Die Gauner waren Andere, Merz ist der Saubermann, der mit harter Harke alles Faule ausmerzt. Wenn er dann Kanzler ist, erfahren wir vielleicht dass seine Harke keine Zinken hatte, aber das interessiert dann nur noch am Rande. Wir haben dann andere Probleme, die auch keiner Lösung harren…
Und wenn die Gans, die goldene Eier legte, endlich ausgenommen, die Haut abgezogen, das Fleisch abgenagt ist: Dann darf die Linke versuchen, die Knochen wiederzubeleben, und man wird sie für schuldig erklären, dass das Skelett keine Eier mehr legt.
>>…was an multi-gewinnen versteuert wird,
muß auf einen bier-deckel passen!<<
Ja, es muss ein Bierdeckel sein, auf dem herablaufender Schaum des Merzenbieres die Schrift verwäscht, sodass nur Wirrtschaftsweise sie entziffern können. Die lesen heraus, dass das hart arbeitende Geld der besitzenden Klasse unter einer schier unerträglichen Steuerlast leidet. Cum ex, die negative Kapitalertragssteuer, war deswegen richtungweisend. Blackrock & Co. basteln sicher schon an optimierten Konzepten.
Sehr schön! Guten Tag.
Friedrich Merz hat uns doch die wunderbare Doppelstrategie erklärt: »Derartige Geschäfte seien "vollkommen unmoralisch", unabhängig von der juristischen Bewertung.«
Sie wird simultan angewendet - und zwar schon, so lange ich zurückdenken kann.
„Hinter jedem großen Vermögen steht ein Verbrechen“ (Balzac)
Es schwant nichts Gutes. Eine Masse von US-Amerikanern ist Donald Trump auf den Leim gegangen und bis heute auf dieser Spur geblieben. Die in ihrer Masse wesentlich gebildeteren und revolutionäreren Franzosen sind einem Emmanuel Macron in den Kakao gefolgt, durch den er sie nun täglich zieht. Ausgerechnet von uns Deutschen mehr politischen Verstand erwarten? BlackRock hin oder her, da sollte man sich zwischen CDU, Dschungelcamp, SPD, FAZ, FDP, Gebühren-TV, BILD, Privatfernsehen, Handelsblatt usw. wohl keine großen Illusionen machen. Deutsche sind doch prädestiniert und absolut berufen, um in ihrer Mehrheit einem Friedrich Merz hinterherzulaufen. An Bert Brechts „Kälbermarsch“, gesungen wie gesprochen, sei hier nochmals erinnert.
Von einem Kandidaten, der auf eine Kanzlerschaft aus ist, erwarte ich als Bürger, dass er sich in der Vergangenheit stets loyal gegenüber allen Bürgern verhalten hat, und er darauf achtet, dass ihnen und ihrer Staatskasse keine Verluste entstehen.
Das Mindeste, was Herr Merz nun tun müsste, wäre, detailliert darzulegen, was er getan hat, mögliche Cum-Ex-Geschäfte seiner Arbeitgeber, die er ja beaufsichtigen soll, zu verhindern. Wie seine Nachforschungen, ob solche Betrügereien gelaufen sind, aussahen. Und falls ihm derlei Geschäfte bekannt wurden, oder noch werden, er bereit wäre, dafür zu sorgen, dass die betrügerisch erlangten Gewinne in voller Höhe mit angemessenem Zinsaufschlag an die Staatskasse zurück gegeben werden und die Verantwortlichen der Staatsanwaltschaft und dem Finanzamt bekannt gegeben werden.
Außerdem erwarte ich, dass er als „Finanzmarktspezialist“ ein Konzept vorstellt, wie solche und andere Betrügereien künftig effektiv unterbunden werden können.
Mit weniger als dem, wird es schlecht aussehen mit seiner Kandidatur.
Der "Finanzmarktspezialist" Merz würde nach seiner Wahl nicht zum "Whistleblower". Ebenso wie seine Vorgänger würde sich der neue "Cum-Cum-EX-Kanzler" genau so verhalten, wie z.B. ein "Autokanzler" oder "Finanzminister." - Die Könige der Raubtiere wissen, was "die Wähler" lieben. Raubtiere.
Cum-Ex- und Cum-Cum-Komplex-Beschiss: "Wegducken" von Merkel und Schäuble bereits 2017.
Und es gab schon einmal einen Untersuchungsausschuss zu den sogenannten Cum-Ex-Geschäften!
>>...er bereit wäre, dafür zu sorgen, dass die betrügerisch erlangten Gewinne in voller Höhe mit angemessenem Zinsaufschlag an die Staatskasse zurück gegeben werden...<<
Ausser bei der Linken, der MLPD und der DKP würde Merz damit wohl in keiner Partei Freunde gewinnen. Und für deren Vorstand ist er ja trotzdem nicht geeignet ;-)
Cum-Cum- und Cum-Ex-Geschäfte
Der größte Steuerraub in der deutschen Geschichte, bei dem über Jahrzehnte (!) Banker, Berater und Anwälte den deutschen Staat mit dem Wissen führender Politiker (kennen wir ja bereits vom Dieselbetrug) ausplünderten, ist in dieser Zusammenfassung flüssig beschrieben (nicht kurz, aber spannend).
"Niemand verhinderte den Raubzug. Doch dann kam ihnen eine Frau auf die Spur..."
Ich wünsche mit dieser Lektüre einen unterhaltsamen Abend .
Danke! Die Lektüre war spannend!
Natürlich macht er es nicht. M.E. wäre es aber für uns Bürger wichtig, von Kandidaten und Politikern die Erfüllung von eindeutig formulierten Mindestvoraussetzungen für ein/en Job/Amt zu verlangen. Das macht jeder Imbissbudenbesitzer, der eine Hilfe einstellen will.
Ja, Merz wird es schwer haben.;) Ich könnte mir vorstellen, dass er mit seinen Beratern gerade grübelt, wie man noch eine kleine Heldengeschichte hinbekommen könnte … Nicht so einfach. Und da schon jeder pol. Beobachter damit rechnet, könnte es auch nach hinten los gehen … Ich vermute mal stark, Merz ist raus. Außer er hat sich seit Jahren korrekt und loyal gegenüber den Bürgern verhalten – was höchst unwahrscheinlich ist.
Lobbyisten sind allgemein ziemlich unbeliebt. Und besonders smart kommt Merz auch nicht rüber. BILD könnte sich mal wieder verzockt haben. Wie einst mit Guttenberg.
mit Merz´ens der Bauern die Rösslein ausspannt.
Er rackert und ackert und buckelt bis spät
am End´ sind die Händ´ lahm, weil mehr nicht mehr geht
so gehn´ unter Arbeit vier Jahre ins Land
dann halten die Merz´ens erneut auf die Hand
mit Scholz die Genossen die Bullen einspannt
wer bei drei noch nicht weg ist kriegt eine gebrannt
der Heil und die Nahles den Bauern verarscht
sie mäh´t die Gesetze und er bläst den Marsch
@reziplikativ
Ihre Vision ist zwar nicht sehr optimistisch, aber bei Lichte betrachtet durchaus realistisch.
Es gibt dumme Menschen und Menschen, die andere für dumm verkaufen. Das Tragische daran ist, dass es die Dummköpfe naturgemäß nicht merken, wenn sie übervorteilt bzw. für dumm verkauft werden. Es sei denn, sie verbrennen sich die eigenen Finger auf der heißen Herdplatte der Marke "Trump". Dann merken selbst die Dummen. Ein "heißer" Trump und Brandblasen tun höllisch weh.
Nur zur Erinnerung: Im Lande der "christlichen" Deutschen haben einmal rund 43 Prozent der Deutschen Adolf Hitler und die NDSAP gewählt. 1945 wußte die die Hälfte der deutschen Bevölkerung nicht, wer Adolf Hitler ist, und 49,9 Prozent der Deutschen waren im passiven Widerstand.
Krieg ist für Neoliberale, Konservative und Nationalisten die Krönung der Marktwirtschaft. Nur dann, wenn fast alles in Schutt und Asche liegt und die eigenen Kinder im Krieg sterben, lernen die Menschen etwas dazu.
Warum soll einer nicht CDU Vorsitzender oder auch Bundeskanzler werden, nur weil er mitgeholfen hat, den Staat um Milliarden zu bescheißen? Das machen doch alle, oder?
Im Ernst, es ist doch nicht zu fassen: die klauen dem Staat Summen, die beispielsweise reichen würden, um jede Schule in diesem Land mit einer Million Euro zu sanieren und wollen ihren Kumpan in das zweithöchste und mächtigste Staatsamt hieven.
Noch Fragen?
der un-sinn Ihrer letzen sätze ist offensichtlich:
neos,cons + nazis ruinieren ihre basis, um einsicht zu stiften?
>>Ich vermute mal stark, Merz ist raus.<<
Warum?
Merz sitzt nicht nur im Aufsichtsrat von BlackRock Deutschland, sondern ist/war in vielen Banken & Konzernen zu Gange. Eine solche direkte Verdrahtung mit den Machtzentren wissen in der CDU sicher Viele zu schätzen. Wer sonst kann das bieten?
>>Warum soll einer nicht CDU Vorsitzender oder auch Bundeskanzler werden, nur weil er mitgeholfen hat, den Staat um Milliarden zu bescheißen?<<
So weit es die cum/ex-„Geschäfte“ angeht hat er wohl nicht. Bei BlackRock. Woanders vielleicht doch, aber das ist ja kein Thema.
Ansonsten: >>Das machen doch alle, oder?<<
Ja klar. Es nicht immer so übersichtlich wie beim Kanzler Adenauer, der sich einfach vom Bankier Pferdmenges leiten liess. Aber dass die Bonzenrepublik Deutschland (BRD) primär der privaten Kapitalrendite verpflichtet ist steht ausser Frage. Bei Wahlen gibt es zwar Verschiebungen im Block der Kapitalparteien, aber das Prinzip wird von ca. 90 % der Wählenden akzeptiert.
"Warum?"
Siehe oben. Und der Euphorie-Pegel wird in den Medien – selbst von BILD – ja schon allmählich heruntergefahren. Jeder scheut das Risiko, auf das falsche Pferd gesetzt zu haben. Verständlich.
Heute z.B. zu lesen, was Sachkundigen schon lange bekannt: BlackRock hat auf den Kursverlust von 15 deutschen Firmen gewettet. Und wenn ein BigPlayer so etwas macht, hat das natürlich Wirkung. Merz wusste natürlich davon – war ihm anscheinend egal. Als Kandidat versucht er aber den Eindruck zu erwecken, er wäre der beste Interessenvertreter, den die deutsche Wirtschaft derzeit haben könnte … Sicher wird da noch viel mehr bekannt werden, was zu weiterem Sympathieverlust führen wird. Aber das, was über ihn bekannt ist, reicht eigentlich schon …
Die Liste der Schreckensgestalten, denen die Deutschen hinterhergelaufen, ist so unendlich lang, da kann ich keinen Optimismus in Sachen künftiger Wahlentscheidungen mehr aufbringen. (Ihr treffliches Zahlenspiel zum NSDAP-Zeitalter verdeutlicht den Grund zum Pessimismus, besser könnte man es nicht ausdrücken.) Wie schrieb Tucholsky 1931 in der Weltbühne: „Die Verblödung dieses Bürgertums ist vollständig.“ Hat sich da etwas getan? Ist dieses Bürgertum heute klüger, gar weiser geworden? Ich habe meine Zweifel. Und leider, die Dummen stellen fast immer die Majorität. Dagegen ist wohl kein Kraut gewachsen. Zumal die Verblödungsmaschinerie so hochtourig läuft wie noch nie.
So weit es die cum/ex-„Geschäfte“ angeht hat er wohl nicht. Bei BlackRock. Woanders vielleicht doch, aber das ist ja kein Thema.
Klar ist das ein Thema. Er gehört zu diesem Gesindel, egal an welcher Stelle genau, und will bzw. soll Kanzler werden
''Hinter jedem großen Vermögen steht ein Verbrechen''
''Er gehört zu diesem Gesindel, egal an welcher Stelle genau, und will bzw. soll Kanzler werden''
BDI - Internationale Rohstofffragen
»Rohstoffe sind die Basis der gesamten Wertschöpfungskette, die wir hier in Deutschland abdecken: Von der Grundstoff- und Chemieindustrie über den Maschinenbau, den Automobilbau und die Informations- und Kommunikationstechnologie, bis hin zu Hochtechnologieanwendungen. Rohstoffe sind also auch integraler Bestandteil der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Laut EU-Kommission sind in Europa entlang der gesamten Wertschöpfungskette über elf Millionen Arbeitsplätze vom sicheren Bezug von Rohstoffen abhängig. Damit sind Rohstoffe in hohem Maße für die Sicherung unseres Wohlstandes verantwortlich.«
BDI – Konfliktrohstoffe
»{...} Vom Schreibtisch in den USA oder Europa aus kann man jedenfalls nicht nachvollziehen, wer am Rohstoffabbau und -handel beteiligt war und ob etwa mit illegalen Zöllen bewaffnete Gruppen finanziert wurden. Das zu prüfen und geltendes Recht durchzusetzen, muss Aufgabe der Staaten bleiben und kann nicht auf die Privatwirtschaft abgewälzt werden.«
Noch Fragen?
>>Klar ist das ein Thema.<<
Sollte es sein, ja. Dann ginge es nicht nur immer wieder um eine Einzelperson.
Sondern zum Beispiel um die Frage: "Wieviel Machtkonzentration entsteht dadurch, dass Grossinvestoren wie PNC Financial Services, Wellington Management, Vanguard Group und Capital World Investors an Blackrock beteiligt sind?"
@ gelse "Bei Wahlen gibt es zwar Verschiebungen im Block der Kapitalparteien"
Deswegen spenden nicht wenige Unternehmen in Deutschland inzwischen Jahr für Jahr ganz offiziell auch an fast alle "größeren" Parteien gleichzeitig, sprich an die CDU, an die CSU, an die SPD, an die FDP und sogar an diese sogenannten Grünen, wenn auch zum Teil in sehr unterschiedlicher Höhe.
Schließlich haben wir in Deutschland ein personengebundenes Verhältniswahlrecht. Da kann man nie wissen, welche Koalition sich nach den Wahlen tatsächlich ergibt. Jamaika, Tansania, Große Koalition, Schwarz-Grün, Schwarz-Gelb oder Schwarz-Orangeblau wie in Bayern.
Um einem beliebten Argument neoliberaler Lobbyisten vorzubeugen: Selbstverständlich erwarten diese Unternehmen keine direkten Gegenleistungen von den oben genannten Parteien. Aber wenn man überhaupt nichts dafür erwartet, dann kann man das Geld auch im Wald vergraben oder an den MiM (Mann im Mond) überweisen.
Dagegen ist der Prozentsatz der Spenden juristischer Personen an die sogenannte "Linke", ein quantité négligeable, geradezu unsichtbar. Eine Partei, die sich in diesem Lande tatsächlich für die Interessen von Mietern, Rentnern, Arbeitslosen, Obdachlosen, Migranten, Hartz IV-Aufstockern und den vielen arbeitenden Menschen, die keine Millionen im Jahr verdienen, einsetzt, das wollen die Manager des großen Geldes, die Aktionäre und Hyperreichen naturgemäß nicht.
Und die Problematik verdeckter Spenden via Tarnorganisationen, Sponsering (siehe dazu https://www.lobbycontrol.de/2018/05/parteispenden-verdeckte-geldfluesse-in-millionenhoehe/
muss man erst gar nicht erwähnen.
"der un-sinn Ihrer letzen sätze ist offensichtlich:
neos,cons + nazis ruinieren ihre basis, um einsicht zu stiften?"
Ich danke für die Nachfrage und bitte vielmals um Entschuldigung, wenn mein Sarkasmus nicht immer und von jedem richtig dekodiert wird.
Natürlich ruinieren Neoliberale, Konservative und Nationalisten nicht gezielt, bewusst und planmäßig ihre eigene Basis, um Einsicht zu stiften.
Das sind mehrheitlich weder Masochisten noch Selbstmörder und auch keine Hohlköpfe. (Bei vielen Nationalisten bin ich mir nicht ganz so sicher.) Nur extrem dumme Sklavenhalter erschlagen ihre jungen und arbeitsfähigen Sklaven, wenn sie nicht schnell genug arbeiten. Es sei denn, man will ein Exempel statuieren zur Abschreckung für alle anderen.
Was die neuere deutsche Geschichte angeht, dürfte allerdings die Tatsache unbestritten sein, dass es nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg in Deutschland ab 1918 schon einmal eine Demokratie gab. Eine Demokratie, die aufgrund rechtlicher Gegebenheiten und vor allem ökonomischer und sozialer Ursachen 1933 zu einer gleichgeschalteten Diktatur führte, die wiederum 1945 bekanntlich mit einem internationalen und deutschen Trümmerhaufen und Bergen an Leichen und Kriegsversehrten ihr Ende fand.
Das Grundgesetz von 1949 mit seinen normativen Werten (Menschenwürde, Gleichheitsgrundsatz, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Demokratie, Sozialstaatsklausel, Garantie und Sozialpflichtigkeit des Eigentums usw.) ist nicht vom Himmel gefallen und es existiert auch nicht, weil eine Handvoll "einsichtiger" Bürger irgendwann einmal ein paar gute Ideen hatte.
Die Demokratie, in der wir seit 1949 leben, existiert, weil nicht nur Sozialdemokraten, sondern auch viele Konservative und Liberale die Lehre aus dem Scheitern der Weimarer Republik zogen und sich bewusst waren, dass Armut, soziale Ausgrenzung, Arbeitslosigkeit, extreme Ungleichheit, ökonomische Konzentration und vor allem die Verachtung der Menschenwürde zu diesem "Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte" (A. Gauland, AfD-Vorsitzender 2018) geführt haben.
Und jetzt geht es zweifelsohne wieder vorwärts in die Vergangenheit. Wer aus der Geschichte nichts lernt, muss die Lektion eben wiederholen. Die Mehrheit der Deutschen kennt den Krieg eben nur aus dem Fernsehen.
>>Selbstverständlich erwarten diese Unternehmen keine direkten Gegenleistungen von den oben genannten Parteien.<<
Sie müssen nicht direkt sagen was sie erwarten: Dass sie jederzeit den Geldhahn zudrehen können wenn sie mit einem Empfänger nicht zufrieden sind wirkt als hinreichendes Druckmittel.
Eine Partei, die sich einmal davon abhängig gemacht hat kommt davon schwer wieder los, zumal dafür keine Suchttherapie bekannt ist.
Merz- ich denke an verschiedene Möglichkeiten. Merz- Stimmungstest mit kurzem Auftritt und danach weitere Taktiküberlegungen? Oder- Auftritte undPresseanfragen maximale wohlwollende Präsenz als Saubermann, kämpferisches Bindeglied USA-Deutschland- immerhin ist die polnische und ungarische Regierung mehr USA affin, wie es mir lieb ist und die Allianzen mit Koalitionspartnern ausloten- sorry ich schreib jetzt mal wütenderweise A.Baerbock hat ihm ja schon gehuldigt wegen ja weiß ich auch nicht und dieser Zweibeinerin wünsche ich den nettesten Vorführeffekt während eines Interviews und Vorhang .