Bodo Ramelow: Der geborene Wossi

Landtagswahl 2019 Dass der in Westdeutschland aufgewachsene Bodo Ramelow Thüringens Ministerpräsident wurde, liegt auch an seiner Rolle als Gewerkschafter während der Treuhand-Privatisierung der 1990er in Ostdeutschland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2019
Er bringt nicht nur die Menschen, sondern auch niedliche Tiere zusammen
Er bringt nicht nur die Menschen, sondern auch niedliche Tiere zusammen

Foto: Karina Hessland/Imago Images

Die Frau ist mindestens einen Kopf kleiner als er, fast lehnt sie ihre weißen Haare an Bodo Ramelows Schulter, gibt ihm die Hand, sagt: „Ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern“, sei ja schon bald 30 Jahre her, die HO-Läden in Gera, sie Betriebsrätin, er Gewerkschafter aus dem Westen, Ramelow lächelt, „Na klar, darum kenne ich doch alle in Thüringen, bin da ja überall rumgekommen.“ Bedanken möchte sie sich, sagt die Frau, „Sie waren eine so große Hilfe.“

Altenburg an einem Donnerstagabend, knapp zwei Stunden Ramelow-Show sind gerade vorbei, der Ministerpräsident am Händeschütteln auf dem Weg raus zu den zwei BMW-Limousinen mit Blaulicht, ein paar Meter weiter parkt der rote Kleinbus mit 26 Terminen