„In naher Zukunft droht keine neue Krise“

Interview Peter Bofinger ist einer der eigenwilligsten Wirtschaftsberater Deutschlands und mit seinen Ideen oft allein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 52/2015
Peter Bofinger ist der einzige Keynesianer unter den fünf Wirtschaftsweisen
Peter Bofinger ist der einzige Keynesianer unter den fünf Wirtschaftsweisen

Illustration: der Freitag; Material: Klaus Bürgle, Imago

Blau ist die Farbe Peter Bofingers: Seine Zeilen im aktuellen Gutachten der Wirtschaftsweisen stechen heraus, denn sie sind nicht wie der Großteil der 500 Seiten in schwarzer, sondern in blauer Schrift gehalten, stets überschrieben mit den Worten: „Eine andere Meinung“. Bofinger ist der Außenseiter im wirtschaftspolitischen Beratergremium der Bundesregierung, das ausbuchstabiert „Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung“ heißt. Bofinger ist Keynesianer, für den Mindestlohn, für Eurobonds, für eine starke Rolle des Staates in der Wirtschaft. Und damit in ewigem Widerspruch zu den vier anderen Ökonomen des Gremiums, wenn dieses stets gegen Ende des Jahres Empfehlungen für die Zukunft