Unser Freund, der Neoliberalismus

Alternativen An nichts haben wir uns so abgearbeitet wie am herrschenden Dogma. Zeit für eine Wende
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2015

Im Freitag der vergangenen Woche taucht das Wort „neoliberal“ neunmal auf. Mit fünf Nennungen hat das jüngste Ressort dieser Zeitung, der monatlich erscheinende und von mir verantwortete Wirtschaftsteil, den Löwenanteil daran. Mir ist nicht wohl bei dieser Bilanz, auch wenn ich mir sicher bin, dass sie ein Ausrutscher ist und nicht stellvertretend steht für alle bisherigen 13 Ausgaben.

„Neoliberal“, dieses Wort, es ist so einfach, so bequem, so abgedroschen – ich meine das ernst. Jede und jeder meint sogleich zu wissen, wovon die Rede ist. „Neoliberal“ steht synonym für „böse“, und zugleich für „übermächtig“. Unentrinnbar. Alternativlos. Der Wirtschaftsteil aber will genau so nicht