Zwischen Affekt und Handwerk

Breitscheidplatz Journalisten hyperventilieren, Freunde melden sich besorgt. Eine persönliche Retroperspektive der Nacht von Montag auf Dienstag
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Der Lastwagen, der in den Weihnachtsmarkt gesteuert wurde, beim Abtransport
Der Lastwagen, der in den Weihnachtsmarkt gesteuert wurde, beim Abtransport

Bild: Tobias Schwarz/AFP

Um kurz nach zehn Uhr vormittags begegnet mir dann endlich das richtige Wort. Wahrscheinlich wurde es schon hunderte Male vorher benutzt, um das zu beschreiben, was an diesem Montagabend auf dem Breitscheidplatz in Berlin geschehen ist. Aber ich habe mich nur sehr reduziert in den Strom der sozialen Medien eingeschaltet in der Nacht von Montag zu Dienstag. „Tragödie, es ist schlicht und einfach eine Tragödie“, sagt ein Kollege. Ja, das ist es. Ein Lkw ist in einen Weihnachtsmarkt gerast, zwölf Menschen sind tot, 48 weitere liegen mit – teils schweren – Verletzungen in Krankenhäusern, hat die Polizei Berlin mitgeteilt. Unfall? Anschlag? Amok? Keiner weiß es am Montagabend, am Dienstagvormittag gibt es Indizien. Zunächst ist es schlicht u