Das Gift des Nationalismus

Rezension Europas Gesellschaften sind auf Migration angewiesen, doch mit den MigrantInnen tun sie sich schwer. Ein Blick auf die jüngere Geschichte in der Schweiz ist lehrreich
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"Ein kleines Herrenvolk sieht sich in Gefahr: man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen." Max Frisch war es, der diesen treffenden Satz formulierte. Er wurde 1965 geschrieben – in Zeiten der Hochkonjunktur, da man dringend der "Fremdarbeiter" bedurfte und zugleich die Angst vor ihnen schürte. Viele jener Männer und Frauen, die in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts in die Schweiz kamen, sind geblieben. Sie tragen ihre individuelle wie die gemeinsame Geschichte einer ganzen Generation mit sich. Zu diesem kollektiven Geschehen gehört für die älteren Italiener und Italienerinnen der Name "Schwarzenbach". Der 1976 in Winterthur geborene Angelo Maiolino schreibt: "Für die italienische Gemeinschaft in der Schweiz symbolisierte der Name Schw