Die aktuelle Kontext-Wochenzeitung porträtiert den jungen, engagierten Studenten des Fotojournalismus. Auszüge:
Bei Kontext hat er angefangen, danach war er immer dort, wo sich Menschen wehren. Am vergangenen Samstag war Chris Grodotzki einer von drei Fotografen, die in der Türkei festgenommen wurden. Der 25-Jährige hatte die Kurdenproteste in Diyarbakir mit der Kamera festgehalten.
….in Stuttgart ist Chris Grodotzki kein Unbekannter. Jahrelang hat er den Protest gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 dokumentiert, den Wasserwerfereinsatz gegen die Schülerdemo am Schwarzen Donnerstag, das Camp und die Baumhäuser im Schlossgarten, die Demonstrationen und Blockaden vor dem Bahnhof. Auch die Besetzung des Nordflügels im Juli 2010 hat der junge Fotograf festgehalten. Schon damals wurde er von der Polizei festgenommen und mehrere Stunden festgehalten. In einem offenen Brief protestierte er gegen die "massive Einschränkung der Pressefreiheit". Das war in Deutschland.
…..
Noch vor drei Wochen ... ist er mit seinem Skateboard unterm Arm und seiner Mütze auf dem Kopf in die Wochenkonferenz am Mittwoch geschlappt und hat dort über sein neues Projekt berichtet: Gemeinsam mit Freunden wolle er einen privaten Hilfstransport Richtung Syrien begleiten, der medizinische Geräte und warme Kinderkleidung bis ins umkämpfte Aleppo bringen soll. Auch die drei Transporter sollen in Syrien bleiben und dort als Krankenwagen genutzt werden können. ….....
Als sich der an der syrischen Grenze in der türkischen Bürokratie verfing, reisten Chris Grodotzki und seine zwei Kollegen nach Diyarbakir in Südostanatolien, wo sich seit geraumer Zeit kurdischer Protest gegen die türkische Politik formiert. …..Die deutschen Fotografen fotografierten in Diyarbakir die Straßenblockade, die kurdische Protestierende errichtet hatten, sie zogen sich zurück, als die türkische Polizei mit Tränengas anrückte. Doch das half ihnen nicht. "Plötzlich wurden wir von Zivilisten festgehalten und an die Polizei übergeben", so Chris Grodotzki. ….Beschuldigt werden die Journalisten der Spionage und der Provokation.
…..
Ende dieser Woche will Chris Grodotzki in Deutschland zurück sein. Bis das juristische Verfahren in Diyarbakir abgeschlossen ist, rechnen er und seine beiden Kollegen mit Kosten im fünfstelligen Bereich. Der Journalist Benjamin Hiller von der Berliner Unterstützergruppe freerubenchrisbjoern hat gemeinsam mit den Reportern ohne Grenzen ein Spendenkonto eingerichtet. Das Geld soll dazu verwendet werden, die Anwaltskosten aufzubringen. Was je zu viel wäre, würde für die Notfallhilfe der Reporter ohne Grenzen verwendet.
Das Spendenkonto:
Reporter ohne Grenzen
IBAN DE26100900005667777080
BIC BEVODEBB
Stichwort: freerubenchrisbjoern
Der ganze Artikel von Susanne Stiefel mit Photos von Chris Grodotzki hier:
http://www.kontextwochenzeitung.de/ueberm-kesselrand/185/die-fronten-immer-im-fokus-2501.html
Zum Hintergrund (Kobane, Kurden, IS):
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/gute-kurden-schlechte-kurden
Doro Schreier: "Schämt Euch!!!
https://www.freitag.de/autoren/asansoerpress35/doro-schreier-schaemt-euch
Das Modell Rojava
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43031/1.html
Für die türkische Regierung ist die PKK und nicht die IS der Hauptfeind
"Wir werden euer Rom erobern, eure Kreuze zerbrechen und eure Frauen versklaven"
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43045/1.html
Kurden erzielen Erfolge in Kobane
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.