Deutsche Helden des Ukraine-Krieges

bei der FDP Marie-Agnes Strack-Zimmermann

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Die FDP scheint skrupellos alle Register ziehen zu wollen, um wieder aus ihrem selbstverschuldeten Tief herauszukommen.
Was den FDP-Vorsitzenden und Finanzminister Lindner und sein Lavieren in der Ukraine-Krise angeht, sei gesagt:

Selbst nach 100 Kriegstagen immer noch auf den Sieg der Ukraine gegen Russland zu setzen ist nicht nur realitätsfern, es ist auch töricht! Und es schießt weit über das von US-Präsdent Biden Ende Mai 2022 formulierte Kriegsziel hinaus! Aber "Schießen" scheint momentan das "Schlüsselwort" der Ukraine-Politik der FDP zu sein.
Den Bundeskanzler im Hinblick auf seine Ukraine-Politik in Schutz zu nehmen, aber gleichzeitig die Strack-Zimmermanns, die Kubickis, die Buschmanns, die Jungen Liberalen etc. weiterhin in Ihrem Scholz-Bashing gewähren zu lassen, ist koalitionsschädigend und unverantwortlich!

Eine, auf mich eiskalt-schneidig-zynisch wirkende, sich durch den Ukraine-Krieg nicht „belästigt fühlende“, selbst erklärte "Nicht-Intellektuelle“ (eigentlich reicht das für deren umfassende Charakterisierung) Strack-Zimmermann, die ständig mit erhobenem Zeigefinger und gerunzelter Stirn aufzählt, was es alles an schönem Material von Dingo über Boxer bis zu Fuchs aus welchen Waffenkammern auch immer gibt („kleine Waffenkunde“, wie es die selbst erklärte Waffen-Jeanne d’Arc spielerisch und vor moralischer Selbstgewissheit überschäumend nennt), nervt und ist - auch durch ihre Permanent-Kritik am Kanzler und der Verteidigungsministerin auf allen verfügbaren medialen Kanälen - einer gedeihlichen Zusammenarbeit in einer Ampel-Koalition sicherlich nicht förderlich -, unterscheidet sie doch nur zwischen Freund und Feind! Wenn Sie darüberhinaus warnt vor angeblichen Ansichten, Absichten und Handlungen, die gar nicht zur Diskussion stehen, erzeugt sie den Eindruck, sich wichtig machen zu wollen auf Kosten anderer, auch von - eigentlichen - Koalitions-Partnern!

Gerne kritisiert sie Ihre Kritiker als - unausgesprochene - Weicheier, die „mit dem Hintern im Warmen sitzen“. Eine Zuschreibung, die, wenn sie sich - lässig mit ihren Forderungen nach „geschmeidigen“ Waffenlieferungen Schauder erzeugend - in Talkshowsesseln räkelt, auf sie zurückfällt. Und wenn sie sich dort angesichts ihres Waffenenthusiasmus in die Enge gedrängt fühlt, hebt Sie gerne ihren moralischen Zeigefinger, und versucht mit emotional vorgebrachten schlimmen Einzelschicksalen, die sie mit für sie offensichtlich einfühlsamen Begriffen wie „Abschlachten“ und "Vergewaltigen" ausschmückt, sachliche Argumente der Gegenpartei abzuwürgen - weit entfernt von einer seriösen Diskussionskultur und doppelt moralisch zu verurteilen:
- einerseits, weil sie hemmungslos Einzelschicksale für ihre Sache instrumentalisiert,
- andererseits, weil sie mit ihren waffengetränkten, ultimativ vorgetragenen Vorschlägen weiteres Leid der geschundenen ukrainischen Bevölkerung zumutet.

Strack-Zimmermann fordert selbst am 100. Kriegstag noch in vertrauter Übereinstimmung mit Hofreiter und der Union mehr Tempo bei den Waffenlieferungen!
Ist ihr die tägliche Zahl der Toten, der tägliche Umfang an Zerstörungen noch zu gering?
Verträgt sie noch mehr Tote, noch mehr Zerstörung?
Weiß sie, was sie da tut? Und wofür sie das tut? Unterliegt sie einer fundamentalen Selbsttäuschung? Oder ist sie einfach nur Waffen-Närrin?

Es verwundert nicht, dass Strack-Zimmermann Mitglied in diversen Lobbyorganisationen der Rüstungsindustrie, u.a. als Präsidiumsmitglied des Förderkreises Deutsches Heer (FKH), ist. Sie selbst begründet und verharmlost das, mit den angeblichen Erfordernissen ihrer politischen Aufgaben. Was schon eher verwundert: obwohl Strack-Zimmermann keine der Talkshows auslässt, wurde noch in keiner dieser Sendungen ihre „Verstrickung“ in diesen Lobbyorganisationen erwähnt. Warum wird das verschwiegen, wenn es doch eher - lt. Strack-Zimmermann - gewissermaßen eine Notwendigkeit für ihre Aufgaben darstellt?

In Anbetracht des Übermaßes an Kriegs-, militärischem Sieg- und Niederlage- sowie an Waffen-Rhetorik vermisse ich die Friedensrhetorik! Stattdessen malt jetzt Strack-Zimmermann - im Verbund mit Hofreiter - Moldau als nächstes Kriegsziel von Putin an die Wand - um was genau zu erreichen? Das aktuelle Kriegsziel des Westens auf einen Vernichtungskrieg gegen Putins Russland umzudeuten?

Und die Einforderung einer Führungs(Führer?)-Rolle von Deutschland läßt den Blick auf unsere wenig ruhmvolle Vergangenheit vermissen! Insbesondere, wo doch noch bei zu Vielen sich historisch rassistisches, imperialistisches, völkisches, demokratiefeindliches Erbgut herumtreibt! Untragbar, wenig geschmeidig, diese FDP-Frau!

Und die Leitung der Verteidigungsausschusses entgleitet ihr auch zunehmend. Offensichtlich bekommt sie da so manches nicht mit!

Immerhin glaubt FDP-Justizminister Buschmann zu wissen, dass das Liefern von - auch schweren - Waffen, völkerrechtlich kein Grund ist, den Lieferanten zur Kriegspartei zu erklären. Ob das Putin auch so sieht?


Was treibt diese Frau an?
Strack-Zimmermann, Mitglied des Bundesvorstands und der Bundestagsfraktion der FDP, ist gleichzeitig Mitglied in diversen Lobbyorganisationen der Rüstungsindustrie, u.a. als Präsidiumsmitglied des Förderkreises Deutsches Heer (FKH) und der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT). Und gleichzeitig entsendet die FDP diese Frau als Vorsitzende in den Verteidigungsausschuss des Bundestages.
Dabei hat doch LobbyControl gerade erst den rechtswidrigen Gaststatus des Lobbyverbands „Liberaler Mittelstand“ im FDP-Bundesvorstand aufgedeckt, woraufhin die FDP diese Praxis für beendet erklärt hat.
Dabei hat doch LobbyControl gerade auch die Verstrickungen von Frau Strack-Zimmermann kritisiert.
Eigentlich sollte die FDP für solche üblen Konstellationen sensibilisiert sein. Und doch leistet sich die FDP immer noch die Entsendung des Bocks Strack-Zimmermann in die Gärtnerei Verteidigungsausschuss?

Ganz zu schweigen von der Frage, ob, und wenn ja, wieviel Frau Strack-Zimmermann mit Ihren vielfältigen einschlägigen Engagements wohl verdient?
Wie groß ihre vermuteten Aktienpakete der verschiedenen wehrtechnischen Unternehmen sind und wieviel sie mittlerweile aufgrund der enormen Aktienhöherbewertungen seit Ausbruch des Ukraine-Krieges verdient hat, darf - mangels transparenter Kommunikation - nur spekuliert werden.

Ein dezenter Hinweis sei auf den ehemaligen FDP-Bundesminister Dirk Niebel erlaubt, der heute sein Geld bei Rheinmetall verdient. Ein typisches FDP-Geschäftsmodell für ehemalige FDP-Politiker, die nur zwischen Freund und Feind unterscheiden können?

Insofern liegt für mich die Beantwortung der Frage, was Frau Strack-Zimmermann antreibt, auf der Hand:

In der ihr eigenen Selbstünerschätzung: Warmlaufen für die Leitung des Verteidigungsministeriums bzw. für die Führung eines Waffenkonzerns.

Wenigstens läßt sich Kanzler Scholz in seiner besonnenen und vernunftgeleiteten Ukraine-Politik von dieser Frau nicht aus seiner Spur bringen. Während Strack-Zimmermann à la Pippi-Langstrumpf lamentiert, schafft Scholz Fakten. Und spricht darüber, wenn diese spruchreif sind!
Ganz im Gegenteil zu dieser militärvernarrten Waffen-Jeanne d‘Arc!

Und anstelle Panzer westlicher Bauart an die Ukraine zu liefern, wie es die Waffen-Lobbyisten à la Strack-Zimmermann, Hofreiter, Merz, Kiesewetter, Wadephul und Konsorten seit Wochen hinausposaunen, schafft es Scholz diskret über Ringtausch mit Tschechien, Polen, Slowenien und neuerdings Griechenland Panzer östlicher Bauart in die Ukraine zu liefern, die die Ukrainer - anders als westliche Panzer à la Marder, Leopard etc. - sofort einsetzen können, während als Ausgleich westliche Panzer ohne Zeitdruck an Tschechien, Polen, Griechenland geliefert werden.
Anders als die dissonanten Vorschläge der bekannten Kriegstrommler in FDP, CDU/CSU und bei den Grünen macht das Sinn!

Dass Alpha-, Beta-, Meta-Strack-Zimmermann auch den bekannten Scholz-Tweet auf dem katholischen Kirchentag kritisiert, läßt die Frage nach ihrem moralischen Kompass aufkommen. Nur gut, dass bei den Katholischen die Führungsfiguren nur männlich sind! Insofern ist die Position des Teufels für Strack-Zimmermann nicht erreichbar, auch wenn sie sich noch so viel Mühe gibt.

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