„Mi país imaginario“: Der Protest hat ein weibliches Gesicht

Dokumentation Der Altmeister Patricio Guzmán dokumentiert in „Mi país imaginario“ die Referendumsbewegung in Chile – und die ist erstaunlich weiblich. Ein Film über die große Hoffnung auf Veränderung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2023
Sie geht für ihr Kind auf die Straße: Es soll es mal besser haben als sie
Sie geht für ihr Kind auf die Straße: Es soll es mal besser haben als sie

Foto: trigon-film

Zusammen mit Tausenden anderen wurde der Filmemacher Patricio Guzmán nach dem Militärputsch gegen die Regierung von Salvador Allende 1973 im Nationalstadion von Santiago de Chile festgehalten. Weil er auch im Besitz eines spanischen Passes war, kam er im Unterschied zu vielen anderen nach zwei Wochen frei und konnte ausreisen – erst nach Kuba und dann nach Paris, wo der mittlerweile über 80-Jährige bis heute lebt und arbeitet. Diese Arbeiten aber beschäftigen sich in all den Jahrzehnten immer wieder mit der gewaltvollen Geschichte seines Herkunftslandes.

Letztes großartiges Zeugnis dieser Besessenheit war eine in den Jahren 2010 bis 2019 herausgekommene Trilogie, die sich in Nostalgia de la Luz (Nostalgie des Lichts), El botón de nácar (Der Perl