Das Maß der Dinge

Hirntod Ein Missgeschick wird zum Notfall, am Ende liegt Horst Lippke auf der Intensivstation. Doch der eigentliche Albtraum beginnt erst dann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2015

Beim Festessen anlässlich seiner goldenen Hochzeit verschluckt sich Horst Lippke. Der 73-Jährige erleidet einen Atemstillstand und bricht bewusstlos zusammen. Er wird zweimal reanimiert und gegen 20.30 Uhr ins Klinikum Worms eingeliefert. Dort stellen die Ärzte die Diagnose: Hirnschaden aufgrund von Sauerstoffmangel. Horst Lippkes Gehirn wird gekühlt. Eine bewährte Standardtherapie, die weitere Schäden verhindern soll. Um Kältezittern und andere belastende Nebenwirkungen zu verhindern, bekommen Patienten dabei routinemäßig starke Beruhigungsmittel. Umso erstaunlicher ist, dass Horst Lippke laut Krankenakte keine entsprechenden Medikamente erhielt. Gibt es dafür einen Grund?

Wie vereinbart ruft die Ehefrau Ursula Lippke am nächsten Morge