Der letzte Gast

Filmfestival Locarno war für junge Cinephile lange unbezahlbar, also besetzten sie ab den 90ern die großen Hotels. Eine Sommergeschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2015

Die ehemaligen Besetzer sind verschwiegen. Klandestin. X verweist mich an Y und die an Z. Der will aber nicht wirklich was sagen. Ich schreibe Z: „Michael Steiner macht auch mit.“ Michael Steiner, der Regisseur des Swissair-Dramas Grounding, der Kinderbuchverfilmung Mein Name ist Eugen oder von Sennentuntschi, jener Schweizer Sage über ein paar Senner, die sich eine Sexpuppe basteln. Sie erwacht dann zum Leben und rächt sich.

In den 90ern war Michael Steiner der junge Ultrawilde, der Schweizer Filmemacher, dessen Träume genauso amerikanisch waren wie jene aus Hollywood. Größenwahnsinnig, aber am Ende meist auch groß. In seiner Freizeit war er Techno, nicht Punk. Trotzdem wurde er zum Hausbesetzer. 2006 besetzte er während des Filmfestivals von