Lieber Jens Jessen,
nachdem Sie so viel Feuer gekriegt haben in der vergangenen Woche für Ihren Text in Ihrem Blatt, der Zeit, nein besser für Ihre Wutschrift zu #metoo, möchte ich Ihnen Danke sagen. Danke für Ihre Ehrlichkeit. So viel Offenheit und so viel Frust sprechen selten aus Texten aufgeklärter, liberaler, an der Demokratie festhaltender Menschen. Insbesondere wenn es um Tretminen geht wie Feminismus, Frauen, sexualisierte Gewalt. Aus Angst vor einem Shitstorm, halten sich die meisten Gegnerinnen und Gegner der #metoo-Bewegung und des Feminismus – außer vielleicht jene aus dem rechtspopulisitschem Spektrum – mit Äußerungen, wie Sie sie gewagt haben, vornehm zurück.
Danken will ich Ihnen auch für die Klarheit, mit der Sie Ihr Männer- und Frauenbild erläuterten. Ebenso dafür, dass Sie mit uns Ihr Wissen zu Feminismus und feministischer Rhetorik teilen.
Frauenabwertung allerorten
Ihr wütendes Manifest ist ein Beleg dafür, wie festgefahren das bürgerliche Milieu, dem ich Sie zurechnen würde, mittlerweile ist, wie beharrungskonsistent und beratungsresistent es sich angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen zeigt. Das verwirrt mich, denn sind es nicht aufgeklärte Bürgerinnen und Bürger, die die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen wollen? Ihre Streitschrift zeigt auch, wie ängstlich manche Männer offenbar gegenüber Frauen sind. Nicht Frauen grundsätzlich, aber doch jenen gegenüber, die laut und selbstbewusst erzählen, was ihnen – mit Männern – passiert ist und sich jetzt öffentlich dagegen wehren, statt wie bislang leise darunter zu leiden. Mir zeigt Ihr Text, wie stark Misogynie hierzulande offensichtlich noch ausgeprägt ist – und das offenbar über Parteigrenzen und sämtliche soziale Milieus hinweg. Und wie nötig der Aufklärungsbedarf ist darüber, was #metoo, Frauen und der Feminismus wollen.
Welche Rolle Männer dabei spielen, erleben Sie augenscheinlich auf eine spezielle Weise. Männer gehören dem „falschen Geschlecht“ an, schreiben Sie: „Heute ist alles, was Männer tun, sagen, fühlen oder denken, falsch.“ Sie sehen sich einer „offen zur Schau getragenen Feindseligkeit“ ausgesetzt, einer, bei der „es keine schuldlosen Männer“ mehr gebe: „Jeder Mann ein potenzieller Vergewaltiger.“ „Böse können nur Männer sein.“
Ich musste mir die Augen reiben angesichts solcher Empfindungen. Ist das wirklich ein Text vom April 2018? Und nicht vielleicht einer aus den frühen Achtzigern? Also einer von der Sorte „Schwanz-ab-Schwarzer“ und „Männer-Albtraum“. Solche Zuschreibungen musste die feministische Ikone Alice Schwarzer jahrzehntelang ertragen, weil sie sich für Frauenrechte einsetzte. Wohlgemerkt in einer Zeit, in der Frauen und Männer im Kampf um Gleichstellung noch sehr weit voneinander entfernt waren – im Gegensatz zu heute, wo es weitgehend gesellschaftlicher Konsens ist, dass alle Menschen die gleichen Rechte, Chancen und Pflichten haben sollten. So viel zumindest hat der Feminismus – oder der „feministische Volkssturm“, wie Sie im Nazi-Jargon formulieren – schon erreicht.
Von einer annähernden Gleichberechtigung von Frauen und Männern indes sind wir noch weit entfernt. Aber dazu komme ich später. Ich möchte noch ein wenig bei der Abwertung von Frauen bleiben, die – trotz aller Fortschritte und Gesetze, die in den vergangenen Jahren verabschiedet wurden – so tief verwurzelt ist, dass sie selbst bis weit in linke Kreise hineinreicht. Das empfinde ich als besonders tragisch, weil sich Linke ob ihrer politischen Gesinnung für besonders aufgeklärt und sozial gerecht halten und dem Gleichstellungsgedanken verpflichtet fühlen.
Ich weiß, wovon ich rede, ich arbeite mein Leben lang in linken und linksliberalen Zeitungen und Strukturen. Antifeministische Züge und die Geringschätzung gegenüber Frauen äußern sich dort nicht auf so plumpe Art und Weise, wie es Frauen über Männer bei #metoo berichten. Auch nicht in 50er-Jahre-Sätzen wie „Eine Frau kann das nicht“. Ebenso wenig würden linke Männer heute eine Frau mit sexistischen Sprüchen belegen oder sie sexuell belästigen. Weibliche Abwertung geht hier subtiler vonstatten. Da wird gern mal süffisant gelächelt, vor allem wenn Frauen etwas Feministisches in die Runde werfen oder Diskriminierung beklagen. Frauen erleben, dass sie nachgeäfft und ihre Argumente abgetan werden als politisch nicht vollständig durchdrungen. Um Frauen nicht gleich „abzubürsten“, fallen schon mal Sätze wie: „Super Idee, aber die vom Kollegen X finde ich noch besser.“ Frauen werden oft aus informellen Runden ausgeschlossen, es werden in erster Linie Männer als Experten empfohlen. Kritisieren Frauen das, heißt es rasch: keine kompetente Frau gefunden. In Sitzungen sprechen vor allem Männer, und das so lange, bis keine Frau mehr Lust hat, auch etwas zu sagen. Bekommen Frauen Kinder, werden sie – zack, zack – in die Ecke gestellt: als Mutter nicht mehr zu gebrauchen. Geht es um sexualisierte Gewalt, die linke Männer selbstredend verabscheuen, wird dennoch die Täter-Opfer-Zuschreibung häufig umgedreht: Frauen wehren sich einfach nicht gut genug.
Patriarchat als Matrix
In einem Verlag, der sich als links und feministisch empfand und in dem ich mal gearbeitet habe, wurden Frauen grundsätzlich als „Tante“ bezeichnet. Kolleginnen, die sich das verbeten haben, hatten schnell den Ruf der „unbefriedigten Zicke“ weg. Das sagte natürlich niemand laut, aber das wussten alle.
Linke Männer machen das sicher nicht bewusst. Sie merken schlicht nicht, wie sie agieren. Weil sie glauben, aufgrund ihrer politischen Bildung und Überzeugung längst feministisch zu arbeiten und zu leben – zumal mit erwerbstätigen Partnerinnen, mit denen sie sich Kinderbetreuung und Hausarbeit teilen. Verdeckte Frauenabwertung ist das generische Maskulinum der Linken.
Den Satz der feministischen Bloggerin Anne Wizorek „Das Patriarchat umgibt uns förmlich wie die Matrix aus dem gleichnamigen Film“ mögen Sie, lieber Herr Jessen, als zu mächtig empfinden, als Ideologie, die „Männer als Besitzer der Macht“ beschreibt. Zugegeben, der Satz hat Wucht. Dazu ein paar Fakten, jenseits von #metoo, aus der täglichen Welt von Frauen:
Frauen verdienen in Deutschland bis zu 21 Prozent weniger als Männer, sie leisten den größten Teil der Sorge- und Pflegearbeit. Sie haben noch lange nicht so viel zu sagen wie Männer, obwohl das Bündnisse und Vereine wie FidAR (Frauen in die Aufsichtsräte), Pro Quote, Pro Quote Film, Pro Quote Medizin und, und, und das seit Ewigkeiten fordern. Im Bundestag sind mit knapp 31 Prozent so wenig Frauen vertreten wie zum letzten Mal 1998. 90 Prozent der Alleinerziehenden sind Mütter, die Zahl der Frauen, die von ihrer Rente nicht leben können, steigt stetig.
Ich möchte das an dieser Stelle gar nicht weiter ausführen, all das können Sie in Ihrem eigenen Blatt nachlesen, das schreiben Ihre Kolleginnen und Kollegen immer wieder auf, mit hart recherchierten Zahlen und Fakten. Sie wissen also um die Misere, Herr Jessen. Und trotzdem meinen Sie, dass es „heute nicht um die Gleichberechtigung der Frauen, sondern um den ideologischen Triumph des totalitären Feminismus“ geht. Wenn das, was Frauen heute wollen – tatsächlich gleichberechtigt sein, auf allen Ebenen, in allen Phasen und in allen Bereichen ihres Lebens –, „totalitärer Feminismus“ ist, dann bitte mehr davon. Her mit dem Triumph, her mit dem „Hass hinter einem Hashtag“.
Aber ich kann Sie beruhigen, lieber Jens Jessen, es wird weder einen Frauenaufstand geben noch den von ihnen herbeigeschriebenen und befürchteten Hass. Nicht weil Frauen keinen Aufstand könnten oder die besseren Menschen wären – Frauen können hassen, oh ja, sehr tief sogar. Aber Feministinnen und Feministen haben es nicht nötig, so tief in die Grabenkiste zu greifen, wie Sie das getan haben. Feministinnen und Feministen geht es nicht darum, eine Front aufzumachen und Frauen gegen Männer (oder andersherum) auszuspielen. Sie wollen, dass es Frauen und Männern gleichermaßen gut geht. Das ist zugegeben ein schlichter Satz. In seiner Schlichtheit ist der Satz aber wahr.
Zum Schluss muss ich Sie allerdings doch noch etwas verunsichern. Viele junge Menschen, Frauen wie Männer, haben das längst begriffen. Sie gehen vorsichtiger miteinander um, als es Ihre und meine Generation getan haben. Viele Junge gendern Ihre Sprache und leben ganz selbstverständlich eine soziale, ökologische und Geschlechtergerechtigkeit.
Die meisten jungen Menschen, die ich kenne, verstehen Ihre Wutschrift überhaupt nicht. Ihnen kommt Ihr Text vor wie einer, bei dem Opa vom Krieg erzählt.
Herzliche Grüße, Simone Schmollack
Kommentare 67
Eigentlich habe ich nicht den Eindruck, dass sich etwas bewegt. Das Opa-erzählt-vom-Krieg-Syndrom kommt daher, dass man das Thema einfach totschweigt, weil es einem auf die Nerven geht. Stattdessen eiert man lieber mit Halblösungen und Improvisationen herum, mit denen sich zwar alle schlecht fühlen, die aber immerhin nicht sofort zu einem Aufschrei führen. Denn geschrieen wird viel., gesprochen fast überhaupt nicht. Insbesondere die Männer haben Probleme, sich überhaupt zu artikulieren, und ebensso die jungen Frauen, die sich vom Altfeminismus alleine gelassen fühlen. Die werden dafür gerne als Beispiele zitiert, dass antike paternalische Strukturen doch irgendwann gewinnen, wenn man unachtsam oder unorientiert ist. Motto: Das muss erst noch mal beschrieen werden, ob "ihr" Recht auf eine Meinung habt. Da wird dann eben auch mal eine leise Meinungsäußerung lautstark zugepoltert und aggressiv "richtig"gestellt. Sprechen ist nicht mehr in.
Wenn Sie, sehr geehrte Frau Schmollack, schreiben, dass wir "Von einer annähernden Gleichberechtigung von Frauen und Männern indes (sind wir) noch weit entfernt" sind, dann bleiben Sie, wie üblich, jeden handfesten Beweis schuldig. Einfach nachprüfbare Behauptungen, die bereits tausendfach erklärt und widerlegt worden sind, sind für einen durchschnittlich intelligenten Leser einfach nur noch eine Zumutung. Die 21%-"Tatsache" können Sie gern hier kompakt vom Statistischen Bundesamt in einer Präsentation nachlesen und in den nächsten Artikeln korrekt anführen, d.h. mit allen statistischen Hintergründen und den durch die verwendeten Methoden zulässigen Schlüssen.
Wenn Frauen für gleiche Arbeit weniger Geld bekommen, dann gibt es seit Beginn dieses Jahres ein Gesetz. Wann schreiben Sie den ersten Artikel über Frauen, besser noch über Statistiken, zur Anwendung dieses Gesetzes. Konkret, wie viele Klagen sind bisher eingereicht worden oder in wie vielen Fällen hat ein Gespräch ausgereicht, um die Ungerechtigkeit zu beseitigen.
"Im Bundestag sind mit knapp 31 Prozent so wenig Frauen vertreten wie zum letzten Mal 1998." "…das schreiben Ihre Kolleginnen und Kollegen immer wieder auf, mit hart recherchierten Zahlen und Fakten."
Haben Sie sich schon einmal die Statistiken angesehen, die den Anteil der Frauen in den Parteien zeigen, die im Bundestag vertreten sind? Die Zahlen weichen nur wenig voneinander ab. Der Frauenanteil in den Parteien beträgt 28 %. Abweichungen nach unten gibt es bei der Union (24% in der Partei zu 20% im Bundestag), nach oben bei den Grünen bzw. Linken (39% zu 58% bzw. 37% zu 54%). Fake News oder was?
"Ihnen kommt Ihr Text vor wie einer, bei dem Opa vom Krieg erzählt."
Mir kommt Ihr Text vor wie einer, bei dem eine Ideologin vom Geschlechterkrieg erzählt. Art. 3 Abs. 2 GG, „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Falls Sie Ihren oben geschriebenen Satz aufrecht erhalten wollen, sollten Sie eine Verfassungsbeschwerde einreichen.
Wenn der Anteil von Männern bei der Parteimitgliedschaft im Schnitt vier Mal höher liegt, als derjenige der Frauen, dann sehe ich nicht ein, warum dann an der Parteispitze und in exekutiven Ämtern plötzlich 50% Frauen sitzen sollen: So werden Männer systematisch benachteiligt, das ist einfachste Arithmetik.
http://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/zahlen-und-fakten/140358/soziale-zusammensetzung
Wie eine Poli_tiker/Innen/innen/*innen/_innenkarriere i.d.R. aussieht, ist hoffentlich jedermann/frau/x klar. Wenn nicht, mehr dazu hier. Sie beginnt nämlich genau da, wo der Frauenanteil durchschnittlich bei 26% liegt!
Wie konte er nur, der böse Herr Jessen! Es empfiehlt sich für Frau Schmollack der Satz eines großen Philosophen: "Männer sind … Und Frauen auch.“ (Loriot, "Pappa ante portas", 1991)
Nachtrag: Im Schnitt sind derzeit ganz genau 27,5% aller Parteimitglieder Frauen.
"Von einer annähernden Gleichberechtigung von Frauen und Männern indes sind wir noch weit entfernt."
Haben Sie irgendeinen Beleg für diese doch sehr forsche Aussage?
Ansonsten fällt Ihr Kommentar für mich unter womansplaining.
Zitat: "Sie wollen, dass es Frauen und Männern gleichermaßen gut geht. Das ist zugegeben ein schlichter Satz. In seiner Schlichtheit ist der Satz aber wahr."
Warum gibt es dann nur "Frauenbeauftragte", und warum gibt es so viel Haß und Inkompetenz bei den Gleichstellungsbeauftragten, wenn diese zu einer neutralen Betrachtungsweise eines Sachverhalts aufgefordert werden. das spricht weder für Kompetenz noch für Intelligenz.
Das diese Stellen nur Frauen vorbehalten sind, ist eigentlich schon massive Diskriminierung und Grundgesetzwidrig.
"Feministinnen und Feministen geht es nicht darum, eine Front aufzumachen und Frauen gegen Männer (oder andersherum) auszuspielen. Sie wollen, dass es Frauen und Männern gleichermaßen gut geht. Das ist zugegeben ein schlichter Satz. In seiner Schlichtheit ist der Satz aber wahr."
darauf ließe sich aufbauen. jeder zukünftige artikel gegen alte weiße männer sollte ein solches statement enthalten.
zu jessens text kann ich nichts sagen, da er hinter der paywall schimmelt.
Ich bin hier sicher nicht als der große Feminist bekannt. Die Klassifizierung von Jessens antifeministischen Rundumschlags als das, was sie ist – nämlich bürgerlicher Backlash der abgeranztesten Sorte – ist Ihnen treffend gelungen.
Nichtsdestotrotz: Vielleicht nicht kurz- oder mittelfristig, mit Sicherheit jedoch langfristig sollten sich linke und linksliberale Frauen und Männer durchaus Gedanken darüber machen, in welche Richtung das »Projekt Emanzipation« weitergehen und in welche Richtung hin es sinnvoll mit sozialen Anliegen verbunden werden kann. »Gleicher Lohn für gleiche Arbeit« wäre da sicher was. Ebenso eine offensive Beschäftigungspolitik, welche die – eh obsolet gewordene – Zwickmühle KKK (Kinder, Küche, Kaltmiete-Sorgen) aufbricht und einen anti-neoliberalen Gegenentwurf bietet, der sowohl für Frauen als auch für Männer Ufer aufzeigt, die für beide Geschlechter (und alle dazwischen) lohnend erscheinen.
Zu Jessen wäre abschließend zu vermerken: Ja – schön, dass er den Tiefpunkt der bürgerlichen Denke so anschaulich markiert. Das macht den Kampf für sozialen Fortschritt zwar nicht einfacher. Umgekehrt ist es jedoch immer gut zu wissen, mit welchem Gegner und mit welchen Widerständen man es zu tun hat.
"Unnötig" ist es zu schreiben die Autorin sei "weinerlich", du harter Mann du. Aber ich finde ja eh solange man nicht ein Haus gepflanzt, nen Baum gebaut und den Everest bestiegen hat, ist man kein wahrer Mann! Außerdem muss der männliche Lebensstil riskant sein! Und man muss sich hervortun, indem man andere erniedrigt! Der Typ, der waterboarded ist ein starker Mann! An dem will ich mich orientieren! Der Schulhofsbully. Das ist keine Gewalt; das ist Souveränität! Aber das werden Frauen mit ihrer emotionalen Hirnhälfte nie verstehen! Als wahrer Mann belüge ich mich selbst und die anderen! Alles andere wäre Schwäche!
Den Artikel vom Jessen hab ich nicht gelesen, denn der will Geld für seinen Erguss. Aber ich wette, da wird nur "Feminazi! Feminazi!" drinstehen.
You mad bro?! Triggered?
"»Gleicher Lohn für gleiche Arbeit« wäre da sicher was."
Auch wenn das Märchen noch so oft wiederholt wird, bleibt es ein Märchen. In dem von mir oben schon angegebenen Link auf eine Präsentation des Bundesamtes für Statistik wird explizit darauf hingewiesen:
"Achtung: Nicht zulässig ist die Aussage „Frauen verdienen bei gleicher Arbeit 21 % weniger als Männer“!"
Sehr viel interessanter werden die Zahlen sein, die im Herbst veröffentlicht werden. Dort werden dann die großen regionalen Unterschiede zwischen
Stadt und Land,
Nord und Süd,
Ost und West sichtbar.
Noch besser wäre es, im "Freitag" Artikel zur zunehmenden Einkommensungleichheit zwischen abhängig Beschäftigten und Beziehern leistungsloser Einkommen sowie Gering- und Vielverdienern zu lesen. Diese Unterschiede unterminieren den Zusammenhalt unserer Gesellschaft nachhaltig. Der konstruierte Gegensatz zwischen Männern und Frauen ist nur eine Ablenkung davon.
Der eine Mißstand ist eine »Ablenkung« vom anderen? Seltsame Logik.
Noch einmal laut und deutlich das Zitat aus der verlinkten präsentation des Bundesamtes für Statistik:
"Achtung: Nicht zulässig ist die Aussage „Frauen verdienen bei gleicher Arbeit 21 % weniger als Männer“!"
Dieser Missstand existiert nur in den Köpfen einiger Unbelehrbarer.
Vielleicht sollten wir uns auch einmal fragen, wie es um unsere Diskurskultur bestellt ist: Wer und welche Klasse führt die heutigen Diskurse mit welchen Mitteln? Ein paar Eckpunkte: Eine krisengeschüttelte Branche (Medien), deren Exponenten m. E. einem bemerkenswert homogenen Milieu entstammen (Akademiker, die von Unis abgehen, an denen v. a. Kinder aus Akademikerfamilien studieren), führen die Debatten an. Ihre Arbeitgeber wiederum, zumeist börsenkotierte Gesellschaften, müssen den Spagat zwischen den Interessen ihrer Aktionäre (z. B. in Form Dividendenausschüttungen)- und dem Informationsbedürfnis ihrer Leser schaffen. Zwischen dem Auftrag der Medienschaffenden, möglichst objektiv und neutral zu berichten und den Lesern steht der kommerzielle Druck: Verkürzen, Verdichten, Emotionalisieren lautet heute immer mehr die Devise. Das wiederum läuft dem Pressekodex nicht selten diametral zuwieder. Diese Mischung halte ich für höchst problematisch.
Verkürzen, Verdichten, Emotionalisieren, Skandalisieren.
»"Achtung: Nicht zulässig ist die Aussage „Frauen verdienen bei gleicher Arbeit 21 % weniger als Männer“!"«
Für wen soll diese Äußerung »nicht zulässig« sein? Für Angestellte des Bundesamtes für Statistik? Oder hat nämliche Behörde – Dinge, von denen wir bislang nichts wussten – das Grundgesetz außer Kraft gesetzt?
Lesen Sie sich doch einmal die Präsentation durch. Darin geht es nicht um einen Maulkorb, sondern um die Aussage, die nicht durch die mathematische Statistik gedeckt wird. Das Bundesamt wehrt sich damit gegen den Missbrauch seiner Daten durch ignorante Journalisten, mögen sie sich als Feministen bezeichnen oder nicht.
Ich rede auch viel (und über echte Probleme) mit jungen Menschen. Frau Schmollack hat insofern Recht, als Männer und Frauen in der jetzt jungen Generation anders miteinander umgehen als das in meiner Generation (in Westdeutschland) üblich war.
Sie hat aus meiner Sicht Unrecht in der Annahme, das hätte irgendetwas mit gegenderter Sprache oder Feminismus zu tun. Diese Dinge haben nur in engen Zirkeln von Leuten eine Bedeutung, die ein "Laberfach" studiert haben, also weder bei denen, die gar nicht studiert haben noch bei denen, die etwas Praktisches studiert haben. Und selbst unter den "Laberfächlern" ist es in Deutschland eher eine Minderheit, die so etwas wichtig findet.
Das Elend des Feminismus ist ja nicht, dass er die Gleichberechtigung verlangen würde, die in der jungen Generation tatsächlich Konsens ist. Das Elend des Feministmus ist, dass er aus ideologischen Gründen glaubt, Gleichberechtigung von Frauen erfordere die Diskriminierung von Männern.
Ich habe schon immer meine Probleme gehabt mit Diskursen, die nicht über schlecht recherchierte Pauschalurteile hinauskommen. Leider kommt Frau Schmollack hier nicht zu einer neuen Qualität und zieht gleich mit ihrem Vorschreiber aus der "Zeit". Manchmal bin ich als Mann bei #metoo, weil ich denke, dass es im Grunde genommen richtig ist. Aber - es ist und das darf nicht vergessen werden, gegen einen ganz bestimmten Charakter von Mann (vielleicht auch hier und da Frau) gerichtet. Und das kommt zu wenig durch. Das muss aber heutzutage der Anspruch sein. Transparenz und Differenzierung. Und daher bin ich auch nicht bei ... #metoo. Da es ein Produkt der Medien ist. Und die leben von Pauschalisierungen und Sippenhaft. Hier schließt sich der Kreis. Eine bekannte männliche Person des öffentlichen Lebens hat es auf den Punkt gebracht: Es sei eigentlich nicht so schwer, sich als Mann anständig zu verhalten. Mir geht es da ähnlich. Und ich fühle mich auch überhaupt nicht angesprochen. Und dennoch sehe ich, dass #metoo polarisiert und pauschalisiert und letztendlich zu Schulterschlüssen in der männlichen Gemeinde führt , die vielleicht vorher nie vorhanden waren. Das ist das eigentliche Problem. Es wird leider noch einige Generationen brauchen, bis Gleichberechtigung einfach so da ist wie die Liebe zwischen Eltern und Kind. Letztere - und das ist sehr wichtig - sind dafür auch das Schlüsselmoment.
#metoo schadet einem berechtigten Anliegen, indem es versucht, dieses Anliegen mit Lynchmobmethoden durchzusetzen.
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/modo1619/_/der-journalist-jens-jessen-rechnet-mit-der-metoo-debatte-ab.html
Hier hat Radio 1 mit Jens Jessen ein Interview geführt, das sehr amüsant ist. Ich finde, dass Frau Schmollack sich sehr fair und gründlich mit einem unglaublichen Text auseinander gesetzt hat.
Jessen hat tief in die Maskulisten-Kiste gegriffen und dafür - dem Himmel sei dank - ziemlich viel Spott geerntet.
Der Rest ist wie immer. Ich habe anderswo auch schon mal festgestellt, dass der Anti-Feminismus die allerbeste Querfront ist, die man sich denken kann.
Die drei Seiten führen ohnehin nicht dasselbe Gespräch. Die #metoo-Feministinnen tun so, als sei jede Kritik an #metoo von vornherein unlauter und reden drauf los, als gäbe es die Kritik nicht, also auch nichts, worauf man ernsthaft argumentativ reagieren müsste, Verunglimpfung und Ignorieren reicht völlig. Die maskulinistische Seite tut so, als gäbe es keinerlei strukturelle Unterstützung für sexuellen Missbrauch und als wären alle unter #metoo veröffentlichten Aussage frei erfunden, so dass mit Verunglimpfung und Ignoranz alles Wesentliche getan ist. Und die dritte Seite wartet verzweifelt auf tausende von Gerichtsverfahren, in denen die Dinge geklärt werden und hält bis dahin weder das eine noch das andere für erwiesen, böse, böse, böse.
Aber natürlich, wenn Ideologien und Ideologen sich streiten, sind Fakten Modelliermasse aus Überzeugungsknete.
Möge also jede und jeder mit ihrem oder seinem einzig möglichen wahren Glauben glücklich werden, und dem Rest der Leute seien gute Nerven gewünscht.
" ... dem Rest der Leute seien gute Nerven gewünscht"
Das kann ich nur unterstreichen!
"Die #metoo-Feministinnen tun so, als sei jede Kritik an #metoo von vornherein unlauter und reden drauf los, als gäbe es die Kritik nicht, also auch nichts, worauf man ernsthaft argumentativ reagieren müsste…"
Ganz so harmlos, wie Sie es darstellen, ist es nicht. Das prominenteste Opfer, und das nehme ich den #meetoos sehr übel, ist für mich Bundesrichter a.D. Thomas Fischer. Er wurde in Unehren von der Zeit entlassen, weil seine fachlich fundierte Kritik das Blatt selbst betroffen hat. Von feministischer Seite kam zu dieser Entscheidung keine einzige Gegenrede.
Sorry,Nachfrage wie wann und wo entlassen.Das habe ich nicht mitbekommen.
Das können Sie in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung nachlesen.
Kritik an der Ideologie ist nicht erlaubt. Irgendwoher kommt mir das bekannt vor.
Die Zeit ist schon lange nicht mehr satisfaktionsfähig, und Fischer schätze ich so ein, dass er sehr genau wusste, was er tut. Warum er es tat, ergibt sich dann fast von selbst.
Bundesregierung (2017): Zweiter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. BT-Drucksache 18/2840, Berlin, https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/zweiter-gleichstellungsbericht-der-bundesregierung/119796
Es wäre wirklich schön, wenn mit ein paar mehr Zahlen argumentiert würde. Es geht beim Gender Pay Gap um den durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Frauen und Männern - eine Zahl die eher holzschnittartig ist. Spannender wird es bei "gleicher und gleichwertiger" Arbeit und was "gleichwertig" sein soll, ist natürlich voraussetzungsvoll. Hier gibt es ein Forschungsprojekt an der Uni Duisburg ("comparable worth"). Ansonsten gibt es gute Daten zu den verschiedenen Schieflagen im Zweiten Gleichstllungsbericht der Bundesregierung - unter anderem: Frauen leisten 52% mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Quelle: Bundesregierung (2017): Zweiter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. BT-Drucksache 18/2840, Berlin, https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/zweiter-gleichstellungsbericht-der-bundesregierung/119796
Wer wissen will, wie der Stand der Dinge ist zwischen Frauen und Männern in diesem Land, muss nur mal den Sport1 Fantalk anschauen.
Z.B. den vom Dienstag, als ein Mario B. in einem Ausbruch von unbeherrschtem Mansplaining die einzige weibliche Mitarbeiterin (neben der Kellnerin), die fürs Herantragen von O-Tönen und sonstigem Schwachsinn aus den Asozialnetzwerken verantwortlich ist, lautstark anfuhr, weil ihm die Meinung nicht passte.
Oder, vor etlichen Monaten schon, als die einzige Frau in der illustren Runde von Fußballexperten, nachdem sie möglichst geschnitten wurde beim Fachsimpeln, vom Rudelführer Thomas H. unverblümt aufgefordert wurde doch mal in die Küche zu gehen, um für die Männerunde eine Lage Pommes zu holen. Der anwesende Komiker und Beckenbauerimitator erkannte die und vor allem IHRE Situation sofort und bot sich an ihr zu helfen.Wochen später heuerte die Frau beim ZDF an.
Die hat das einzig richtige getan und diesen hohlbirnigen Haufen Neanderthaler mit dem "Spezialwissen wo man mit dem Fuß gegen eine Lederkugel treten tut" in Richtung ZDF verlassen wohl i nder Hoffnung daß es ihr dort besser erginge.
Guten Abend Magda! Habe mir das Interview noch einmal angehört.Immer noch kann ich den Argumenten JJ nicht folgen bzw. seinen Antworten auf konkrete Fragen der Beiden.Er antwortet ausweichend und jetzt höre ich auf mit der Bewertung.Ich habe mir den Zeit Artikel nicht durchgelesen und will auch nicht bezahlen dafür.Mir reichen die Vergleiche von JJ Feminismus-Diktatur usw. um zu sagen,wer zur Begründung seiner Meinung auch das Wort Gulag bemüht,ist sehr bemüht dem Feminismus überhaupt eine Bedeutung beizumessen.Eine Frauendiktatur-die gefürchtete neue Diktatur , da denke ich sofort an Ängste,die,wenn sie so benannt worden wären von JJ,auch so erkannt werden.Und was Diktaturen angeht,ich bin mir bewusst,daß Frauen(genug darüber gelesen)zu eifrigen Verehrerinnen Hitlers gehörten.Was ist mit diesem Mann los,der so irre loslegt,daß ich an fehlfuntionale Synapsen denke.Ich habe gar keine Lust auf seine Schreibe,da das Interview keine konkreten Antworten ergab auf gute Fragen,weil JJ keine Zustimmung erfuhr im Gespräch,da hat er abgeschalten im Gespräch.Da ich heute Jan Skudlarek,, Der Aufstieg des Mittelfingers ''zu Ende gelesen habe, ist mir frisch in Erinnerung,wie Diskussionen erkenntnisgewinnbringend gelingen.Daran war JJ nicht interessiert,weil er keine uneingeschränkte Zustimmung erhielt und seine Argumentation nicht mal im Ansatz versuchte,Eine oder Einen zu überzeugen.Schlichtweg-er hat gar keine Argumente,weil mit dem Diktaturtotschlagargument ein Gespräch über Feminismus usw. voll machtmäßig im Ansatz erstickt wurde.Recht will er behalten und für mich war das akut spürbar.Und das ist jetzt subjektiv...
Na ja, ich stimme in einigen von dargestellten Standpunkten zu. Dennoch das Bild hat Ihren Artikel total abgewertet. Schade!
Das ist ja mal ein Paradebeispiel für einen sach- und lösungsorientierten Debattenbeitrag. Ausführliche Beschäftigung mit der Diskussionsgrundlage, klare Argumentationslinie, sauber ausformuliert. So bringt man seine Sache voran. Chapeau.
>>Dieser Missstand existiert nur in den Köpfen einiger Unbelehrbarer.<<
Meine Betriebsratserfahrung sagt mir etwas Anderes.
Er war dort natürlich nie Mitarbeiter, hat aber eine viel gelesene und beachtete Kolumnenserie geschrieben, die von von der stellvertretenden Chefredakteurin betreut und bis Ende vergangenen Jahres wohlwollend begleitet wurde. In meinem Beitrag "#MeToo: Der Fischer und seine "Zeit"" habe ich versucht, die Chronik der Ereignisse aufzuzeigen, die ein Schlaglicht auf unsere Presse werfen. Eine für beide Seiten erfolgtreiche Zusammenarbeit auf diese Weise zu beenden, ist sehr schäbig. Seine jüngsten Artikel erscheinen bei http://meedia.de/.
Dann informieren Sie bitte Frau Schmollack, damit sie zusammen mit den betroffenen Frauen das gesetzlich verbriefte Recht einfordern. Über Missstände zu Jammern bringt nichts. Genauso wenig wie stolz auf ein Gestz zu sein, welches nicht angewendet wird.
Natürlich kann man mit mehr Zahlen argumentieren. Aber mein Anliegen war es, und ich habe auf eine Quelle mit mehr Zahlen verwiesen, auf die Unzulässigkeit der angegebenen Zahlen hinzuweisen. Welche Reaktion die Nennung der 21 % auslöst, können Sie sehr gut an den obigen Diskussionsbeiträgen von @Richard Zietz nachverfolgen.
Hier noch eine Meldung des Statistischen Bundesamtes:
"Während die Verdienste im früheren Bundesgebiet im Jahr 2017 nominal um 2,5 % stiegen, hatten Beschäftigte in den neuen Ländern einen nominalen Lohnzuwachs von 3,0 %. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst einschließlich Sonderzahlungen lag bei vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Westdeutschland im Jahr 2017 bei 4 293 Euro, ostdeutsche Vollzeitbeschäftigte verdienten im Durchschnitt monatlich 3 247 Euro. Für Deutschland lag der entsprechende Wert bei 4 149 Euro."
Der Unterschied in Prozent ausgedrückt, ist leicht zu berechnen.
ganz Ihrer Meinung- Danke Magda!
>>Dann informieren Sie bitte Frau Schmollack, damit sie zusammen mit den betroffenen Frauen das gesetzlich verbriefte Recht einfordern. Über Missstände zu Jammern bringt nichts. Genauso wenig wie stolz auf ein Gestz zu sein, welches nicht angewendet wird.<<
Für Vergessliche schreibe ich noch mal aus der Betriebsratspraxis:
Den tariflichen Entgeltgruppen sind bestimmte Tätigkeitsmerkmale zugeordnet. Im konkreten Fall stellte sich heraus, dass die Stellenbeschreibungen der meisten Kolleginnen lückenhaft waren, die der männlichen Kollegen bis auf wenige Ausnahmen korrekt. Daraus ergab sich eine Minderbezahlung der Produktionsarbeiterinnen gegenüber den männlichen Kollegen bei gleicher Tätigkeit. In einer Statistik sieht so was natürlich korrekt aus, wenn man zur Erfassung nicht ins Detail geht (auch Betriebsräte hatten in der Vergangenheit die Sache zu schlampig behandelt, zum Vorteil der Firma und zum Nachteil der Arbeiterinnen). Wir konnten nach etwas zähen Verhandlungen erreichen, dass die Stellenbeschreibungen korrigiert wurden und damit viele Kolleginnen umgestuft werden mussten. Im Laborbereich war die Einstufung umgekehrt: Zwei Kolleginnen und ich waren korrekt eingestuft, an die männlichen Kollegen wurden bei gleicher Einstufung aber wesentlich geringere Anforderungen gestellt.
Als ich das bei einem Gewerkschaftstreffen erzählte, sagten einige Betriebsräte, dass hätten sie auch schon festgestellt, es mache aber sehr viel Arbeit jede Stelle einzeln zu untersuchen. Da ist was dran. Darauf empfahl ich, mehr Frauen in die Betriebsräte zu wählen, denn wir scheuen die Mühe nicht, wie zu beweisen war.
Facit: Die Praxis ergibt oft ein anderes Bild als eine Statistik, vor allem wenn die Erfassungskriterien der Statistik nicht bekannt sind.
Ja, es gibt den Unterschied zwischen Theorie und Praxis und jeder Statistik liegt Unsicherheit zugrunde. Ich denke auch, dass wir uns sehr nahestehen im Denken.
Was mich aber an diesem und ähnlichen Artikeln erbost, ist die Abgehobenheit und der Unwille, konkret zu recherchieren und Abhilfen aufzuzeigen. Sie stellen die Mühen der Ebene richtig dar, die im Text gar nicht sichtbar werden. Es ist ja auch viel einfacher, darüber zu schwadronieren, dass Frauen 21 % weniger verdienen (was nicht stimmt), dass Frauen im Parlament zu gering vertreten sind (was auf einer falschen Bezugsbasis beruht) und als Krönung dann zu schreiben, dass wir "Von einer annähernden Gleichberechtigung von Frauen und Männern" noch weit entfernt sind. Wenn man auf dem Mond sitzt, mag das so aussehen. Die Apologeten hier im Forum trauen sich nicht auf diese die offensichtlichen Fehler hinzuweisen. Diejenigen die es tun, werden dann in eine wie auch immer bezeichnete Ecke gestellt.
Ein Artikel, der den Frauen, die Sie aus Ihrer Betriebsratspraxis kennen, Mut macht und ihnen wirkliche Hilfe ist, würde ganz anders aussehen. Er würde voraussetzen, dass die Journalisten ihre Komfortzonen verlassen und sich wirklich bemühen, die Probleme zu erfassen und für die Menschen vor Ort ein Sprachrohr zu sein. Dieser Artikel hier ist billigste Polemik, der auf eine Strohpuppe eindrischt. Dass er aus der Chefredaktion kommt und nicht von einer Praktikantin geschrieben worden ist, sagt viel über den Zustand des Blattes.
Ein sehr schöner Text, der noch zu wenig von Macht spricht. Ich glaube genau darum geht es Jessen, den Machtverlust und dass es Chefs nicht mehr möglich sein könnte, ihre Macht auszunutzen. So ist die Bewegung gestartet, mit Weinstein, der seine Rolle missbraucht hat.
Ich denke es ist wichtig, dass man anonyme Stellen einrichtet, bei denen sich Frauen und Männer melden können, wenn sie von Kollegen oder Vorgesetzten sexuell belästigt werden. Wichtig ist aber auch, dass wir weiter die juristischen Grundsätze unserer Gesellschaft behalten, unschuldig bis zum Beweis der Schuld. Ich denke Jessen hat auch Angst vor Fällen wie Kachelmann, der trotz seines juristischen Freispruchs von der Gesellschaft als schuldig abgestempelt wurde und seine Karriere verlor. Denn nicht alle Männer sind böse.
"Ich bin hier sicher nicht als der große Feminist bekannt. " - Jetzt schon.
Ach, Quatsch – es ist nur sozial ;-).
Ach, meinen Kommentar habt ihr auch verschwinden lassen. Soso. Wir nähern uns.
Dann anders. Ein supi lieber Text, Frau Schmollack. Ganz wirklich. Und damit, dass wir "von einer annähernden Gleichberechtigung von Frauen und Männern (...) noch weit entfernt" sind, haben Sie total recht. Hatte mich im letzten Kommentar nur vertippt. Für Frauen gelten in D andere Gesetze als für Männer. Das ist hinlänglich bekannt und bewiesen. Das ist völlig richtig.
Nicht ausgerutscht auf der Tastatur war ich, als ich schrieb, dass der dF für die gesetzliche Gleichstellung Homosexueller in D nur Hohn und Spott, Hass und Dreck und Scheiße übrig hatte. Das ist eine sehr zurückhaltende, fast liebe Umschreibung, will ich meinen. Das ist wahr. Und das müsst ihr euch gefälligst anhören!
Aber gut, der kann dann auch wieder weg. Ihr scheint, was den Themenkomplex betrifft, auf us-amerikanistischem Irrsinns-Level angekommen zu sein. Mit dem Unterschied, dass Homosexuelle für euch keine unterstützenswerte Minderheit sind. Weil Putin es so befiehlt.
Pfui!
@janto ban
Ich sehe das anders als Sie. Der Freitag hat die Gleichstellung von Homosexuellen immer unterstuetzt.
Ich verstehe nicht, warum Sie behaupten, dass dem nicht so ist. Sie bleiben jeden Beleg fuer Ihre Behauptung mit der fehlenden Unterstuetzung fuer die Homosexuellen seitens des Freitags schuldig. Ausserdem ist das mit Putins Fernsteuerung, als Grund fuer Ihre Unterstellung sehr absurd und das kann schon als Verschwoerungstheorie gedeutet werden. Sie sollten sich dafuer entschuldigen.
Herzlicher Gruss
Poor on ruhr
@janto ban
Ich sehe das anders als Sie. Der Freitag hat die Gleichstellung von Homosexuellen immer unterstuetzt.
Ich verstehe nicht, warum Sie behaupten, dass dem nicht so ist. Sie bleiben jeden Beleg fuer Ihre Behauptung mit der fehlenden Unterstuetzung fuer die Homosexuellen seitens des Freitags schuldig. Ausserdem ist das mit Putins Fernsteuerung, als Grund fuer Ihre Unterstellung sehr absurd und das kann schon als Verschwoerungstheorie gedeutet werden. Sie sollten sich dafuer entschuldigen.
Herzlicher Gruss
Poor on ruhr
Sorry, fuer das unabsichtliche Doppelposting. Ein Kommentar - oder wenn es im Rahmen der Threadgestaltung erforderlich sein sollte auch beide Kommentare koennen gerne wieder geloescht werden. Meine Absicht janto ban zu widersprechen habe ich realisiert.
Es wäre schon ein Fortschritt, wenn Frauen in dieser Gesellschalft die gleichen Möglichkeiten geboten würden, wie homosexuellen Männern.
Der relativ alte weiße Mann Jens Jenssen schreibt in der Zeit einen ein bisschen wütenden Artikel, und man könnte meinen die Welt geht unter. Endlich, endlich ist er aufgetaucht, der viel und lang beschworene Wüterich! Auf ihn mit Gebrüll, Rache ist Blutwurst! Wenn es ein Dutzend Weiterer wären, dann würden wir uns einer Gleichstellung im Gebrüll annähern (Gleichstellung, so heißt es in den mindestens zwanzig Jahren, seitdem die Gleichberechtigung erreicht wurde). So stellt sich mir die Frage: Was wird frau noch schreiben können, wenn ernsthaft wütende Männer egal welcher Hautfarbe Artikel verfassen? Zum Beispiel darüber terroristische Gruppen gegen feministische Journalistinnen zu gründen, oder alle Frauen in Lager zu sperren (Julian Bindel)?
Kachelmann Jacob Appelbaum Gustl Mollath Paul Nungesser Keine Panik!
>>geboten<<
Um mal auf dem Boden zu bleiben: Homosexuellen Männern wurde von ihren hetero-Geschlechtgenossen nichts geboten. Sie haben sich ihre Rechte redlich erkämpft und das anzuerkennen halte ich für realistisch. Es wäre also zu fragen, auf welche Weise sie ihre Erfolge erreicht haben und wie weit Nichtmänner davon lernen können. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es leichter ist, schon vorhandene Hierarchiestrukturen zu unterwandern als noch nicht vorhandene Strukturen (z. B. Netzwerke) aufzubauen.
Holger Klein gibt in dem Interview mit Jens Jenssen das Stereotyp des unbeeindruckten starken Mannes - ICH habe kein Problem, wie könnte dann irgendjemannd ein Problem haben?
Dabei sollte er als sich im CCC Dunstkreis Bewegender mindestens ein Beispiel parat haben: Jakob Appelbaum, anonym beschuldigt, wenigstens in einem Fall nachweislich falsch, und durch den Rest trotz gegenteiliger Zeugenaussagen vernichtet. Aber hey, was ich nicht wissen will macht mich nicht heiß.
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes kennt mittlerweile glaube ich jede Feministin und Feminist, nachdem sie ja ständig so schön von Leuten wie Ihnen aufgeführt werden. Leider hat die Autorin in Ihrem Artikel hier nie behaupten, dass sich die 21% auf die selbe Tätigkeit beziehen. Sie schreibt lediglich: "Frauen verdienen in Deutschland bis zu 21 Prozent weniger als Männer, sie leisten den größten Teil der Sorge- und Pflegearbeit."
Es geht also nicht um die selbe Arbeit sondern um einen direkten Vergleich der Einkommen nach Geschlecht. Die Autorin hat also keine unzulässige Aussage getroffen.
Abgesehen davon zeigt die Zahl 21%, dass eine gewisse Ungleichheit herrscht. Nämlich, dass die Arbeit, die Frauen leisten, häufig eben zum Beispiel Sorge- und Pflegearbeit, deutlich schlechter entlohnt wird als Arbeit, der Männer nachgehen. Hier könnte man sich Gedanken machen, was das für die Gesellschaft bedeutet. Zum Beispiel die hier im Artikel bereits angesprochene hohe Anzahl von alleinerziehenden Müttern, Altersarmut oder auch mangelndes Pflegepersonal.
Heilige Scheisse, ich habe Ihre neueren Kommentare nicht gelesen. Wenn Sie schon so viele Zahlen angeben müssen, dann interpretieren Sie sie doch bitte richtig.
Nochmal: die 21% Lohnunterschied werden folgendermaßen berechnet: addierter Lohn der deutschen Männer im Verhältnis zum addierten Lohn der deutschen Frauen. Die 21% machen keine Aussage über die Qualifikation oder die Beschäftigungsform.
Natürlich ist der Unterschied zwischen Vollzeitbeschäftigten Männern und Frauen nicht so groß. Viele Frauen arbeiten aber Teilzeit und in der restlichen Zeit gehen sie eben unentgeltlichen Tätigkeiten wie Kindererziehung oder der Pflege der Großeltern nach. Diese Arbeit taucht leider nicht in Ihrer Statistik auf, weil solche Tätigkeiten anscheinend nicht von unserer Gesellschaft als Arbeit angesehen werden. Dieser Punkt sollte einen doch nachdenklich machen?
"…nie behaupten, dass sich die 21% auf die selbe Tätigkeit beziehen."
Natürlich braucht die Autorin das nicht zu schreiben, weil sie sich darauf verlassen kann, dass ein großer Teil der Leserschaft das genau so interpretiert, nämlich im Sinne einer Diskriminierung. Sehen Sie sich den Kommentar an. Das ist schon des Öfteren hier im Forum aufgetaucht. Sorgfaltspflicht beim Schreiben eines Textes sollte in der Chefredaktion Standard sein.
Die 21 % sind nichtssagend. Wenn Sie Maßnahmen ableiten wollen, und Sie haben einige Gruppen aufgezählt, die es verdienen würden mehr Anerkennung auch in Form von Geld zu bekommen, dann müssen andere Zahlen her. Diese wären sogar noch größer. Meinen Studenten bringe ich bei: "Traue nur der Statistik, die Du selbst interpretieren kannst." Wenn Sie die von mir oben verlinkte Präsentation gelesen hätten, dann würden Sie sich auch fragen, warum der Vortragende diese überhaupt gehalten hat und warum er die expliziten Formulierungen verwendete. Ihnen traue ich zu, die Zahlen einigermaßen richtig zu interpretieren, aber meine Erfahrung sagt mir, dass es noch lange dauern wird, bis das Allgemeinwissen ist. Frau Schmollack hat mit ihrem Artikel jedenfalls keinen Beitrag dazu geleistet. Sie dürfen sich auch gern über ihre Verwechslung von Gleichberechtigung und Gleichstellung aufregen. Es ist bezeichnend, dass von gendergerechter Sprache Überzeugte, dazu noch nichts geschrieben haben.
"Heilige Scheisse, ich habe Ihre neueren Kommentare nicht gelesen."
Ins Klo werde ich Ihnen nicht folgen. Aber wenn Sie meinen ersten Kommentar aufmerksam gelesen hätten und dem Link gefolgt wären, dann könnten Sie sich die Belehrung zum Verständnis der 21 % sparen. Ich habe mich auch damit beschäftigt und mehrmals auf weitere Fallstricke hingewiesen, z.B. dass die über 4 Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes nicht mit einbezogen sind. Wir können uns auch gern darüber austauschen, welchen Effekt es hat, dass das arithmetische Mittel verwendet wird und nicht der Median, der bei der Schiefe der Verteilung einen anderen Wert ergibt.
"Dieser Punkt sollte einen doch nachdenklich machen?"
Es gibt viele Dinge, die mich nachdenklich machen. Aber es ist besser, beim Thema zu bleiben und auf den Punkt zu kommen. Die anderen Dinge kann man dann immer noch an anderer Stelle behandeln, sonst hat man sich zwar ausgetauscht, aber nichts erreicht.
diskriminierung von männern? also ich bin mit einer feministischen frau zusammen und habe weder mit ihr noch mit ihrem umfeld je so etwas erlebt oder von so etwas gehört.
allerdings habe ich diskriminierung von frauen häufig erlebt.
auch diskriminierung von männern, i.d. regel allerdings durch andere, mächtigere männer.
Wenn eine Stelle ausgeschrieben wird, die ausdrücklich nur durch eine Frau besetzt werden darf, obwohl es dafür keine Begründung durch die Art der Tätigkeit gibt, werden Männer diskriminiert.
Und das geschieht, unter Anderem an deutschen Universitäten.
|| Sie sollten sich dafuer entschuldigen. ||
Gröhl. Ja, natürlich. Klar. Okay. Dann mal los.
Hiermit entschuldige ich, Janto Ban, mich in aller Form dafür, den derFreitag ein putinistisches Hass- und Hetzblatt und die sog. dFC die dt. Querfrontbrutstätte No. 1 genannt zu haben. Einen Misthaufen. Eine Jauchegrube.
|| Sie bleiben jeden Beleg fuer Ihre Behauptung mit der fehlenden Unterstuetzung fuer die Homosexuellen seitens des Freitags schuldig. ||
Doppelgröhl. Ob das - in Gesamtheit seiner Linie - putinistische Hass- und Hetzblatt derFreitag oder die dFC genannte, dt. Querfrontbrutstätte No. 1 "Unterstuetzung fuer die Homosexuellen" leisten oder nicht, ist mir sowas von scheißegal, da machst du dir keinerlei Vorstellung von, por. Wirklich nicht.
"Homos jetzt mit Schrebergarten" hat F. Badura geschrieben. Eine intellektuelle Spielerei nennt Augstein die "Ehe für Alle". Leute wie du und Frau Schmollack müssen mit ihrem Gewissen abklären, ob sie in einem solchen Misthaufen von Jauchegrube ihre Texte platzieren wollen, im putzigen Glauben, ihr Gesicht dabei nicht vollends zu verlieren.
Ich habe das Jessen-Interview ja auch nur verlinkt wegen seiner Komik. Der Zeit-Artikel ist unterirdisch. Und - diese Woche hat auch ein anderer Autor - Bernd Ulrich - antworten lassen.
Hier ein kurzes Zitat:
"Jessen macht in seinem Text exakt das, was er »den« Feministinnen vorwirft. So wie jene alle Männer angeblich in einen Topf werfen und zum Schlechteren hin homogenisieren, so veranstaltet er es mit den Feministinnen.
Meines Wissens sind es nicht so arg viele Frauen, die eine Terrorgruppe gründen möchten, um sich an alten weißen Männern wie Jens Jessen und mir zu rächen. Selbstverständlich finden sich in jeder Bewegung Überspitzungen und Übertreibungen, wie könnte es anders sein.
Beim Feminismus ist hier allerdings eine gewisse Vorsicht gegenüber dem eigenen männlichen Maß geboten. Schließlich wurde Alice Schwarzers Kampf gegen häusliche Gewalt in den Siebzigern von vielen ebenso als übertrieben empfunden und hingestellt wie 1983 die Forderung der Grünen Petra Kelly im Bundestag, Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe zu stellen, was dann erst 1997 wirklich geschah.
Ob es sich also bei denen, die zu weit gehen, um Durchgedrehte handelt oder um eine Avantgarde, ist nicht immer so leicht auszumachen."
Kachelmann ist freigesprochen worden aus Mangel an Beweisen. Seitdem zieht der durch die Medien und will erreichen, dass daraus ein "Freispruch erster Klasse" wird. Darum hat er seine Ex-Geliebte wegen Freiheitsberaubung angezeigt. Daraus wurde aber nichts, weil - nach wie vor - sowohl die eine als auch die andere Möglichkeit besteht. Nämlich, dass sie gelogen hat oder er. Punkt.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/mannheim-justiz-stellt-ermittlungen-gegen-ex-geliebte-von-kachelmann-ein-1.3678514
Zitat: "Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat Ermittlungen wegen des Verdachts auf schwere Freiheitsberaubung gegen die frühere Geliebte von Wettermoderator Jörg Kachelmann, 59, eingestellt. Der für eine Anklage erforderliche hinreichende Tatverdacht könne nicht begründet werden, teilte die Behörde am Freitag mit.
"Die Vielzahl der Gutachtenergebnisse aus den verschiedenen Prozessen ergab kein einheitliches Bild", hieß es. Indizien und Beweismittel ließen unterschiedliche Geschehensabläufe möglich erscheinen. Nach dem Ergebnis sei nicht "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit mit einer Verurteilung der Beschuldigten zu rechnen", so die Staatsanwaltschaft."
"Kachelmann ist freigesprochen worden aus Mangel an Beweisen. Seitdem zieht der durch die Medien und will erreichen, dass daraus ein "Freispruch erster Klasse" wird. Darum hat er seine Ex-Geliebte wegen Freiheitsberaubung angezeigt. Daraus wurde aber nichts, weil - nach wie vor - sowohl die eine als auch die andere Möglichkeit besteht. Nämlich, dass sie gelogen hat oder er. Punkt."
Es ist dies eine recht merkwürdige Widergabe der tatsächlichen Geschehnisse. In der Übersicht sind der Strafprozess und die verschiedenen nachfolgenden Zivilprozesse hier aufgelistet. Daraus geht eindeutig hervor, und wer sich mit dem Strafprozessrecht in D nur ansatzweise befasst hat wusste das bereits, dass es keinen Freispruch erster, zweiter oder sonst irgendeine Zahl gibt. Kachelmann ist aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf der Vergewaltigung frei gesprochen worden. Keine Instanz hat daran etwas verändert.
In den nachfolgenden Zivilprozessen gelten jedoch andere Maßstäbe. Deshalb kam es zu für Laien unverständlichen Urteilen. Der Prozess, auf den Sie abheben, war der Prozess um Schadenersatz wegen falscher Behautungen, den Kachelmann gegen Claudia D. anstrengte und gewann. Sie wurde in letzter Instanz zur Zahlung von mehr als 7000 € verurteilt. (Für ein Exklusivinterview und Filmrechte hatte Sie übrigens 115.000 Euro kassiert.) Damit war dieser Prozess zu Ende. Das deutsche Recht sieht jedoch vor, dass bei bestimmten Verdachtsmomenten die Staatsanwaltschaft von sich aus, also ohne Zutun des Geschädigten, ermittelt. Dieser Pflicht kam die Mannheimer Behörde nach, wie in dem von Ihnen verlinkten Artikel der SZ auch richtig zu lesen ist. Nach Prüfung des Verdachts wurde die Ermittlung eingestellt, wie auch im Artikel nachzulesen ist. Somit ist Ihre Unterstellung, dass Kachelmann damit einen Freispruch "erster Klasse" anstrebte, frei erfunden und grob falsch. Ob das Ihnen gegenüber zu rechtlichen Konsequenzen führen kann, müssen Sie selbst entscheiden. Die Konsequenzen für Ihre Reputation haben Sie sich selbst zuzuschreiben. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Sie den Freispruch herabwürdigen.
@janto ban
Sie haben ja klar gemacht, was Sie von *Der Freitag" und der FC halten. Natuerlich kann man alles und jeden kritisieren. Die Form in der Sie das machen, ist beleidigend. Ich mag mich damit aber nicht mehr weiter beschaeftigen. Auch wenn Sie magere Andeutungen gemacht haben, woher Ihr Frust und Ihre offensichtliche Wut kommt, ist das, was derart beleidigend ist, fuer mich auf die Dauer nicht diskutabel. Danke fuer die Sorge um mein Gewissen, aber ich bin schon gross und alt genug, selbst darauf aufzuassen.
Korrektur :
Letztes Wort oben "aufzuassen" meint "aufzupassen". Sorry.
Witzig auf der Meta-Meta Ebene Dass die Autorin ausgerechnet die ehemalige Zeitautorin A.S. beschwört ist auf der Metametaebene schon irgendwie witzig. Eigentlich sollte man die Pointe nicht verraten, aber das Metameta ist vielleicht nicht sofort einsichtig, daher: Der hier kritisierte J.J. kritisiert in seinem Artikel unter anderem Meetoo-Medienfrauen, die von A.S. in der Emma als "Hetzfeministinnen" bezeichnet wurden, weil sie A.S. kritisiert haben - da schliesst sich der Kritikkreis in der fünften Dimension. Ansonsten ist der Artikel eher langweilig-vorhersehbar: Oma erzählt halt vom schrecklichen Krieg, den sie damals in der warmen Küche erdulden musste. Gerade wenn es interessant wird, beim Leben in linken Zusammenhängen, bleibt die Autorin beim Klagen stehen: "Da wird gern mal süffisant gelächelt, vor allem wenn Frauen etwas Feministisches in die Runde werfen oder Diskriminierung beklagen.", anstatt sich die Frage zu stellen wie es wohl zum süffisanten Lächeln kommen könnte. Vielleicht unter Linken die einzig mögliche Reaktion auf die ewig wiederholten, immer gleichen Opfersätze? Deutlich mehr Einblick bietet da "Ich war der Märchenprinz", noch dazu auf unterhaltsame Weise. Wer es sich unbedingt antun möchte, kann anschliessend die völlig ununterhaltsame Klage "Der Tod des Märchenprinzen" lesen.
@Magda:
Claudia Dinkel wurde zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt. Punkt.</p>
Die Staatsanwaltschaft Mannheim, die Kachelmann unter fadenscheinigen Gründen und öffentlichkeitswirksam in den Knast gesteckt hat, hat keine Anklage gegen die Falschbeschuldigerin erhoben. Honi soit qui mal y pense. </p>
Jakob Appelbaum wurde ein(?) Jahr nach der nur anonymen und mindestens teilweise nachweislich falschen Hetzkampagne gewaltsam attackiert.</p>
Paul Nungessers Seite der Hetzkampagne gegen ihn wurde hierzulande erst publik, nachdem seine Mutter sich als Feminstin geoutet hat.</p>
<b>Keine Panik!</b></p>
Im übrigen haben Sie in Ihrer Aufzählung der üblichen Talking Points in der Antwort auf Anelim Aksnesej zwei vergessen:</p>
Frauen haben das Wahlrecht erst vor rund hundert Jahren geschenkt bekommen.</p>
Frauen hatten über Jahrtausende ähnlich Kindern keine Plichten und Rechte, und sollen sich deshalb auch heute noch unterdrückt fühlen.</p>
Es könnte sein dass ich diese talking points nicht ganz der üblichen Sprachregelung entsprechend widergegeben habe, ich bin nicht so geübt in der immerzu und ausschließlich einseitigen Darstellung der Geschlechterverhältnisse...